Gärten im Rahmen des 7. Bodenseegartenpreises ausgezeichnet
Am 20. Juni 2024 verlieh der Verein Bodenseegärten die vier ausgelobten Preise auf der Insel Mainau innerhalb eines kleinen Festaktes zusammen mit der Staatssekretärin und Schirmherrin Sabine Kurtz sowie weiteren Unterstützern und Dominik Gügel, dem Co-Präsidenten der Bodenseegärten. Der Garten des Pallottiner-Ordens im Innenhof des Hauses St. Josef in Konstanz gewann die Kategorie „Herausragendes qualitativ hochwertiges Projekt rund ums umweltbewusste nachhaltige Gärtnern am Bodensee“.
von Petra Reidel erschienen am 10.07.2024Platz 1 in der Kategorie „Vorbildliche Erhaltung und Pflege zeitgenössischer Gärten in der Bodenseeregion“ sicherten sich die Historischen Hängegärten von Schloss Neufra. Auch zwei Medienpreise in den Kategorien Print Zeitung und Print Magazin wurden zum dritten Mal verliehen.
Ein Garten der Stille – mitten in Konstanz
Pallottinerpater Reinhold Maise machte auf der Insel Mainau eine Ausbildung zum Gärtner und lernte so Matthias Wagner, einen der Landschaftsarchitekten des „Insel-Teams“ kennen. Gemeinsam ersannen sie den baulichen und pflanzlichen Relaunch des Innenhofs vom Haus St. Josef, das der Pallottinergemeinschaft gehört und direkt am Münsterplatz in Konstanz liegt. Ein Ort der Einkehr und der Stille sollte es werden und das ist gemeinsam mit Eva Eisenbarth und ihrer GaLaBau-Firma Gartenforum aus Konstanz, die mit dem Bau beauftragt wurde, gelungen.
Die ehemalige Mauer aus Rorschacher Sandstein, aus welchem auch das gegenüberliegende Münster erbaut ist, erstrahlt als Wechselmauerwerk in neuem Glanz und stützt die wunderschöne Staudenpflanzung im erhöhten Gärtchen, in deren Mitte eine Feige thront: Das Sitzen unterm Feigenbaum steht in der Bibel sinnbildlich für Wohlergehen und Frieden. Ein paar Jahre wird es noch dauern, bis das möglich ist, doch schon jetzt dürfen die Besucher durch die Pflanzung streifen und die Farben und Düfte aus nächster Nähe genießen. Das Wackenpflaster auf den Wegen wurde saniert, die Fahrräder bekamen moderne definierte Stellplätze und Rankelemente kaschieren die Entsorgungsbehälter. Die Beete an den Hauswänden erhielten eine neue Bepflanzung mit Wein und duftenden Rosen. Die prächtigen Hortensien blieben erhalten und die Pallottiner setzten zusammen mit einer Gärtnerin der Insel Mainau deren Pflanzplanung um. Um die Werterhaltung dieses Ortes der Ruhe und Andacht kümmern sich die Pallottiner selbst und werden viermal jährlich von einer Expertin der Blumeninsel unterstützt.
Ziemlich überrascht war Eva Eisenbarth von den Aussagen ihrer Mutter sowie ihrer beiden Tanten, die diesen Ort der Ruhe mitten in der Stadt schon lange entdeckt haben und zur eigenen stillen Einkehr regelmäßig nutzen. „Das hat mich riesig gefreut und vielleicht erweitert sich der Kreis derer, die diese natürliche Quelle der Zuversicht nutzen, ja noch um viele Menschen“, hofft Eisenbarth.
Historische Hängegärten in Neufra
Dieser geometrische Renaissancegarten erinnert an die auf Terrassen angelegten symmetrischen Gärten Italiens dieser Epoche und wurde von Graf Georg von Helfenstein ab 1569 erbaut. Die im Januar dieses Jahres verstorbene Mutter der heutigen Stiftungsvorsitzenden Christiane Johannsen rekonstruierte die Hängegärten unter anderem aus einem 5 x 5 Zentimeter großen Plan und schuf über viele Jahre hinweg einen einzigartigen Beitrag für die Gartenkultur in der Bodenseeregion. Eine mächtige Stützmauer stabilisiert den Schlossberg, an welchen sich 14 Gewölbe anschließen, auf denen der Hängegarten entstand. Die Jury lobte das immense Engagement der gesamten Familie Johannsen, die in unzähligen Stunden den Garten aufgrund alter Pläne und Zeichnungen renovierte und wieder herrichtete. Inzwischen sind auch die spektakulären Gewölbe unter der Anlage für Besucher im Rahmen von Führungen zugänglich.
Weitere Informationen zu den Gartenhighlights rund um den Bodensee unter www.bodenseegaerten.eu.
1
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.