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Was tun Sie für Ihr Team bei Hitze?

Die Hitzewelle im Juli und August hat nicht nur der Natur zu schaffen gemacht, sondern auch den Baustellenteams. Der nächste Sommer kommt bestimmt: Wie schaffen Sie es dann, den Alltag erträglich und die Konzentrationsfähigkeit hoch zu halten?
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Wir haben zahlreiche Zuschriften bekommen, die Sie vollständig und ungekürzt lesen können auf www.dega-galabau.de/ blitzumfrage

Mit Humor nehmen

Die andauernde Hitze macht allen zu schaffen. Wir versuchen, den Kollegen das Arbeiten so erträglich wie möglich zu gestalten. Getränke gibt es bei uns umsonst, und wer ein Eis möchte, kann sich im Kühlschrank bedienen. Pavillon, Sonnensegel und selbst ein Kühlschrank können die Arbeit in den Gärten erleichtern. Ansonsten steht es den Kollegen frei, den Arbeitsbeginn nach vorne zu verlegen und früher nach Hause zu gehen. Die Kollegen werden über die Gefahren der Arbeiten bei Hitze und Sonneneinstrahlung informiert. Sonnencreme steht zur Verfügung. Auch wenn einige Aufträge dringlich abgewickelt werden müssen, gilt: Wenn es nicht mehr geht, ist volles Verständnis da. Es ist schwer, eine Regelung für alle zu treffen, da die Hitze je nach Art der Arbeit, der Lage der Baustelle und auch von Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterschiedlich stark schlaucht. Hier sind wir auf die persönliche Einschätzung der Mitarbeiter angewiesen. Es ist nicht zu vermeiden, dass die Konzentrationsfähigkeit sinkt und die „Lunte" kürzer wird. Man kann nur versuchen, es mit Gelassenheit und Humor zu nehmen.

Stefan Böhm ist Geschäftsführer bei Blattwerk Gartengestaltung in Stuttgart.

Auch mal früher Schluss

Schon seit Jahren stellen wir unseren Mitarbeitern in den Sommermonaten kostenlos Mineralwasser zur Verfügung. In der Hochphase der Hitze wird der Kühlschrank hin und wieder mit Speiseeis gefüllt, an dem sich jeder bedienen kann. Ab und an geben wir unseren Mitarbeitern eine Stunde früher frei und akzeptieren auch, wenn es zu heiß ist, dass, wer will, auch mal schon gegen Mittag Feierabend machen kann. Dies allerdings nur, wenn es tatsächlich unerträglich wird. Die Mitarbeiter im Büro bekommen zusätzlich einen Ventilator an den Schreibtisch gestellt. Die Kleiderordnung lässt es auch zu, in kurzen Hosen und Sandalen zu erscheinen.

Frank Bechstein führt eine Baumpflegefirma in Kriftel.

Nach Feierabend in den See

Wenn die Temperaturen wie in den letzten 14 Tagen auf bis zu 37 °C (zumindest bei uns) ansteigen, sind natürlich alle Mitarbeiter dazu angewiesen, entsprechend viel Wasser zu trinken und in regelmäßigen Abständen noch zusätzliche kurze Pausen einzulegen. Große Sonnenschirme kommen dann teilweise auch zum Einsatz. Optimal passte aber unsere aktuelle Baustelle zum Wetter: Pflasterarbeiten direkt am Rursee. Pünktlich zum Feierabend ist die gesamte Belegschaft in die Badehosen gehüpft und anschließend ins 50 m entfernte kühle Nass gesprungen. So kann man es dann auch ganz gut aushalten.

Damian Schnuch führt mit Uwe Steffen ein GaLaBau-Unternehmen in Monschau/Konzen.

Wir sind keine Weicheier

Dieser Sommer ist schon extrem außergewöhnlich und ich kann mich hier im Sauerland nicht an so eine ausgeprägte Hochdrucklage mit anhaltend hohen Temperaturen erinnern. Aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. Natürlich gibt es kostenlos Getränke auf der Baustelle und die Arbeit geht nicht so schnell von der Hand wie gewöhnlich. Abends trinken wir zusammen nach Feierabend eisgekühltes Radler. Überstunden und Samstagsarbeit sind bis auf Weiteres gecancelt. Aber ansonsten geht alles seinen gewohnten Gang, schließlich sind wir Landschaftsgärtner und keine Weicheier. Wichtig finde ich auch, dass der Chef gerade bei solchen Extremwetterlagen mitarbeitet oder vor Ort ist. Das nennt man Führen durch Vorbild, dann jammert auch keiner – oder nur ganz leise ;-)

Stefan Voigt führt einen GaLaBau-Betrieb in Ennepetal.

Wasserflaschen aus dem Kühlschrank

Wir stellen im Sommer unseren Mitarbeitern Wasser zur Verfügung. Teilweise stellen wir die Flaschen über Nacht in unseren Kühlschrank. Bei extremer Hitze über 35 °C wird der Feierabend auf 15 Uhr vorgezogen, nach eigenem Ermessen für jedes Team. Der Arbeitsbeginn vor 7 Uhr ist zum einen nicht notwendig, da wir aufgrund der regionalen Aufträge kurze Anfahrtszeiten zum Kunden haben und zum anderen die Kunden vor 7 Uhr nicht stören möchten.

Andreas Krähe arbeitet bei Nierste Gartenservice in Detmold.

Ab 5.30 Uhr geht’s los

Wir haben uns schon vor drei Jahren dafür entschieden, mit Beginn des Frühlings hin zum Sommer die Arbeitszeiten schrittweise auf 5.30 Uhr vorzuverlagern. Dies können wir mit unseren Privatkunden sehr gut abstimmen und erfahren gerade in der momentanen Wettersituation großes Verständnis. Die Konzentrationsfähigkeit und die allgemeine Verfassung unseres Teams bei der großen Hitze erreichen wir dadurch, dass anstrengende Aufgaben und weite Wege auf die Frühstunden verlagert werden. So wird die Arbeit zum Ende des Tages (14.30 bis 15 Uhr) deutlich einfacher. Außerdem hat es sich bewährt, schon früh in neueste und umfangreiche eigene Technik zu investieren. Auch hier werden wir nun mit Effektivität belohnt. Dies ermöglicht es dem Team, auch am Samstag auszuruhen. Getränke und mal ein Eis sind selbstverständlich!

Wolfgang Schirmer leitet die Schirmer Gartenträume in Weinböhla.

Sonnenschirm und -creme

Den Mitarbeitern steht gratis Mineralwasser zur Verfügung, sodass sichergestellt ist, dass sie genug trinken können. Dazu gibt es gratis Sonnenschutz zum Auftragen auf die Haut. Sonnenschirme werden ebenfalls gestellt. Zusätzlich verlagern wir unsere Arbeitszeit in den Morgen, wenn es möglich ist (Lärm!).

Fritz Hilgenstock ist Chef von Hilgenstock Naturgärten in Niederuzwil/CH.

Nicht oben ohne

Unsere Mitarbeiter halten bewundernswert durch. Wir haben extra Getränke geordert und arbeiten zum Teil unter Gartenzelten. Dies ist aber nur möglich, wenn beispielsweise Kleinpflaster gesetzt wird. Sonnenschutzmittel werden von uns gestellt. Wir haben unseren Mitarbeitern die Option gelassen, früher anzufangen und dann eher aufzuhören. Die Konzentrationsfähigkeit lässt trotzdem nach. Deshalb sollte man auch mit Verständnis reagieren, wenn Fehler gemacht werden. Wir haben allerdings trotz des Wetters untersagt, mit freiem Oberkörper zu arbeiten. Die Kunden fühlen sich zum Teil gestört und die Haut wird es dem Träger sicherlich danken.

Markus Prehn führt einen GaLaBau-Betrieb in Lübeck.

Auch Kunden bemühen sich

Bei diesen hohen Temperaturen entscheiden die Mitarbeiter selbst, wann sie anfangen und wann sie aufhören. Momentan haben sie den Arbeitsbeginn auf 5.45 Uhr festgelegt. Feierabend ist dann spätestens um 15 Uhr. Schirme und leichte Pavillons gehören das ganze Jahr zur Baustellenausrüstung, je nach Situation als Regen- und Sonnenschutz verwendbar. Weiter gibt es für die heißen Tage auch Kühltaschen für die einzelnen Teams, die das Unternehmen zur Verfügung stellt. Und zum Feierabend gibt’s auch mal ein Eis, eine gekühlte Melone oder andere Durstlöscher. Und auch die vielen netten Kunden bemühen sich mit kalten Getränken oder einem Kaffee um das Wohlergehen der Mitarbeiter im Garten. Wenn die Baustelle superideal liegt, dann ist der Sprung in den Bodensee in der Mittagspause die beste Abkühlung.

Matthias Widenhorn führt einen GaLaBau-Betrieb in Sipplingen.

Vorsicht und Rücksicht

Die Hitze ist nicht zu unterschätzen. Der ständige Hinweis, viel zu trinken und eine lockere Kopfbedeckung zu tragen, ist an der Tagesordnung. Weiter gibt es immer wieder Trinkwasser für die Mitarbeiter. Auch ein Eis gibt es ab und an mal. Hier sind die Kunden tatsächlich sehr verständnisvoll und helfen auch mit kühlen Getränken. Für schattenlose Arbeitsplätze gibt es einen großen Baustellen-Sonnenschirm. Das Wichtigste ist allerdings: Bei diesem Wetter muss der Chef die „Antriebspeitsche" nur mit halber Kraft schwingen. Es ist keinem geholfen, wenn heute alle ranklotzen und morgen die Hälfte krank ist. Mit einen Sonnenstich oder Hitzschlag ist nicht zu spaßen. Hier gilt: Vorsicht und Rücksicht! Da appellieren wir an das Verständnis der Kunden und fangen den Termindruck schon im Büro ab.

Henning Wenderoth führt einen GaLaBau-Betrieb in Leverkusen.

Arbeitszeit reduziert und Samstag frei

Wir haben nach Ende der Betriebsferien die tägliche Arbeitszeit auf 7,5 Stunden reduziert. Die Samstage sind zurzeit arbeitsfrei. Wir achten auf regelmäßige Trinkpausen. Außerdem versuchen wir, körperlich anstrengende Arbeiten morgens und leichtere Arbeiten mittags zu erledigen.

Rainer Elzer ist Chef einer Gartengestaltungsfirma in Römerberg.

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