IG BAU warnt vor dem Scheitern
Der Garten- und Landschaftsbau in Deutschland steuert auf einen Konflikt zu: Die Tarifverhandlungen über höhere Löhne für die bundesweit rund 130.000 Beschäftigten in mehr als 19.300 Betrieben der Branche drohen zu scheitern. Das teilte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am Freitag mit. Der BGL als Arbeitgeber hofft auf die 3. Tarifrunde. Zuvor hatten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde nicht auf ein Ergebnis einigen können.
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Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) und die IG BAU und der trennten sich am Donnerstagabend nach 10-stündiger Verhandlung in Frankfurt am Main – ohne sich auf eine mögliche dritte Verhandlungsrunde zu verständigen. „Die Fronten sind verhärtet. Die Situation ist festgefahren“, sagt IG BAU-Verhandlungsführer Carsten Burckhardt.
„Der BGL hat seine Verhandlungsbereitschaft mit einem - auch aus Sicht der IG BAU - respektablen Angebot unter Beweis gestellt. Die IG BAU hat erst nach diesem Angebot ihre eigenen konkreten Forderungen auf den Tisch gelegt. Da hier innerhalb von 24 Monaten eine Erhöhung von 14 Prozent gefordert wird, müssen die Arbeitgeber mögliche Spielräume und Kompromisslinien gründlich erörtern. Daher ist eine dritte Runde erforderlich. Es ist völlig abwegig, die Verhandlungsbereitschaft des BGL in Frage zu stellen“, sagte wiederum Uwe Keller-Tersch, Vorsitzender des BGL-Tarifausschusses
Die IG BAU neklagt, dass die Arbeitgeber bei einer Laufzeit von zwei Jahren umgerechnet bis 2025 lediglich 3,75 % Lohnzuwachs pro Jahr als Angebot vorgelegt hätten, was einen erheblichen Reallohnverlust für die Beschäftigten bedeuten würde. Die IG BAU war mit einem abstrakten „Inflationsausgleich plus X“ für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen in die Tarifverhandlungen gestartet. Sie droht nach einer Diskussion in ihrem Branchen-Gremium, der Bundesfachgruppe Garten- und Landschaftsbau, die Verhandlungen für gescheitert zu erklären. Dann könnten Tarifverhandlungen mit den zwölf Einzelverbänden ein nächster Schritt sein. Die Bundesfachgruppe kann sich aber auch für eine 3. Tarifrunde entscheiden.