Walter Schimana verstorben
Walter Schimana war Stauden- und Landschaftsgärtner, Pflanzenzüchter und Gartenschriftsteller. Nach einem Start als Gemüsegärtner führten viele Stationen den nun im Alter von 93 Jahren Verstorbenen zu seinem eigentlichen beruflichen Schwerpunkt, dem Gartenteich und den Wasserpflanzen.
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Vom Gemüsegärnter zum Teichbau
Die Anfänge machte Walter Schimana in der Gemüsegärtnerei beim Onkel in Andernach. Er begann sich daraufhin auch für Stauden zu interessieren und es folgte der Meisterbrief auf Gehilfenjahre in Stauden- und Landschaftsgärtnereien. 1962 machte er sich in Deiningen bei Nördlingen selbstständig als Staudengärtner und GaLaBauer. Sein Schwerpunkt wurden der Teichbau und die Wasserpflanzenkultur.
Der Wasserpflanzen- und Teichexperte
Die Begegnung mit dem Staudengärtner und Wasserpflanzenexperten Karl Wachter 1966 hatte zur Folge, dass Walter Schimana ein Pionier im Bau von Fertig- und Folienteichen wurde. In späteren Jahren diskutierte er im BdS-Arbeitskreis Wasserpflanzen mit Kollegen Fragen der Folienrandbefestigung und der Kapillarsperre sowie der Schädigung der Teichfolie durch durchwachsende Wurzeln. Er kultivierte ein großes Sortiment an Seerosen und Wasserpflanzen.
Der Gartenschriftsteller
Seine Erfahrungen und sein gesammeltes Wissen fasste Walter Schimana in Artikeln, Vorträgen und in Büchern zusammen. „Wassergärten“ und „Wasserpflanzen – die schönsten Arten“ wurden zu Standardwerken, die auch ins Englische und Französische übersetzt wurden. Weitere Bücher sind „Prachtstauden“ (Verlag Eugen Ulmer), „Naturschutz und Landschaftsplanung“, „Miniteiche auf Balkon und Terrasse“. Mit diesem breiten Fachwissen war Walter Schimana auch ein häufiger Seminarleiter und Referent in Grünberg. Auch für die Zeitschrift "Gartenpraxis" verfasste er zahlreiche Artikel.
Der Staudenzüchter
Viele Jahre war Walter Schimana züchterisch tätig. Dabei führten seine Pflanzenbegeisterung und Hartnäckigkeit zu Selektionen in völlig unterschiedlichen Staudenbereichen: Von Waldrandstauden wie der kleinen Arabis procurrens 'Filigran‘ über diverse Hosta-Neuzüchtungen bis zu Prachtstauden wie die Monarda-Hybride 'Blaukranz‘ und Wasserpflanzen wie Nymphaea-Hybride 'Gretl‘ entdeckte und benannte Walter Schimana neue Kultivare. Hochbegehrt waren in den 1980er-Jahren seine Yucca-Hybriden wie 'Glockenbusch‘, 'Glockenstab‘ und 'Rosemarie‘. Seit Beginn des neuen Jahrtausends beschäftigt sich Walter Schimana intensiv mit der Kreuzung und Selektion von Phlox amplifolia und erzielte sechs robuste "Indianer"-Sorten, 'Winnetou', 'Skootekitehi', 'Tecumseh', 'Waupee' und 'Shemeneto'.
Vielseitiges Engagement in Vereinen und Verbänden
Schimana war einige Jahre lang Vorsitzender des Arbeitskreises Wasserpflanzen im Bund deutscher Staudengärtner (BdS) sowie der Süddeutschen Staudengärtner, war aktiv im BdS-Werbeausschuss, engagierte sich - vom BdS nominiert - als Preisrichter bei Gartenschauen und eroberte mit der Internationalen-Stauden-Union die botanischen Welten. Für seine vernetzte und kollegiale Arbeitsweise war der BdS ein guter Partner. Walter Schimana nutzte in sehr vielfältiger Weise die verbandliche Struktur, um sich und den Gartenbau weiterzuentwickeln.
Goldene Ehrennadel vom Bund deutscher Staudengärtner
Der BdS-Vorsitzende Michael Moll überreichte 2017 die Goldene Ehrennadel an Walter Schimana und dankte ihm für die Weiterentwicklung der gartenbaulichen Grundlagen, die Begeisterung der Gartenfreunde und den kollegialen Austausch in so vielen verschiedenen Funktionen – seit über 50 Jahren. Anlässlich der Ehrung hatte der BdS speziell Staudengärtner-Senioren eingeladen, mit denen Walter Schimana den zeitlichen Rückblick aus eigenen Erinnerungen teilen konnte.
Weitere Infos:
Helga Panten: Walter Schimana (Homo horticola). Gp Nr. 8/2015
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