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Kommentar

Ein goldener Horizont

Wer sich die Märkte von morgen vorstellen kann, muss sich keine Sorgen im Heute machen, meint Tjards Wendebourg in seinem Kommentar für DEGA GALABAU 1/2025.

von Tjards Wendebourg, Redaktion DEGA GALABAU erschienen am 16.01.2025
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© Barbara Sommer

Wenn man gerade auf die Stimmung schaut, hält sich der Optimismus in Grenzen. An vielen Stellen hat sich das Land im Kleinklein verstrickt. Es fehlen die großen Entwürfe. Dabei gibt es durchaus Grund für Optimismus. Das liegt nicht nur daran, dass wir im Dezember in Syrien beobachten konnten, dass selbst eine über 50-jährige Despoten-Dynastie plötzlich in 14 Tagen von der Bildfläche verschwinden kann und sich ein Aggressor durchaus mithilfe von Sanktionen schwächen lässt. Es liegt auch daran, dass wir im eigenen Land viele Keimzellen großartiger Ideen haben, die nur das richtige Substrat zum Wachsen brauchen. Wer kennt zum Beispiel das Münchner Start-up DeepDrive, das gerade dabei ist, die e-Mobilität zu revolutionieren – nur über den  Motor. Oder Kölns erstes „Einhorn“ – so werden neugegründete Unternehmen mit einem Firmenwert über 1 Mrd. US-Dollar genannt – DeepL, das mit einer von KI gesteuerten Übersetzungssoftware schnell groß geworden ist und mit den US-Größen konkurriert. Mittlerweile hat es mit einem Unternehmenswert von 1,85 Mrd. Dollar den Sprung in das Forbes-Ranking geschafft; ebenso wie der Münchner Personaldienstleister „Personio“.

Was diesen Firmen gemein ist, ist nicht nur ihr Einfallsreichtum und die Fähigkeit, Investoren zu begeistern. Zugleich haben sie sich innovativer Techniken bedient und in ihre Produktentwicklungen einfließen lassen. Damit geben sie auch vor, was den Standort Deutschland revolutionieren kann: weltweit Probleme und Bedürfnisse erfassen und mithilfe vorhandener oder neuer Techniken neue Lösungen entwickeln. Wer sich nur anschaut, wie viele Probleme es auf dem Globus alleine in Sachen Umwelt, Ressourcen und Gesundheit zu lösen gäbe, kommt schnell darauf, wo Deutschlands Zukunft liegen kann. Nur zurückschauen führt dabei kaum zum Erfolg. Es ist gut, zu wissen, wo man herkommt. Aber es ist noch besser, zu sehen, wo man hin will.

Ein ganz anderes Feld, das Grund für Optimismus bietet, liegt ganz nah und im Westen. Dort, wo mit Kohleförderung und Stahlerzeugung einst der Reichtum des ganzen Landes begründet wurde, sind zugleich auch die größten Narben der Industrialisierung zu beobachten. Ganz besonders im Rheinland, wo gigantische Löcher im Boden von der Energiegewinnung 1.0 erzählen. Mit zwei Internationalen Gartenschauen 2027 und 2037 sollen dort Landschaften entstehen, in denen Wohnen, Arbeiten, Erholung, Natur und Energiegewinnung in harmonischem Einklang nebeneinander funktionieren (Übrigens: Ein Beispiel dafür ist schon im Osten, nämlich in der Nähe von Leipzig zu besichtigen). Das ist nicht nur eine gute Nachricht für die Menschen in NRW. Es ist eine Blaupause für die Erneuerung unserer Gesellschaft und der Startschuss dafür, damit zu beginnen.

Der GaLaBau kann von dieser Vision nur profitieren. Denn auch bei uns gibt es viel zu tun. Und je mehr Anlässe wir entwickeln, damit zu beginnen, desto mehr Geld fließt.

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