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Vorbildliche und innovative Ausbildung

GaLaBau-Unternehmen Theilmeier ausgezeichnet

Für die innovative und vorbildliche Berufsausbildung und Nachwuchswerbung hat der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW (VGL NRW) die W. Theilmeier GmbH & Co. KG aus Everswinkel bei Warendorf jetzt mit dem „Ausbildungspreis der Landschaftsgärtner NRW 2020“ ausgezeichnet.

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Bei Edgar Theilmeier (3. v. r.) haben die Azubis gut lachen und lernen!
Bei Edgar Theilmeier (3. v. r.) haben die Azubis gut lachen und lernen! Theilmeier
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Wenn der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Theilmeier Azubis sucht, dann werden in der Stellenanzeige nicht viele Worte gemacht: Drei Sätze, jeder versehen mit einem Ausrufezeichen, bringen die Offerte auf den Punkt: „Pflanzenflüsterer gesucht! Bewirb dich jetzt! Wir freuen uns auf dich!“ Geboten werden ein tolles Team, eigene Projekte, ein aktiver Job mit Abwechslung und Spaß sowie die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum zu machen.

So schnörkellos die Anzeige ist, so viel Engagement und Sachverstand steckt das Unternehmen in die Ausbildung junger Menschen. Und genau das würdigte jetzt die Jury des „Ausbildungspreis der Landschaftsgärtner NRW 2020“. Die Jury sprach sich nach Sichtung vieler überzeugender eingereichter Konzepte von Betrieben schließlich eindeutig für Theilmeier als Gewinner der Auszeichnung aus: „Die Kombination von fachlichen Inhalten und gesellschaftlicher Verantwortung hat den Ausschlag für die Vergabe an ein Unternehmen gegeben, das bereits seit vielen Jahren und mit großem Engagement ausbildet“, so Frank Linneweber, Vorsitzender des Bildungsausschusses. „Unser Preisträger 2020 zeigt, dass es sich lohnt, in den Ausbildungsbemühungen nicht nachzulassen und noch mehr Schulabsolventen für unseren Beruf zu begeistern. So lassen sich die dringend benötigten Fach- und Führungskräfte für den grünen Berufsstand von morgen gewinnen.“

Das Unternehmen mit heute mehr als 60 Mitarbeitern – 1968 gegründet, 1972 den ersten Nachwuchs im GaLaBau ausgebildet – begreift sich selbst als „Familie“: Entsprechend herzlich werden die Auszubildenden aufgenommen, pro Jahr zwischen drei und fünf junge Männer und Frauen. Bereits vor Beginn der Ausbildung lädt der Betrieb jeden Azubi zum Besuch des Lehrgangs „Vorbereitet in die Ausbildung“ an der DEULA ein. Einzige Ausnahme 2020 – wegen Corona ... Zum Start selbst werden die jungen Leute an einem speziellen „Onboarding“-Tag mit ihrem neuen Betrieb vertraut gemacht und bekommen einen schriftlichen Leitfaden mit den allgemeinen betrieblichen Regeln. Gleichzeitig erhalten sie wichtige Einblicke in die Unfallverhütungsvorschriften.

Spannende Azubi-Projekte in Eigenregie

Das Herzstück des Ausbildungskonzepts sind jedoch die vielen Projekte, in denen Theilmeier es seinen Auszubildenden ermöglicht, sich auszuprobieren und mit anderen zu messen – sei es innerhalb des Betriebs oder außerhalb, mit dem Nachwuchs aus anderen Unternehmen. „In jedem Jahr findet bei uns ein Projekt der Auszubildenden statt, dass sie – mit unserer Unterstützung – eigenverantwortlich durchführen“, erzählen die beiden Ausbilderinnen Monique Däumichen und Inga Grawunder. Zum 50-jährigen Jubiläum des Betriebs vor zwei Jahren beispielsweise haben die Azubis gleich einen kompletten Themengarten auf dem Betriebsgelände entwerfen, planen und gestalten können. In diesem legten die jungen Leute eine Übungsfläche für Pflasterungen an. Veranlasst durch Corona, wurde auch ein Open-Air-Besprechungstisch landschaftlich eingebunden. „Bei diesen Projekten lernen die Auszubildenden mit- und voneinander“, freut sich Monique Däumichen. Ehrensache ist es auch, dass Auszubildende von Theilmeier beim Landschaftsgärtner-Cup des Verbands dabei sind.

Ob Pflanzenkunde, Bautechnik oder gar ein zweiwöchiges Auslandspraktikum: Viel Wert legt der Betrieb auf Weiterbildungen. Vor Ort stehen regelmäßig Azubirunden, Lehrgänge und Übungsstunden auf der Ausbildungsagenda. „Die Auszubildenden werden aber auch motiviert, an Fortbildungen außerhalb des Betriebs teilzunehmen“, so Inga Grawunder. Dazu gehören etwa die Angebote der „Junggärtner“. Die Mitgliedschaft seiner Auszubildenden in dem Verein fördert Theilmeier aktiv durch die Übernahme der Mitgliedsbeiträge während der Ausbildung. Jeder Azubi, der möchte, kann sich zudem beim Ulmer Lernportal, dem interaktiven Lernportal für Aus- und Weiterbildung in der grünen Branche, anmelden. Auch diese Kosten übernimmt der Betrieb.

Natürlich besuchen auch die Ausbilderinnen selbst regelmäßig Schulungen und Seminare, um auf dem Laufenden zu bleiben. Eine Herzenssache ist es für die beiden Frauen, Schülerinnen und Schülern in Kooperation mit der Verbundschule Everswinkel den Beruf des Landschaftsgärtners näherzubringen – etwa, indem sie dort Pflanzaktionen durchführen. Junge Menschen, die dabei ihren grünen Daumen entdecken, können bei Theilmeier auch eine Ausbildung zum Werker absolvieren. Derzeit arbeiten in Everswinkel insgesamt elf Beschäftigte mit Beeinträchtigungen.

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