Viele neue Ansätze zur Gestaltung des Kurparks Bad Neuenahr
Vor einer hochrangigen Jury präsentierten die Studierenden der Hochschule Geisenheim ihre Konzepte zur Gestaltung des Kurparks. Das Projekt unter der Leitung von Prof. Gerd Helget ist in der Vertiefung GaLaBau im Studiengang Landschaftsarchitektur angesiedelt.
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Die Ideenvielfalt reicht von Entwürfen, die sich auf die historischen Qualitäten beziehen bis zu Lösungen, die dem Park eine neue Mitte geben. Der Mühlteich, eigentlich ein künstlicher Graben der im weiteren Verlauf zum Teil überbaut in den östlich gelegenen Schwanenteich mündet, wurde ebenso thematisiert, wie die Gestaltung des neuen Ahrufers, welches in einigen Entwürfen mit ingenieurbiologischen Maßnahmen gesichert, in anderen Entwürfen mit Promenaden und Sitzstufenanlagen bereichert wurde. Der Kurpark selbst ist schon seit der Mitte der 70er- Jahre als Retentionsfläche und Überflutungsraum ausgewiesen. Diesen Sachverhalt haben alle Entwürfe berücksichtigt. Die Kosten bewegen sich zwischen drei und sechs Mio € und befinden sich somit in einer Größenordnung, die dem Park und seiner zukünftigen Nutzung gerecht werden.
Den ersten Preis erhielten Johanna Klippel und Johanne Raßmann. Der ruhig gegliedert Entwurf besticht einerseits durch Großzügigkeit in der Raumbildung, andererseits durch eine Vielzahl sehr durchdachter und unauffällig arrangierter Details. Der renaturierte Mühlteich wird ebenso erfolgreich thematisiert, wie Sitzstufen am Ahrufer und ein Platz der als Gedenkort für die Folgen der Hochwasserkatastrophe dienen kann.
Der Park wird dabei als ein großer monolithischer Raum definiert, strukturiert durch ein lineares Wegesystem das verschiedene Blickachsen auf die andere Ahrseite, die Stadt und die umgebenden Höhenrücken beinhaltet. Das Ahrufer und die Promenade werden stark betont und geben dem Park eine neue offene Atmosphäre.
Den 3. Platz erreichte die Gruppe Schriefers/Schroers/ Zahn. Auch hier findet eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Wasser statt. Die Lösung beinhaltet eine neue Mitte im Park, der Mühlteich mit einem großen Wasserrad rückt deutlich in den Fokus des Betrachters. Daneben spielen die Verfasser mit historischen Motiven und lassen den Park eher als abgeschlossenen Innenraum erleben.
Hervorzuheben ist, daß zwischen den ersten und nachfolgenden Rängen ein sehr dichtes Feld lag mit geringen Unterschieden in der Gesamtpunktzahl. „ Selbst wenn kein einziger Entwurf eine umsetzbare Lösung präsentieren würde, so stecken jedoch in jedem einzelnen Beitrag Ideen und Ansätze, die die Diskussion um die Neugestaltung des Parks bereichern und Möglichkeiten aufzeigen, gewohnte Wege zu verlassen und den Park für zukünftige Anforderungen zu ertüchtigen. So haben wir aber die Qual der Wahl, weil viele Entwürfe es wert sind, durchgearbeitet und umgesetzt zu werden.“ so Jan Ritter Geschäftsführer der Marketing GmbH.
Besonderer Dank gilt den Mitgliedern der Jury: Jan Ritter (GF) ), Gesundheitsreferentin Diana Münch und Nico Neugebauer (Marketinggesellschaft) Christiane Diehl (Stadtverwaltung) Ralph Wershofen (Stadtrat) Jörn Kampmann (ehem. GF Landesgartenschaugesellschaft), Eberhard Neumann (Projektleiter Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr- Ahrweiler mbH), sowie Michael Wershofen (GF Wershofen Gartenbau GmbH).
Das Studium hat in Corona- Zeiten an vielen Stellen gelitten, durch Video-Formate, fehlende Präsenz und damit dem persönlichen Austausch unter den Studierenden und zwischen Dozenten und Studenten. Die Studierenden haben sich diesem Projekt mit Engagement und Sensibilität genähert, gut als Team gearbeitet und präsentiert. Ein kleines Stück Normalität, das nicht zuletzt durch Jan Ritter als Vertreter der Auftraggeberseite und Michael Wershofen sowie die stillen Helfer im Hintergrund ermöglicht wurden.
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