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Tarifverhandlungen 2023

IG BAU warnt vor dem Scheitern

Der Garten- und Landschaftsbau in Deutschland steuert auf einen Konflikt zu: Die Tarifverhandlungen über höhere Löhne für die bundesweit rund 130.000 Beschäftigten in mehr als 19.300 Betrieben der Branche drohen zu scheitern. Das teilte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am Freitag mit. Der BGL als Arbeitgeber hofft auf die 3. Tarifrunde. Zuvor hatten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde nicht auf ein Ergebnis einigen können.

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Nach drei Jahren Pandemie und über einem Jahr Ukrainekrieg sehen die GaLaBau-Mitgliedsbetriebe mit weniger Zuversicht in die Zukunft als im Frühjahr vor einem Jahr. Materialknappheit bei gleichzeitig steigenden Preisen für Baumaterialien, Pflanzen, Energie und steigender Inflation mindern die Unternehmenserlöse.
Nach drei Jahren Pandemie und über einem Jahr Ukrainekrieg sehen die GaLaBau-Mitgliedsbetriebe mit weniger Zuversicht in die Zukunft als im Frühjahr vor einem Jahr. Materialknappheit bei gleichzeitig steigenden Preisen für Baumaterialien, Pflanzen, Energie und steigender Inflation mindern die Unternehmenserlöse.Tjards Wendebourg, Redaktion DEGA GALABAU
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Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) und die IG BAU und der trennten sich am Donnerstagabend nach 10-stündiger Verhandlung in Frankfurt am Main – ohne sich auf eine mögliche dritte Verhandlungsrunde zu verständigen. „Die Fronten sind verhärtet. Die Situation ist festgefahren“, sagt IG BAU-Verhandlungsführer Carsten Burckhardt.

„Der BGL hat seine Verhandlungsbereitschaft mit einem - auch aus Sicht der IG BAU - respektablen Angebot unter Beweis gestellt. Die IG BAU hat erst nach diesem Angebot ihre eigenen konkreten Forderungen auf den Tisch gelegt. Da hier innerhalb von 24 Monaten eine Erhöhung von 14 Prozent gefordert wird, müssen die Arbeitgeber mögliche Spielräume und Kompromisslinien gründlich erörtern. Daher ist eine dritte Runde erforderlich. Es ist völlig abwegig, die Verhandlungsbereitschaft des BGL in Frage zu stellen“, sagte wiederum Uwe Keller-Tersch, Vorsitzender des BGL-Tarifausschusses

Die IG BAU neklagt, dass die Arbeitgeber bei einer Laufzeit von zwei Jahren umgerechnet bis 2025 lediglich 3,75 % Lohnzuwachs pro Jahr als Angebot vorgelegt hätten, was einen erheblichen Reallohnverlust für die Beschäftigten bedeuten würde. Die IG BAU war mit einem abstrakten „Inflationsausgleich plus X“ für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen in die Tarifverhandlungen gestartet. Sie droht nach einer Diskussion in ihrem Branchen-Gremium, der Bundesfachgruppe Garten- und Landschaftsbau, die Verhandlungen für gescheitert zu erklären. Dann könnten Tarifverhandlungen mit den zwölf Einzelverbänden ein nächster Schritt sein. Die Bundesfachgruppe kann sich aber auch für eine 3. Tarifrunde entscheiden.

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  • User_MTI0ODk2MA 09.06.2023 10:39
    Wie engstirnig kann man denn sein? Eine Branche, die boomt und volle Auftragsbücher - z.T. bis weit in das kommende Jahr hinein - hat, zugleich als Hauptproblem den Fachkräftemangel: Was ist daran so schwer zu verstehen, wenn die, die mehrheitlich den Erfolg dieser Branche mit ihrer Knochenarbeit erschuften - die Beschäftigten und Auszubildenden - angesichts einer galoppierenden Inflation zumindest nicht weniger Geld dafür nach Hause bringen wollen? Ich glaube nicht, dass ein/e einzige/r Unternehmerin der Branche weniger netto am Ende des Monats herausbekommt, als die/der bestbezahlte Beschäftigte und wenn doch, kann derjenige nicht rechnen. Wenn wir die Branche attraktiv(er) machen wollen, dann doch nur, wenn wir den jetzigen und künftigen Beschäftigten auch wirklich etwas bieten. Und wer das Geld tatsächlich nicht hat, um den Beschäftigten - und ja, GERADE in diesen Zeiten, in denen alles immer teurer wird! - eine anständige Bezahlung zu bieten, sollte sich fragen, ob da vielleicht bisher an den falschen Stellen investiert worden ist. Wann kommen Unternehmer und Arbeitgeberverbände von der Mär' "der Unternehmer trägt das ganze Risiko" - verbunden mit dem Anspruch, dafür ein Vielfaches aller Mitarbeitenden zu verdienen - runter und lernen endlich, dass das Wichtigste die Menschen sind, mit denen wir arbeiten und geben ihnen auf Augenhöhe die verdiente Wertschätzung?
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