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Wie weit gehen haushaltsnahe Dienstleistungen?

Wer Gartenpflege anbietet und ein Vertrauensverhältnis zu den Kunden aufgebaut hat, wird möglicherweise auch nach anderen haushaltsnahen Dienstleistungen gefragt (Haustierservice, Besorgungen, Hauswartdienste ....) In einer Zeit, in der es immer mehr Ältere und Alleinstehende gibt, besteht die Chance, solche Dinge aktiv anzubieten und Geld zu verdienen. Können Sie sich das vorstellen?

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Hendrik Bogie © privat

Hendrik Bogie

Gartenpflege muss im Vordergrund stehen

Wir als Landschaftsgärtner stehen sicherlich gerade in der Gartenpflege sehr nah am Kunden und sind häufig einer der ersten Ansprechpartner rund ums Grün und gelegentlich auch für Mehrleistungen. Jedoch denke ich, dass wir uns dabei im Wesentlichen auf unsere „grünen" Aufgabenbereiche fixieren sollten, sind wir doch die „Experten für Garten und Landschaft" und nicht für Haustier und Objektbetreuung. Dies bedeutet nicht, dass wir hilfebedürftigen und älteren alleinstehenden Menschen nicht während der Arbeitszeit im Garten kurz unter die Arme greifen können und eventuell den schweren Kasten Wasser aus dem Auto in das Haus tragen, das Fahrrad in der Garage umstellen oder die Mülltonnen an die Straße stellen. Jedoch sollte dies bei kleineren Gelegenheiten während der Gartenpflege bleiben und nicht zur Regel oder Hauptbeschäftigung werden. Selbstverständlich ist das oberste Ziel in erster Hinsicht die Zufriedenstellung  des Kunden, aber meiner Meinung nach nicht um jeden Preis, denn wir sollten uns auf das fokussieren, was uns ausmacht! Dies ist die Pflege von hochwertigen Gärten und Grünanlagen.

Hendrik Bogie arbeitet bei Grütters Gärtner von Eden in Sonsbeck.

 

 

Jens Heidemeier © privat
Jens Heidemeier

Nebenarbeiten werden noch nicht beworben

Diesem Thema stehen wir offen gegenüber. Bei unseren Stammkunden hängen wir zum Beispiel Weihnachtsbeleuchtung im Garten auf. Wenn es sich ergibt, fahren wir unsere Kunden auch mal zur Autowerkstatt oder auf den Bahnhof, wenn wir gerade im Garten arbeiten. Dies geschieht aber spontan. Aktiv haben wir dieses Thema noch nicht beworben. Ich finde es aber einen guten Ansatz, sich darüber Gedanken zu machen.

Jens Heidemeier führt einen GaLaBau-Betrieb in Ludwigsburg.

 

Carsten Ludowig

Von „Allesanbietern“ unterscheiden

Der Bereich professionelle Gartenpflege mit ausgebildeten Fachkräften gehört zum Leistungsspektrum unseres Unternehmens. Wir freuen uns über eine enge Kundenbindung und die vertrauensvollen Verhältnisse, die wir im Laufe der Jahre mit den Kunden aufgebaut haben. Die Kunden schätzen die gärtnerischen Fachkompetenzen der Mitarbeiter und leisten sich aus diesem Grund den Luxus der Gartenpflege, gerade weil sie Wert auf die fachlich kompetente Ausführung der Pflegeleistung legen. Günstigere Alternativen bietet der Arbeits- und Schwarzarbeitermarkt hinreichend. Es existieren am Arbeitsmarkt sehr viele Hausmeisterdienste, die vorgeben, von allem eine Ahnung zu haben. Bei einer Ahnung bleibt es dann in der Regel auch. Die Resultate der abgelieferten Hausmeisterleistungen im Gartenpflegebereich sind in der Regel nicht zufriedenstellend und entbehren jeglichen gärtnerischen Grundwissens. Der Idee, die Gartenpflege mit der „Altenpflege“ zu kombinieren, stehe ich skeptisch gegenüber, denn damit stellen wir uns auf die gleiche Stufe mit den „Allesanbietern“. Sicherlich ist es den Landschaftsgärtnern/-innen möglich, auf dem Weg zur Baustelle den Einkauf für den Kunden zu organisieren, um zum Beispiel Getränke mitzubringen oder eben noch die Batterien im Rauchmelder der Kundin auszutauschen. Der Möglichkeiten gibt es viele. Die ausgebildeten Landschaftsgärtner-/ innen sind hochqualifizierte Arbeitskräfte, für die derartige Arbeiten kein Problem darstellen. Probleme sehe ich bezüglich der Haftung für die erbrachten Dienstleistungen. Wer haftet zum Beispiel wenn der Rauchmelder letzten Endes nicht funktioniert und dadurch ein Schaden entsteht, wer ist dann Schuld, wo soll die Leistungsgrenze gezogen werden? Wir Gärtner sollten darauf achten, dass wir mit unseren Leistungen unverwechselbar bleiben und unser verbesserungswürdiges Image als hochqualifizierte Handwerker durch diese Art der Dienstleistung nicht eintrüben. Wir müssen darauf achten, nicht mit den „Allesanbietern“ verwechselt zu werden. Das Arbeitsfeld der Landschaftsgärtner-/innen ist sehr breit gefächert, und es bedarf deshalb einer langen Ausbildung über die Azubizeit hinweg, um in diesem Beruf in den Themenfeldern des Landschaftsbaus eine unverwechselbare fachliche Qualifikation zu erlangen.  Deshalb sollten wir uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren und darauf achten, die Gartenpflege in höchster Qualität auszuführen und die „Altenpflege“ denen überlassen, die dafür ausgebildet wurden. Dann bleiben wir mit unseren Leistungen unverwechselbar.

Carsten Ludowig führt einen GaLaBau-Betrieb in Seelze.

 

Franz Staab

Sogar Müllentsorgung wird erwartet

Es kommt regelmäßig vor, dass unsere Kunden (die Bürger) wegen der verschiedensten, eigentlich fachfremden Dinge, bei uns anrufen. Bürgerfreundlichkeit wird bei uns großgeschrieben, deshalb versuchen wir in den meisten Fällen den unterschiedlichen „Hilfeersuchen“ nachzukommen. In der Praxis sieht das dann so aus, dass wir Gärtner oft auch als Kammerjäger fungieren. Mäusebekämpfung kommt oft vor, besonders auf den Friedhöfen. Zwei- bis dreimal im Jahr klingelt das Telefon, weil jemand ein Waschbärproblem hat. Was man da machen könnte, wird dann gefragt. Häufiger gibt es auch Anfragen, ob man Wespen bekämpfen oder umsiedeln könne. Am abenteuerlichsten bisher war eine Dame, welche darauf bestanden hatte, dass wir sofort kommen, um einen offenbar entflogenen Papagei aus einer Baumkrone zu holen. Sie hatte das Tier von ihrem Balkon aus bemerkt, in etwa 20 m Höhe. Bezahlen wollte sie dafür natürlich nichts, wir müssten das trotzdem machen, meinte sie. Das ruft dann schon mal Kopfschütteln bei uns hervor. Wir haben auf die Feuerwehr und das Tierheim verwiesen, wie die Sache ausgegangen ist, weiß ich nicht. Was natürlich auch immer wieder Thema ist: Müllentsorgung. Das ist im öffentlichen Grün nicht anders als in der Privatwirtschaft: Der Gärtner kommt zuletzt und muss alleine deshalb heutzutage auch ein qualifizierter Entsorger sein. Wenn dann am ersten Baustellentag der Restmüllcontainer im Hof oder sonstwo steht, geht es schnell, dass man doch bitteschön auch Sachen mitnimmt, die so gar nichts mit der Baustelle zu tun haben. Hier kann man zwar kein Geld verdienen, aber viel sparen, wenn man weiß, was Restmüll ist und was Wertstoff. Mülltrennen muss da gelernt sein.

Franz Staab arbeitet im Bauhof der Gemeinde Haibach.

 

Torsten Walterschen © privat

Torsten Walterschen

Bis zu einem bestimmten Maß selbstverständlich

Für viele unserer „Pflegekunden“ ist es ein Vertrauensverhältnis, welches man über die Jahre aufbaut. Daher ist es für uns selbstverständlich - wenn man für Gartenpflegearbeiten vor Ort ist - Wünsche zu erfüllen, die nicht im direkten Zusammenhang mit gartenbaulichen Arbeiten stehen. Eine klare Grenze ziehen wir, wenn es sich um wirklich branchenfremde Leistungen handelt. So käme es uns beispielsweise nicht in den Sinn, mal eben die Garage zu streichen. Auch stehen wir nicht zu Verfügung, sollten wir einmal nur für die Ausführung fachfremder Leistungen gerufen werden. Gartenbauer, deren Fahrzeuge zugepflastert sind mit der Auflistung solcher Arbeiten (Entrümpelungen, Hausmeisterdienste, usw.), hinterlassen bei mir keinen besonders seriösen Eindruck. Aber mal schnell die Gartenmöbel aus dem Schuppen auf die Terrasse, den Sonnenschirm montieren, oder die Dachrinne reinigen - für uns kein Problem - und für den Kunden eine große Erleichterung.

Torsten Walterschen ist Chef eines GaLaBau-Betriebs in Seifen.

 

Steffen Zufahl © privat

Steffen Zufahl

Dienstleistungen rund um Haus

Prinzipiell unterstützen wir unsere älteren Kunden gerne bei Dienstleistungen rund ums Haus und Bereichen, die wir ausführen können und dürfen. Außer den Garten im Herbst fachmännisch zurückzuschneiden und winterfest zu machen, helfen meine Leute auch beim Einlagern der Pflanzen und Möbel. Das gleiche im Frühjahr. Winterdienst nach Wunsch. Bei wöchentlicher Pflege von Gärten schauen wir auch nach den Mülltonnen und auch nach der Außenbeleuchtung und dem Wasser. Sollten Hausherren nicht da sein, stimmen wir ab, was alles gewünscht ist. Alles was innerhalb der vier Wände stattfindet, ist nicht mehr unsere Leistung und soll auch so bleiben. Ebenfalls die Tierpflege. Dafür gibt es Betreuungsdienste.

Steffen Zufahl führt einen GaLaBau-Betrieb in Gottmadingen.

 

Daniel Dietzsch

Nebenarbeiten sind interessante Abwechslung

Selbstverständlich werden von meinem Team und mir auch kleinere Aufträge rund ums Haus, die nichts mit Gartenarbeit zu tun haben, erledigt. Ich empfinde diese Aufgaben als interessante Abwechslung und als eine besondere Stärkung der Kundenbindung.

Daniel Dietzsch führt einen GaLaBau-Betrieb in Ahnatal.

 

 

Gerd Frank © privat

Gerd Frank

Gerne Dienstleister mit Leib und Seele

In der Tat ergeben sich immer wieder Situationen, insbesondere bei Stammkunden, bei denen die Arbeiten über die normale Dienstleistung „Gartenpflege“ hinausgehen. So ernten wir immer für eine Kundin im Herbst das Obst und bringen es zur Annahmestelle. Wir haben auch schon im Haushalt mit angepackt, wenn es etwas Handwerkliches zu erledigen gab, oder haben auch bei älteren Kunden schwere Gegenstände umgeräumt. Aktiv geworben haben wir mit haushaltsnahen Dienstleistungen bis jetzt noch nicht. Aber in Zeiten des demografischen Wandels, bei mehr alleinstehenden älteren Menschen, könnte dies sicherlich zukünftig ein Thema werden, um zusätzlichen Umsatz zu generieren. Wir sind gerne Dienstleister mit Leib und Seele, dennoch wird bei uns weiterhin die gärtnerische Arbeit stark im Vordergrunde stehen.

Gerd Frank ist Chef eines GaLaBau-Betriebs in Niederstetten.

 

Mehmet Gürenc

Hilfe bei Dienstleistungen für ältere Kunden

Bei unserem Familienbetrieb ist es in den letzten 20 Jahren hin und wieder schon vorgekommen, dass wir älteren Leuten beim Einkauf, Sperrmüll oder ähnlichen kleinen Tätigkeiten geholfen haben, es aber nie als erweiterte Dienstleistung in Rechnung gestellt haben.

Mehmet Gürenc arbeitet in einem GaLaBau-Betrieb in Erkrath.

 

Traugott Kleinwächter

Als Hausmeisterdienst angefangen

Bei mir war es eher anders herum! Ich habe vor zwanzig Hauswartdienste, Winterdienst etc. angeboten und wurde gefragt, ob ich auch Gärten pflege. Ich habe zugesagt – und es nicht bereut. Mit mittlerweile zwanzig Mitarbeitern (die meisten Gärtner, vollzeitbeschäftigt, andere Handwerker und viele als Minijobber auch für andere Arbeitsbereiche) betreue ich rund ums Haus ein Kundenklientel von Gewerbeobjekten, Banken, Handel, vielen Zinshäusern, vielen kleinen Objekten und öffentlichen Einrichtungen (Gerichte, Behörden). Die Gartenpflege ist Schwerpunkt geworden, aber meine Kunden schätzen es, wenn ich auch für die kleinen handwerklichen Hilfestellungen oder die Betreuung von der Gebäudetechnik etc. da bin oder der erste Ansprechpartner für die Mieter eines Gebäudes. Eigentümer oder Hausverwaltung kann ich darin erheblich entlasten, da wir vor Ort sind. Das Arbeiten in den Häusern und die Gartenpflege ermöglicht es vielen älteren Kunden, weiter ihre Häuser zu bewohnen, was ohne Hilfe von außen nicht mehr möglich ist. Hilfe aus der eigenen Familie ist in den vergangenen Jahren seltener geworden, da Kinder oft weit entfernt wohnen. Und dann ist die praktische Unterstützung gleichzeitig ein Mittel, nicht zu vereinsamen. Die Mitarbeiterschaft muss in diese für sie neuen Aufgabenfelder behutsam eingeführt werden, da der Umgang mit Menschen sich sehr unterscheidet von der bloßen gärtnerischen Betätigung.

Traugott Kleinwächter führt eine Firma in Eutin.

 

Michael Körner © privat

Michael Körner

Von Hausdienst zum GaLaBau

Bei der Firmengründung vor sieben Jahren habe ich genau solche Arbeiten angeboten. Daher der Firmenname HSK Haus-Service-Körner. Aber schnell merkte ich, dass für solche Dienstleistungen kein vernünftiger Stundenlohn erzielt werden konnte. Die Hausmeistersparte wird einfach von zu vielen Ein-Mann-Firmen mit Dumpingpreisen und teilweise null Kenntnissen bedient. Mittlerweile liegt unser Schwerpunkt im GaLaBau. Über meine Stammkunden ergeben sich dann natürlich auch Anfragen für verschiedene Arbeiten oder Dienstleistungen  rund ums Haus sowie im Haus. Da meine Kunden die Stundenlöhne kennen, gibt es nie Probleme.

Michael Körner führt eine Haus-Service-Firma in Lohmar.

 

 

Peter Rose © privat

Peter Rose

Guter Service ist Wettbewerbsvorteil

Dieser Gedanke ist ein interessanter Ansatz. Dienstleistung am Kunden ist uns sehr wichtig und guter Service ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Momentan sind wir auf diese Arbeiten aber noch nicht eingerichtet und wir haben hier noch keinen Schwerpunkt gesetzt. Auf unserer neuen Homepage werden wir diesen Ansatz sicherlich verfolgen und etwas dahingehend anbieten.

Peter Rose arbeitet bei Thomas Pahls Garten- und Landschaftsbau GmbH in Münster.

 

Georg Dangel

Nachfrage nach anderen Dienstleistungen nimmt zu

In der Tat, die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen und handwerklichen Tätigkeiten besteht und nimmt noch zu. Der Grund ist allen bekannt, viele Ältere bleiben länger im Eigenheim wohnen, und oft sind die Kinder weit weg oder haben wenig Zeit. Bisher haben wir Handwerker unseres Vertrauens weiter empfohlen, und mussten so nicht uns eher fremde Leistungen erbringen. Gewisse Dienstleistungen wie beispielsweise Entsorgungen und Dachrinne reinigen machen wir gegebenenfalls schnell und unbürokratisch. Bisher war das ein Service für die Stammkunden, und das wird es auch bleiben. Im Großraum Freiburg gibt es genug Hausmeisterdienste und ähnliche, sogenannte Bauallrounder, die sich gegenseitig das Leben schwer machen. Wir wollen weiter als Fachbetrieb erkennbar bleiben, das können wir und dafür werden wir auch bezahlt.

Georg Dangel führt die Firma Natur und Form in March.

 

Dirk Häusser

Dienstleistungen dürfen nicht angeboten werden

Kurz und knapp: Wir tun es nicht. Wir würden es auch nicht mit anbieten, da wir als Werkstatt für Behinderte noch einen ganz anderen Auftrag haben, Menschen mit Behinderungen in einen Arbeitsalltag und die Gesellschaft zu integrieren und möglichst für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Dies ist an ganz andere Ressourcen und Möglichkeiten gebunden.

Dirk Häusser leitet den Gärtnerhof Charlottenburg in den Mosaik-Werkstätten in Berlin.

 

Klaus Heinze

Wir führen keine haushaltsnahen Dienstleistungen durch.

Frage 1: Bedingungsloses NEIN!

Frage 2: NEIN!

Frage 3: siehe Frage 1 und 2

Klaus Heinze führt einen GaLaBau-Betrieb in Braunschweig

 

Florian Herrhammer

Nachfrage nach Dienstleistungen eher gering

Die Nachfrage nach weiteren haushaltsnahen Dienstleistungen ist bei uns (bisher) eher gering. Was wir natürlich schon machen. Wenn es um kleinere Reparaturen oder Ähnliches geht, dann führen wir die – falls für uns möglich – aus oder organisieren für den Kunden dann den passenden Handwerker aus unserem Netzwerk. Das gehört selbstverständlich zum Service dazu. Weitergehende Dienstleistungen würden wir, denke ich, eher nicht selbst machen, sondern uns darum kümmern, dass wir für den Kunden den entsprechenden Kontakt herstellen und organisieren. Dass solche „Rundum-Sorglos“-Dienstleistungen künftig aufgrund der Alterspyramide zunehmen und wichtiger werden, glaube ich schon, aber darauf kann man sich ja relativ gut einstellen und die Mitarbeiter dafür sensibilisieren.

Florian Herrhammer führt mit einem Bruder den Betrieb Herrhammer Gärtner von Eden in Heimenkirch /Allgäu.

 

Gerhard Ritter

Dienstleistungen werden normal berechnet

Bei einigen älteren Kunden wurden von uns schon Dachrinnen gesäubert, gelagertes Laub, das die Kundschaft zusammengerecht hatte, geladen und abgefahren, kleine Reparaturen an Wohnungs-oder Haustüren ausgeführt, Kurierfahrten zum Arzt und zurück, Möbel umgestellt, verstopfte Gullys gesäubert und Blumen vom Balkon zum Dachboden transportiert. Die Arbeiten wurden mit einem normalen Stundensatz verrechnet oder im Rahmen der Pflege mit verrechnet. Auch kleine Ausbesserungsarbeiten am Fliesenbelag der Terrasse, Reinigung von Müllbehältern sowie das Abstellen der Außenwasserstelle wurden schon öfter durchgeführt. Aufgrund der Größe meines Unternehmens informieren mich teilweise die Kunden selbst, oder ein Mitarbeiter ruft kurz bei mir an und die Arbeiten werden dann ganz zwanglos von uns ausgeführt. Bei Anfragen, die den Kenntnisstand meiner Mitarbeiter übersteigen oder wenn der Kunde sehr viel andere Arbeit gemacht haben will, die von uns nicht ausgeführt werden können, verweise ich auch gerne auf befreundete Unternehmen, damit sie die Arbeiten durchführen. Erst vor vier Wochen rief ein älterer Kunde bei mir an und erzählte, dass beim Sturm in der vergangenen Woche sein Plexiglasdach zum Teil abgedeckt wurde und er wisse nicht, was er machen soll. Ich informierte einen Zimmermann in der Nachbarschaft und dieser erledigte die Arbeiten prompt. Ebenso geht es mir mit anderen Handwerkern auch, die mich bei mehr gärtnerischen Arbeiten dann einschalten, damit ich die angefragten Arbeiten ausführe.

Gerhard Ritter ist Chef eines Betriebs für Gartengestaltung in Bessenbach.

 

 

Heike Möller-Ramm © privat

Heike Möller-Ramm

Auch haushaltsnahe Dienste im Angebot

Wenn wir vom GaLaBau im Garten tätig sind, werden wir oft nach weiteren Leistungen im und ums Haus gefragt. Wir vermitteln die Anfrage dann an unsere Abteilungen Hausmeisterservice oder Gebäudereinigung. Wir nennen die von uns angebotenen Dienstleistungen „Haushaltsnahe Dienste“. Unser Motto für die Privatkunden lautet: „Machen Sie sich das Leben leichter“. Das kann auch soziale Angebote beinhalten, zum Beispiel Vorlesen, Kaffeetrinken, etc.

Für jeden Bereich haben wir Fachkräfte, die sich auskennen. Bei personellen Engpässen profitieren die einzelnen Gewerke voneinander. Da kann es vorkommen, dass auch einmal ein Gärtner die Mülltonen an die Straße stellt oder dass ein Hausmeister den Einkauf und dessen Lieferung übernimmt.

Heike Möller-Ramm ist Bereichsleiterin Garten- und Landschaftsbau der Ostholsteiner Dienstleistungsgesellschaft in Neustadt.

 

Eric Raasch

Keine gartenfremden Leistungen

„Pflege Plus“ führen wir in verschiedenem Maße aus, bisher ohne es extra zu bewerben. Die Wünsche werden uns von den Kunden angetragen und von uns ausgeführt oder auch abgelehnt, wenn wir dazu nicht die Kapazitäten haben. Im Privatkundenbereich ergibt sich das automatisch aus dem Verhältnis zur Kundschaft, aber nur während der Pflegedurchgänge (Sprudel hochtragen, Pflanzkübel verräumen oder Müll mitnehmen und entsorgen).
Geht es in Richtung Hausverwaltungen, profitieren diese von den Firmen, mit denen wir immer wieder zusammenarbeiten: Schlosser, Dachdecker, Elektriker, Zaunbauer, Teichbauer vermitteln wir gerne oder machen gleich ein Angebot mit ihnen als Subunternehmer. Oft spielen wir Gärtner mit unseren Angeboten und Expertisen auch Schiedsrichter zwischen unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Eigentümer in Wohnanlagen, was von den Verwaltungen als angenehm empfunden wird.
Immer wieder sind die Pflegekunden schon vom "normalen" Spektrum der GaLaBau-Arbeiten überrascht - Mauersteine, Platten, Pflastersteine richten. Komplett gartenfremde Leistungen haben wir bisher noch nicht ausgeführt, wir haben dafür auch noch keine Kapazitäten frei gehabt. Unsere Stundensätze werden vermutlich für Haushaltsdienste auch als zu hoch wahrgenommen.

Eric Raasch ist Kundenberater Gartenpflege, Pflanzungen, Umgestaltungen bei Blattwerk in Stuttgart.

 

Ralf Junne

Nur landschaftsgärtnerische Leistungen

Das wahrlich eine spannende Frage. Ich würde das nicht ausschließen. Wir haben bisher noch nicht in die Richtung akquiriert und sind auch noch nicht darauf angesprochen worden. Aus jetziger Sicht würde ich das eher verneinen, da es genug andere Dienstleister gibt, die sich bereits mit der Problematik beschäftigen. Wir werden dabei zu sehr von unserem Kerngeschäft abgelenkt. Ich würde jedoch für die Zukunft dieses nicht ausschließen. Insbesondere bei Kunden, wo bereits ein enges Vertrauensverhältnis besteht.

Ralf Junne ist Chef eines GaLaBau-Betriebs in Erfurt.

 

Christian Albrecht

Rundum-Sorglospaket

Ja, bei uns ist es schon Jahre ein Thema das rundum Sorglospaket bei Kunden und das machen wir auch. Wir haben Kunden, da sind wir alle 2 Wochen zum Saubermachen der kompletten Anlage. Wir bekommen auch am Anfang des Jahres mitgeteilt, wann im Jahr eine Feier im Garten geplant ist, und dann kümmern wir uns darum, dass alles klappt. Oder wird bekommen eine WhatsApp, dass am Wochenende spontan eine Gartenfeier stattfindet. Da holen wir auch schon mal Holzkohlen oder Gas für den Grill. Dann besorgen wir auch die Dekoration und kümmern uns mit dem Elektriker um die Beleuchtung. Wir machen auch die Dachrinnen am Haus sauber und passen auch schon mal auf den Hund auf oder tragen Pakete in die Wohnung. Wir setzten uns auch mal hin und trinken einen Kaffee mit dem Kunden. Wie gesagt, wir praktizieren das schon seit Jahren bei unseren Kunden. Letztes Jahr hat mich eine Kundin angerufen und gesagt, dass sie im Keller Wasser hat; das  war am Freitag um 14.00 Uhr. Da brauch man dann schon ein Team, das zusammenhält und zum Kunden fährt und den Keller sauber macht. Die Kundin nutzte dann natürlich auch die Gelegenheit, gleich mal ihren Keller zu entrümpeln und so haben wir halt die ganzen Sachen mitgenommen, die sie nicht mehr brauchte und haben es in entsorgt.

Christian Albrecht Garten- und Landschaftsbau in Oberhaid.

 

Udo Steffen

Als Gärtner wahrnehmen

Die Thematik behandelt ein interessantes Arbeitsfeld, welches wir schon seit vielen Jahren mit betreuen. Zwar wird es nicht direkt von mir beworben, aber meistens ergeben sich bei unseren langjährigen, meist schon älteren Privatkunden, noch Zusatzanfragen, die nicht direkt oder nur indirekt mit Garten zusammenhängen. So werden zum Beispiel die Dachrinnen und äußeren Entwässerungseinrichtungen kontrolliert und gereinigt, Außenwasserleitungen werden vor dem Winter abgestellt und entleert, Kübelpflanzen werden in den Keller verbracht, Kunden zum Friedhof begleitet sowie Winterdienst ausgeführt. Allerdings lege ich Wert darauf, nach wie vor als Gärtner wahrgenommen zu werden und nicht als Hausmeisterdienst. Auch muss man erkennen, wo die Grenzen der Ausführung liegen und was schon allein aus Gründen der Zulässigkeit nicht mehr möglich ist. Gerne vermittele ich in solchen Fällen aus unserem Netzwerk Fachbetriebe für Schreinerei, Elektro, Dachdecker, Metallbau etc.

Udo Steffen Garten- und Landschaftsbau in Mainz.

 

Klaus Kirchhoff

Keine „Fremdarbeiten“

Ich bin sehr überrascht, dass Sie in die Fachzeitschrift, DEGA GALABAU in Vertretung für den Fachverlag der grünen Branche, ein Thema vorstellen wollen, das die Fachbetriebe sehr erzürnen wird. Ich mit meinem Betrieb führe solche „Sorglos Paket-Arbeiten“ nicht aus, und kann das auch in keiner Weise unterstützen! Was nützt meinem Kunden eine halbfachmännisch ausgeführte „Fremdarbeit“ nur weil wir gerade vor Ort unsere Facharbeit durchführen. Am Ende wird sie wohl ein Fachbetrieb nochmals ausführen müssen. Das ist die typisch amerikanische Lebensweise. Wer mir den Rasen mäht, repariert auch meine Sanitäranlagen. Warum beneiden die Amerikaner die deutsche Handwerker-Qualität? Weil sie von Grund auf, solides Fachwissen auszeichnet!

Klaus Kirchhoff führt einen GaLaBau-Betrieb in Lemgo.

 

Erwin Maderholz

Auf Pflege spezialisiert

Wir machen uns grundsätzlich immer Gedanken, was für Dienstleistungen man noch anbieten oder verbessern könnte. Allerdings sollte man bei den Dienstleistungen bleiben, von denen  man etwas versteht. Da man sonst als Fachbetrieb in Garten- und Landschaftsbau schnell als Hausmeisterservice abgestempelt wird. Wenn man seinen Beruf als Landschaftsgärtner liebt und sich in den Bereichen der Pflege, in dem man sich spezialisiert hat, vernünftig arbeitet und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, braucht man auch keine anderen Pflegebereiche.

Erwin Maderholz Garten- und Landschaftsbau in Bergen.

 

Nils-Hendrik Baum

Kundenbindung ist wichtig

In meinem Betrieb sind allumfassende Pflegeaufträge selten. Es handelt sich meistens um saisonale Einsätze wie einen Gehölzschnitt im Herbst oder das Vertikutieren des Rasens im Frühjahr. Umso wichtiger ist es für mich, die Kunden an meinen Betrieb zu binden und ihnen im Rahmen der Möglichkeiten auch bei anderen Anliegen zu helfen, die sie während der Ausführung oder schon vorher an mich herantragen wie zum Beispiel die Dachrinne reinigen, einen Nistkasten im Baum anbringen, ein neues Leuchtmittel für die Lampe im Gartenhaus besorgen und einbauen. Gerade die älteren Kunden freuen sich sehr darüber, wenn sie wegen Kleinigkeiten nicht einen weiteren Betrieb beauftragen zu müssen. Allerdings sollen diese „Nebenarbeiten“ nicht überhandnehmen und ich bewerbe diese nicht, da ich gerne der Fachmann für den Garten bleiben und nicht der Hausmeisterdienst sein möchte.

Nils-Hendrik Baum führt die Firma Baum Gartengestaltung in Hattorf am Harz.

 

Dorit Janowski

Auch kleine handwerkliche Leistungen

Wir, mein Mann und ich, sind seit 1992 im Garten- und Landschaftsbau und in der Grundstückpflege tätig. 95% unserer Kunden sind Privatpersonen. Ein Teil unserer Kunden betreuen wir schon seit Anbeginn. Der Beginn der langen Zusammenarbeit ist entweder durch Gehölzschnitt oder durch gartenbauliche Maßnahmen zu Stande gekommen. Mit der Zeit sind dann andere  Arbeiten dazu gekommen. Die von uns ausgeführten Tätigkeiten umfassen: Winterdienst, Dachrinnenreinigung, Fahrdienste, Pflanzenüberwinterung und kleine handwerkliche Leistungen bzw. deren Vermittlung. Solche Leistungen sind vor allem in der Zeit des witterungsbedingten Arbeitsrückgangs eine willkommene Bereicherung und wir sind damit bis jetzt sehr gut gefahren.

Dorit Janowski führt mit ihrem Mann einen GaLaBau-Betrieb in Roggentin.

 

Jürgen Kegler

Haushaltsnahe Dienstleistungen kein Geschäftsmodell

Wir halten wenig davon, branchenfremde Dienstleistungen anzubieten oder auszuführen. Wir möchten auch keinesfalls mit dem Hausmeisterservice oder der „Allesrund-ums-Haus- Firma“ konkurrieren. Im Gegenteil, wir möchten uns von solchen Firmen eher abgrenzen. Unser Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Planung und Ausführung hochwertiger Gartenanlagen sowie deren Pflege. Auf diesen Bereich sind wir spezialisiert, hier kennen wir uns aus und können für Qualität bürgen. Selbstverständlich helfen wir unseren Kunden auch in anderen Belangen, wenn wir darum gebeten werden und fachlich kompetent sind. Allerdings verstehen wir das eher als Service und einen Akt der Freundlichkeit. Ein Geschäftsmodell werden wir daraus aber sicher nicht machen.

Jürgen Kegler, Kegler & Moser GmbH in Haßloch.

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