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Stone+tec

Deutscher Naturstein-Preis 2018 vergeben

Am Eröffnungstag der Natursteinfachmesse „Stone+tec“, fand auch die Verleihung des Deutschen Naturstein-Preises 2018 statt. Sieger in der Kategorie B "Landschaftsbau und Freiraumgestaltung" wurde das Büro WES (Hamburg/Berlin) und Hans-Hermann Krafft (Berlin) mit dem Projekt "Marktplatz Lauchstädt". Besonders beeindruckt hat die Jury die große planerische, organisatorische und handwerkliche Sorgfalt, die bei der Wiederverwendung des bestehenden, in der Passe verlegten Pflasters an den Tag gelegt wurde.

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Helge Mundt, Hamburg
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Nach Ansicht der Jury sei es dem Entwurf hervorragend, die geschichtliche Bedeutung Bad Lauchstädts als vielbesuchter Kurort wieder spürbar zu machen und die nach wie vor bestehenden hohen Potenziale des Orts herauszuarbeiten. Besonders lobenswert erscheint dabei die nachhaltige, ressourcenschonende Herangehensweise und der Verzicht auf Spektakuläres. Die neu gestaltete Marktplatzfläche aus ortstypischem Gomeraner Quarzitpflaster in verschiedenen Formaten vereint die bestehenden Gebäude zu einem schlüssigen Stadtgefüge, ohne dabei zeitgemäße Anforderungen an Barrierefreiheit bzw. komfortable Begehbarkeit oder Oberflächenentwässerung zu vernachlässigen. Die hierfür neu entwickelten Flachborde und Muldensteine aus farblich passendem Granit fügen sich harmonisch ins Gesamtbild ein und reduzieren eine funktional notwendige Platzgliederung auf ein Minimum. Der neu entstandene Stadtraum ist dadurch weit mehr als eine Verkehrsfläche zwischen Häusern und verbindet als zentraler, vielfältig nutzbarer Begegnungs- und Lebensraum die übrigen Identifikationsorte der Stadt wie Schloss, Kurpark und Goethetheater.Ganz besonders beeindruckt dabei die große planerische, organisatorische und handwerkliche Sorgfalt, die bei der Wiederverwendung des bestehenden, in der Passe verlegten Pflasters an den Tag gelegt wurde: Die teilweise polygonalen und trapezförmigen Steine wurden aufgenommen, sortiert, geschnitten und in der regionaltypischen Verlegeart wieder eingebaut. Nach Auffassung der Jury zeigt diese Vorgehensweise beispielhaft, dass Naturwerksteine ihre Funktion über Jahrhunderte erfüllen können, ohne dass ihre Gestaltqualität oder ihre technische Eignung dabei verloren geht. Trotzdem verleihen das spontan wirkende Fugenbild und die vielfältigen, außerhalb normativer Regelungen liegenden Steinformate den neu verlegten Flächen einen vielerorts vermissten Charme des Imperfekten.Insgesamt wurde ein erheblicher Mehrwert mit durchweg angemessenen Mitteln erreicht. Die Arbeit zeigt eindrucksvoll, beispielhaft und nach Ansicht der Jury preiswürdig, wie Erneuern und Bewahren erfolgreich zusammenwirken können, sowohl zur Steigerung der Gestaltqualität und Identifikation als auch zur Verbesserung der erforderlichen Funktionalität. 

In den anderen Kategorien siegten:

  • Die Architekten Lederer Ragnarsdóttir Oei (Stuttgart) in der Kategorie A „Öffentliche Gebäude und Gewerbebauten“ mit dem Neubau Historisches Museum, Frankfurt.
  • Die Architekten: Hilmer & Sattler und Albrecht Gesellschaft von Architekten (Berlin) in der Kategorie C: Massive Bauteile und Bauen im Bestand mit dem Projekt "Museum Barberini" in Potsdam
  • Und die Architekten Max Dudler (Berlin/Frankfurt)  mit dem Schwabinger Tor N10 in München

Die Jury setzte sich aus sechs namhaften Architekten (Heiner Farwick (Präsident BDA), Arch. Gunther Bayer (Bayer & Strobel), Arch. Jörg Blume (Dierks Blume Nasedy Architekten), Arch. Ulrich Junk (Junk & Reich Architekten), Arch. Christoph Mäckler (Christoph Mäckler Architekten), Arch. Ingrid Schegk (Schegk Landschaftsarchitekten)) zusammen sowie aus fünf Vertretern der Natursteinindustrie (Joachim Grüter (Präsident DNV), Hermann Graser (Vizepräsident DNV), Thomas Hippelein (ehem. Vizepräsident DNV), Heinrich-Georg Hofmann (Leiter Bautechnik DNV), Frank Peffekoven (Leiter Öffentlichkeitsarbeit DNV))

Weitere Informationen: Deutscher Natursteinpreis 2018

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