Die guten alten Eichen
Drei alte Eichen haben den diesjährigen Wettbewerb „Europäischer Baum des Jahres“ für sich entschieden. Russland war dieses Jahr ausgeschlossen, allerdings war auch dort der nationale „Baum des Jahres“ eine Eiche.
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Über den Wettbewerb European Tree of the Year
Der internationale Wettbewerb „Europäischer Baum des Jahres“ bzw. "European Tree of the Year (ETY)" wurde im Jahr 2011 von dem Europäischen Konsortium EPA, einem Netzwerk der Umweltämter europäischer Staaten, initiiert. Die europäische Runde ist ein Finale, das aus den Gewinnern der nationalen Runden besteht. Dabei wird nicht eine bestimmte Baumart nominiert, sondern ein besonderer Baumveteran. Die Bedeutung bemerkenswerter alter Bäume für unsere Natur und unser Kulturerbe wird in den Mittelpunkt gestellt.
Sieger-Baum 2022: Die Dunin-Eiche
Baumart: Stieleiche (Quercus robur L.); Alter: 400 Jahre; Region: Przybudki, Woiwodschaft Podlaskie, Polen; Nominierer: Agnieszka Aleksiejczuk, Tomasz NiechodaNárodní anketu porádá: Klub Gaja
GPS: N 52 51.645, E 23 35.462
Die Eiche wächst am Rande des Bialowieza-Urwaldes, einem der bekanntesten Tieflandwälder mit Laubgehölzen nicht nur in Polen, sondern auch in Europa. Sie wird sowohl von den Einheimischen als auch von den Touristen, die dieses Gebiet Polens an der Grenze zu Belarus, die so genannte Europaregion Wisent, besuchen, besonders respektiert und bewundert. Sie ist eine Inspiration für viele Künstler. Sie beeindruckt zu jeder Jahreszeit - während der vollen Vegetation, aber auch, wenn sie ihre blattlosen, geheimnisvoll gebogenen Äste zeigt. Die Dunin-Eiche wurde mit 179.317 Stimmen (und damit die höchste Stimmenanzahl bisher in diesem Wettbewerb) gewählt.
Zweiter Platz für die Eiche im Bankettwald von Conxo
Baumart: Stieleiche (Quercus robur L.); Alter: 250 Jahre; Region: Santiago de Compostela, A Coruña, Spanien; 168.284 Stimmen; Nominierer: Council of Santiago de Compostela, Národní anketu porádá: Bosques Sin Fronteras
GPS: N 42 51.67, W 8 33.143
Der Baum der Freiheit: Diese historische Eiche wurde in der Zeit der Aufklärung gepflanzt. Sie war 1856 Zeugin des demokratischen Banketts von Conxo, eines revolutionären Akts, der die Ideale des neuen Europas bestätigte: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Sie wurde von Rosalía de Castro in einem ökologischen Protest in Spanien verteidigt. Und der Wald, der ihn am Wegesrand der portugiesischen Pilgerroute umgibt, ist heute eine wahre botanische Schatzkammer, die 2018 (mit einem großen Volksfest) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, nachdem sie mehr als ein Jahrhundert lang unzugänglich war.
Die große Kork-Eiche auf dem dritten Platz
Baumart: Kork-Eiche (Quercus suber L.); Alter: 250 Jahre; Region: Vale do Pereiro, Arraiolos, Alentejo, Portugal; 70.563 Stimmen; Nominierer: Arraiolos Municipality, Národní anketu porádá: UNAC - Union of the Mediterranian Forest
GPS: N 38 45.749, W 7 49.651
Vale do Pereiro, in der Gemeinde Arraiolos, ist ein kleines Dorf, dessen Umgebung der typischen Landschaft des Alentejo entspricht. Inmitten seines Wegesystems steht "Die große Korkeiche", die aufgrund ihrer Ausmaße Lebensraum für Tiere bietet, Gefühle weckt und uns mit dem Durchmesser des Kronendachs und der Art und Weise, wie sie von der Gemeinde geliebt, geschätzt und wahrgenommen wird, überrascht. Im Sommer finden in ihrem Schatten Menschen und Tiere Schutz und ist ein Rastplatz für Arbeiter.
Deutschland war dieses Jahr nicht dabei
In der Endrunde des europäischen Wettbewerbs wird der "Europäische Baum des Jahres" öffentlich aus den Nominierungen der nationalen Wettbewerbe ermittelt. Die Deutsche Dendrologische Gesellschaft e.V. ist der Ausrichter des Wettbewerbs für Deutschland. Für 2022 wurde kein sogenannter Champion Tree in Deutschland nominiert.
DDG - http://www.ddg-web.de/index.php/baum-des-jahres-europa.html
DDG Facebook - https://www.facebook.com/deutschedendrologischegesellschaft/
ETY Veranstalter - https://www.treeoftheyear.org/
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