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European City of the Trees – ECOT

Antwerpen ist die Europäische Stadt der Bäume 2023

Die zweitgrößte Stadt Belgiens hat sich um den „Europäischen Stadtbaumpreis“ (European City of the Trees – ECOT) des EAC beworben – und gewonnen. Antwerpen ist in der urbanen Baumpflege sehr aktiv und hat in den letzten Jahrzehnten ein umfangreiches Baummanagement ins Leben gerufen.

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EAC-Präsidentin Stefania Gasperini (rechts) überreichte Els van Doesburg, Vizebürgermeisterin von Antwerpen, die ECOT-Urkunde und das Holzbuch, in dem alle Europäischen Stadtbaum-Preisträger verewigt sind.
EAC-Präsidentin Stefania Gasperini (rechts) überreichte Els van Doesburg, Vizebürgermeisterin von Antwerpen, die ECOT-Urkunde und das Holzbuch, in dem alle Europäischen Stadtbaum-Preisträger verewigt sind.Driesluyten
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Els van Doesburg, Vizebürgermeisterin von Antwerpen, nahm den Europäischen Stadtbaumpreis ECOT am 16. Juni 2023 aus den Händen von EAC-Präsidentin Stefania Gasperini entgegen, die damit die Stadt Meran vertrat, Gewinnerin von 2022. Merans Vizebürgermeisterin Katharina Johanna Zeller übermittelte in einer Videobotschaft herzliche Glückwünsche und betonte die Bedeutung eines hochqualifizierten Baummanagements in beiden Städten. Die neue Europäische Stadt der Bäume Antwerpen ist nun im ECOT-Holzbuch verewigt – gemeinsam mit allen PreisträgerInnen seit 2007.

ECOT-Jury besucht Antwerpen

Eine der treibenden Kräfte hinter den Kulissen war Ben Bergen, der frühere Präsident des belgischen Baumpflegeverbandes Bomen Beter Beheren (BBB). Die ECOT-Jury unter Leitung von Jan Goevert/Deutschland hatte im Januar 2023 die Stadt Antwerpen besucht und bewertet. Trotz des grauen Wetters fiel der Jury dabei die Stadt voller Bäume positiv auf, besonders die erfolgreich abgeschlossene Transformation von einer industriellen Hafenstadt zu einem nachhaltigen, grünen, lebenswerten Stadtraum. Jos Schenk, Antwerpens Baumexperte, erläuterte Details zur Baumplanung, -pflanzung und -pflege und führte die Jury durch die Stadt.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Jurymitglieder von Antwerpens zweitem „Baumplan“. Darin wird eine neue Richtlinie für die nachhaltige Bewirtschaftung von Bäumen im öffentlichen Raum etabliert: Die Stadt kümmert sich nicht mehr nur um den oberirdischen Raum für Bäume, sondern widmet dem unterirdischen Wurzelraum dieselbe Aufmerksamkeit. Denn hier entscheiden sich Zustand und endgültige Größe der Bäume. „Wenn man den Bäumen ober- und unterirdisch genügend Raum bietet, dann wachsen sie zu ‚Zukunftsbäumen‘ heran, die bis zu 120 Jahre alt werden können“, so Schenk.

„Zukunftsbäume“ pflanzen – und erhalten

Antwerpens Hauptaugenmerk liegt also auf Erhalt seiner Altbäume; gleichzeitig wird die Pflanzung neuer Bäume unter Berücksichtigung des Standortes vorangetrieben. Denn die Stadt profitiert von deren Ökosystemleistungen, wobei die eines Altbaumes um ein Mehrfaches höher sind als die eines jungen Baumes. Inzwischen stehen in Antwerpen über 500 der sogenannten Zukunftsbäume.

Unterirdische, künstliche Wurzelräume

Unsichtbar für die meisten BürgerInnen, gestaltet die Stadt Antwerpen mithilfe von Technik optimierte, künstliche Wurzelräume als unterirdische Infrastruktur für Bäume und Grünflächen auf intensiv genutzten Plätzen. Das Wasser, das durch Versickerungsgräben unter den Straßen und Plätzen aufgefangen wird, steht dort anschließend für das Wurzelwerk der Straßenbäume zur Verfügung. Mithilfe eines Monitorings wird der Erfolg der Maßnahmen regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Für die nachhaltige Planung und Pflege des Baumbestandes ist in Antwerpen ein Netzwerk von ExpertInnen aus den Bereichen Straßenbau, Bodenkunde, Geologie, Klimatologie und Baumpflege im Einsatz. All diese Bemühungen spiegeln sich im gesunden Erscheinungsbild vieler Stadtbäume und ihrer vergrößerten Kronenfläche wider.

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