Großer Auftritt für die Nachhaltigkeit
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Josef Mennigmann, Präsident des Verbands GaLaBau NRW (VGL), freute sich, dass die Verantwortlichen das Format über Corona am Leben erhalten hatten. Nachhaltigkeit sei für den GaLaBau eine große Chance. Dazu müssten aber auch ausreichend Leute vorhanden sein, um die Aufgaben abzuarbeiten. Er appellierte an die Kolleginnen und Kollegen, mehr zu tun, um neues Personal zu gewinnen. Als Hauptredner konnte Reher Peter Wohlleben gewinnen. In seinem Vortrag „Wie enkelgerecht leben und wirtschaften wir?“ setzte sich der namhafte Forstmann und Buchautor für mehr Naturwald und weniger Holznutzung ein. Seine Thesen, dass alle Bäume miteinander vernetzt sind und füreinander sorgen, sind durchaus umstritten. Bei vielen Sachverhalten sagte Wohlleben: „Wir wissen es schlichtweg noch nicht.“ Er riet den Landschaftsgärtnern auch, Stadtbäume eher in Gruppen zu pflanzen und nicht neben Laternen zu setzen („Auch Bäume schlafen nachts.“). Wenig hält er vom Einsatz fremder Baumherkünfte und züchterisch bearbeiteter Gehölze. Auch den starken Rückschnitt von Bäumen lehnt er ab.
Praktische Umsetzung im Betrieb
Als (ehemaliges) Mitglied des VGL-Präsidiums hat der Marler Unternehmer Ludwig Scheidtmann am Leitfaden Nachhaltigkeit mitgewirkt und das Konzept auf den Betrieb übertragen. In Beispielen zeigte er, was sich aus seiner Sicht schon umsetzen lässt und was noch nicht funktioniert. So hat die Elektrifizierung zwar schon die Kleingeräte, Jobräder und Pkw (in Kürze 4 E-Autos und 19 Ladepunkte) erfasst, nicht aber die Baumaschinen. Regenwasserversickerung, Betonund Bodenrecycling, Wiederverwendung anfallender Baustoffe und Photovoltaik (in Kürze 156 kwp) sind Maßnahmen, die in Marl schon umgesetzt werden. Auch das Thema soziale Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle (Gesundheitsmanagment und Arbeitssicherheit, seit 2018 AMS zertifiziert). Prof. Dr.-Ing. Heiko Meinen von der Hochschule Osnabrück machte klar „Das rechnet sich!“ Nachhaltigkeit sei kein Nischenthema mehr, sondern ein weltweiter Megatrend. Der Druck, nachhaltig zu werden, nehme zu und komme gleich aus mehreren Richtungen, erklärte Meinen und zählte die Finanzwirtschaft, die Mitarbeiter, das Branchenimage, die Kostenfaktoren, den Unternehmenswert, die private Nachfrage sowie die Regulierungen der Auftraggeber als treibende Kräfte auf. Die Finanzwirtschaft vergebe günstige Kredite in Zukunft nur noch für nachhaltige Projekte und Unternehmen. „Wenn man jetzt nicht anfängt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, macht man etwas falsch“, ist Meinen überzeugt.
Handlungsempfehlungen
Prof. Thomas Brunsch war online aus Freising zugeschaltet. „Schwarze Zahlen im grünen Bereich? Ökobilanzierung im GaLaBau“ lautete sein Vortragstitel. Die Appelle, etwas zu verändern, würden etwa so gut funktionieren wie die Schock- Bilder auf Zigarettenpackungen – nämlich gar nicht. Selektiver Opportunismus und kognitive Dissonanz würden die Menschen am Handeln hindern. Er stellte seine Erfahrungen aus dem Carbon- Footprint-Projekt der süddeutschen Ga- LaBau-Verbände vor, die in einem Leitfaden zusammengefasst sind. Er gab dem Auditorium sieben Handlungsempfehlungen mit auf den Weg (diese und weitere Ausführungen der Referenten unter Webcode dega8479).
Vorausschauend handeln
Prof. Dr.-Ing. Hendrik Laue von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Höxter spannte einen Bogen von seiner Herkunft aus einem Gemüsebaubetrieb zur Erarbeitung von Checklisten für nachhaltige Freiflächen. Laue riet den Unternehmen: „Handeln Sie vorausschauend! Setzen Sie auf qualitative und quantitative Werte! Folgen Sie innovativen Utopien!“ Dem GaLaBau-Symposium gelang es, die Notwendigkeit des Handels herauszuarbeiten. Die Menge der Veranstaltungen zum Thema macht deutlich, dass die Relevanz für die Branche ein neues Niveau erreicht hat. Der Ton ist überall eindringlicher geworden. DEGA GALABAU unterstützt das GaLaBau-Symposium traditionell als Medienpartner und Stichwortgeber. Die 23. Ausgabe findet am 14. Februar 2024 statt.
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