Die Probleme sind groß – aber lösbar
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Kein Wunder, dass sich das 17. GaLaBau-Symposium im Gartenbauzentrum Münster-Wolbeck kurz vor dem Saisonstart in erster Linie um Fachkräfte drehte. Unter dem Motto „GaLaBau 4.0" hatte Organisator Markus Reher von der Landwirtschaftskammer wieder spannende Referenten eingeladen, die den Umgang mit dem zunehmenden Fachkräftemangel aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachteten.
So wies der Kinder- und Jugendpsychologe Dr. Michael Winterhoff darauf hin, dass viele Erwachsene durch die Reizüberflutung im permanenten Katastrophenmodus seien und kaum noch Zeit für Regeneration hätten. Er riet den Unternehmern abzuschalten und Ruhe vorzuleben. „Wenn der Chef im Katastrophenmodus ist, ist die ganze Firma im Katastrophenmodus", gab er zu bedenken. Gleichzeitig sollte den Unternehmern bewusst sein, dass viele Azubis mit einer noch nicht ausgebildeten Psyche in den Betrieb kommen. Enge Führung, Anleitung und Begleitung seien gerade in den ersten Monaten für das Nachreifen wichtig.
Auch Prof. Dr. Ulrich Breilmann ( dega3907 ) bereitete die Unternehmer darauf vor, dass der Aufwand für Ausbildung und Fachkräftepflege mit der Ankunft der Generation Z im Berufsleben steigen werde. Der Hochschullehrer, der zugleich einen 50-Mann-Handwerksbetrieb führt, betreibt eine Personalpolitik, die darauf ausgelegt ist, eher Schwächere zu langfristigen Mitarbeitern zu machen. Dazu hat er ein Konzept für eine Extra-Personalentwicklung parallel zur Ausbildung entwickelt. Gerade arbeitet er mit Ecoverde in Essen daran, modulare Extraschulungen für GaLaBau-Betriebe zu entwickeln.
Karoline Giesebrecht vom GaLaBau-Verband NRW (VGL) zeigte die Bemühungen des Verbands, in der fragmentierten Medienlandschaft für die GaLaBau-Ausbildung und für Fachkräfte zu werben. Besonders spannend ist dabei zum Beispiel der Einsatz der VR-Brille auf Berufsmessen, bei dem Interessenten den GaLaBau im 360°-Video erkunden können. Auch das Nutzen von „Influencern" auf Facebook oder Instagram dürfte für viele Zuhörer etwas Neues gewesen sein.
Nach dem einzigen schwachen Vortrag im Programm (über digitale Baumaschienen) setzte Katja Splichal , beim Ulmer-Verlag für das Lernportal ULP ( www.ulmer-lernportal.de ) zuständig, noch mal einen starken Schlusspunkt. Sie zeigte, wie interaktives Lernen in Zukunft aussehen kann. Das Portal soll ab August auch Betrieben zur Verfügung stehen.
Einmal mehr hat sich das GaLaBau-Symposium als ein Höhepunkt in der Veranstaltungslandschaft erwiesen. Zwar waren dieses Jahr weniger Besucher in Münster. Das könnte aber auch daran gelegen haben, dass der Titel nicht das versprach, was am Ende wirklich passiert ist. Wer sich davon hatte abschrecken lassen, hat jedenfalls eine Menge verpasst.
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