Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Blitzumfrage

Was hat Corona verändert, was bleibt?

Was hat sich bei Ihnen im Betrieb während der Coronapandemie verändert – bezüglich der Abläufe, der Digitalisierung, der Mitarbeiter und des Umgangs miteinander, der Stimmung etc.?

Welchen Veränderungen konnten Sie etwas Positives abgewinnen? Was ist eher problematisch?

Welche Änderungen werden auch nach der Krise von Dauer sein? Stellen Sie einen Bewusstseinswandel bei Kunden und Mitarbeitern fest?

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

Torsten Hainmüller © privat

Mehr virtuelle Gespräche

Bezüglich Digitalisierung gibt es vielleicht eine minimale Beschleunigung. Da waren wir aber schon immer auf dem Laufenden. Positiv ist, dass wir viel weniger zum Kunden rausfahren, vor allem in den Vorgesprächen, und sehr viel virtuell lösen und nur wenn es wirklich Sinn ergibt,   rausfahren. Negativ ist, dass der Draht und der Kontakt zu den Mitarbeitern verloren gegangen ist. Mit 50 eigenen Mitarbeitern und noch circa 50 Personen von Subunternehmen ist es schön, wenn man sich am Abend noch mal bei einem "Feierabendbier" unterhalten kann. Das fehlt.
Der Wert der eigenen vier Wände und des Gartens ist durch Corona gestiegen und wird nachhaltig so bleiben.

Torsten Hainmüller ist Inhaber von Hainmüller Gartengestaltung in Streißlingen

 

 

Björn Kuhn © privat

Mehr Zeitgewinn durch digitale Meetings

In der Coronazeit hat die Digitalisierung einen Sprung nach vorne gemacht. Vieles, was vorher vor Ort mit Mitarbeitern besprochen werden musste, kann nun übers Telefon oder anhand von Plänen erläutert werden. Das hat bei einzelnen Mitarbeitern zu mehr Selbstständigkeit und selbstbewussterem Handeln geführt. Fehlerhaftes Arbeiten oder Missverständnisse in der Kommunikation gab es nur sehr vereinzelt. Dies ist ein positiver Effekt, der so weiter ausgebaut wird.
Ein Bewusstseinswandel hat sich für die Abmeldung der Arbeiten oder das nicht termingerechte Abliefern eines Gewerkes bei diversen Auftraggebern eingestellt. Wenn die Mitarbeiter zum Beispiel in Quarantäne waren, konnten einige Baustellen nicht fertig werden. Hier zeigten Bauherren Verständnis und waren gesprächsbereit für alternative Lösungen. Die Kommunikation mit den Kunden war, egal bei welcher Problematik, immer freundlich und entgegenkommend. Auch hier hat sich an vielen Stellen ein freundlicher Umgang als grundlegende Basis eingestellt. Weniger Vor-Ort-Termine und mehr digitale Meetings tragen zu einer effektiveren Arbeitszeit bei.

Björn Kuhn ist Bauleiter bei der Firma Boymann in Dortmund

 

 

Dirk Teske © privat

Kunden sind verständnisvoller

Prinzipiell hat das Miteinander natürlich gelitten. Ausflüge, sommerliche Grillnachmittage und Ähnliches fielen aus. Neue Mitarbeiter konnten nicht in gewohnter Weise und Herzlichkeit aufgenommen werden und ausscheidende Mitarbeiter nicht gebührend verabschiedet werden.
Wöchentliche Vorarbeiterbesprechungen mit Maske und möglichst im Freien oder in der Lagerhalle haben nicht die gleiche Qualität wie unter normalen Bedingungen.
Positiv ist, dass die Kunden geduldiger und verständnisvoller geworden sind. Die Pandemie, dann die Materialengpässe und jetzt noch das eher schlechte Wetter führen dazu, dass Verzögerungen oder Verschiebungen von Aufträgen recht entspannt aufgenommen werden.
Das wird eine Weile nachhallen. Und vielleicht auch bleiben!? Es fällt leichter, lange Wartezeiten anzukündigen und die Kunden sind verständnisvoller geworden. Vielleicht weil sie froh sind, dass der Gartengestalter überhaupt in absehbarer Zeit zu ihnen kommt.

Dirk Teske ist Geschäftsführer bei lebendige Gärten in Eberdingen-Hochdorf

 

 

Alexander Tilburgs ©  privat

IT erleichtert Büroarbeit ungemein

Rückblickend auf die letzten zwölf Monate der Pandemie hat sich bei uns schon so einiges geändert.
Die Veränderungen waren sowohl positiv als auch mit etwas Bauchschmerzen zu verzeichnen.
Gesellschaftlich konnten wir alles andere als einen Stillstand erfahren. Aufgrund der im letzten Jahr ausgefallenen Urlaubsreisen bei den Kunden, wurde natürlich die Urlaubskasse in den Garten ausgeschüttet. Wir werden immer noch mit Neuanfragen jeden Tag überflutet und mir kam schon ab und zu abends, beim Feierabendschoppen, der Gedanke, einfach den Anrufbeantworter zu besprechen, dass wir keine Aufträge mehr annehmen. Aber es ist diese Urangst, die in einem steckt, dass man nicht weiß, wie es nächstes Jahr wird. Ob vielleicht ein Kunde im nächsten Jahr abspringt, weil es bei ihm berufliche Veränderungen gibt, wo er das Geld dann doch anderweitig benötigt und uns dann absagt.
Viel schlimmer finde ich aber im Moment die Situation mit Rohstoffen und Materialien. Man bekommt von den Lieferanten zum größten Teil nur noch Tagespreise genannt und soll aber dem Kunden gegenüber ein Angebot anbieten, das dann für nächstes Jahr seine Gültigkeit hat. Wir kommunizieren dies dem Kunden, dass wir bei eventuellen gravierenden Preissteigerungen unseren Angebotspreis anpassen müssen. Ich bin jetzt nicht direkt pessimistisch, möchte aber gerne auf solche Veränderungen vorbereitet sein.
In unserem beruflichen Alltag freut es uns, dass wir in unserem kleinen Betrieb die Digitalisierung weiter umgesetzt haben. Dank der öffentlichen Fördermittel konnten wir nicht nur in die IT investieren, sondern unser Investitionsbudget auch in der Maschinenausstattung besser ausnutzen.
Die Baustellendokumentation über outdoorfähige-Tablets erleichtert die Arbeit im Büro ungemein. Es erspart nicht nur Zeit bei der Erfassung der Daten, sondern die Mitarbeiter haben auf der Baustelle die Bauakte komplett dabei und können über die Suchfunktion das Betreffende ziemlich schnell finden.
Bei der Materialverfügbarkeit wird der Kunde manchmal auf die Geduldsprobe gestellt. Meist ist es nur eine Kleinigkeit die fehlt, was aber den weiteren Baufortschritt behindert. Das Verständnis beim Kunden ist nicht überall vorhanden, und es ist mir ein großes Anliegen, dass dieser Unmut nicht auf dem Rücken meiner Mitarbeiter ausgetragen wird. In den morgendlichen Besprechungen versuche ich meine Mitarbeiter soweit zu sensibilisieren, dass sie das nicht persönlich nehmen, schließlich können sie auch nichts dafür.
Auch wenn die Auftragslage im Moment eine goldene Zeit für uns alle ist, sollten wir uns jetzt Gedanken über einen Plan B machen. Veränderungen kommen manchmal schneller, als man denkt.

Alexander Tilburgs ist Inhaber von Tilburgs Garten und Landschaftsbau in Schmitten

 


 

Albrecht Bühler © privat

Als Team gestärkt

Zu Beginn der Krise war eine klare und regelmäßige Kommunikation zu den Mitarbeitenden wichtig: Wo steht der Betrieb, welche Engpässe gibt es, welche Hygienemaßnahmen müssen umgesetzt werden. Insgesamt konnten wir überwiegend gut weiterarbeiten und hatten bislang nur zwei Coronafälle, die aber nicht zu Ansteckungen im Betrieb geführt haben. Was uns schmerzlich gefehlt hat, waren alle Gemeinschaftsevents einschließlich der Weihnachtsfeier, aber auch das abendliche Zusammensitzen war über viele Monate nicht möglich. Inzwischen ist die Mehrheit der Mitarbeitenden geimpft, was das Risiko für einen Stillstand deutlich reduziert. Was bleibt: Homeoffice wurde für die Bürokräfte und Bauleiter technisch ermöglicht und wird nach wie vor flexibel in Anspruch genommen. Gemeinsam durch diese Krise zu gehen, mehr auf einander zu achten, hat uns als Team gestärkt.

Albrecht Bühler ist Chef der Baum und Garten GmbH in Nürtingen

 

Profitieren von Hygienekonzepten

Ich kann sagen, dass die gesamte Situation überraschend positiv für mich ist. Im März gab es einen Arbeitgeberwechsel und nun arbeite ich komplett aus dem Homeoffice heraus. Bei uns wurde der Vertrieb seit der Pandemie sehr auf Homeoffice umgestellt.
Für mich als frisch gewordener Vater eine perfekte Situation. Zudem fahre ich immer mehr raus zu Kunden und kann von Hygienekonzepten profitieren.
Für die Branche hoffe ich, dass möglichst viele geimpft werden und wir uns endlich wieder auf das Wichtigste konzentrieren können: Lebensräume erschaffen.

Thomas Lösing von DATAflor in Rosendahl

 

 

Thomas Stichnote © privat

Auftragslage ist gestiegen

Also bis dato nur Positives, da das Auftragsvolumen rapide gestiegen ist.
Hin und wieder ist die Materialbeschaffung schwierig.
Die meisten Kunden haben für diese Situation Verständnis. Von daher ist das größte Problem die Personalknappheit beziehungsweise die Schwierigkeit qualitatives Personal zu bekommen.

Thomas Stichnote ist Inhaber von Team Gartennote in Bonn.

 

 

Georg von Koppen ©  Niebylski

Entwicklungen sind ein Gewinn

Corona hat im GaLaBau zumindest im Privatauftrags-Markt zu massiven Veränderungen geführt:
Die Kunden zeigen mehr Verständnis und Gelassenheit: Alles nicht mehr so eilig im Sinne von „click and buy und morgen geliefert“. Eher ein „Ja, gerne warten wir einige Wochen auf den Ersttermin und das Angebot. Ausführung erst Ende Jahr/nächstes Jahr: Super, sind wir dabei!“
Einige Unternehmen haben sich lange gegen „feste Kolonnen“ gewehrt. Durch Corona wurde in Unternehmen umgestellt und die Vorteile erkannt: höhere Produktivität, bessere Kommunikation. Wobei „feste Kolonnen“ immer relativ zu sehen sind: Das, was das Projekt möglich macht!
Immer mehr Unternehmen machen für zwei Wochen in den Sommerferien den Betrieb zu: Alle brauchen in diesem boomenden Markt auch im Sommer eine anständige Ruhephase.
Mögen diese Entwicklungen anhalten: Sie sind für alle ein Gewinn.

Georg von Koppen, Lösungen für mehr Erfolg in Achberg

 

 

Cölestin Huhn ©  der FOTOfreund, Grabenstr. 18, 36381 Schlüchtern

Auftragsbücher sind voll

Die Corona-Pandemie hatte auf die betrieblichen Abläufe kaum Einfluss. Jeder hat den vorgegebenen Abstand – soweit es möglich war – eingehalten. Lediglich wegen den Mindestabstandsregeln musste teilweise ein zweites Auto eingesetzt werden. Die Kolonnen bleiben soweit wie möglich sowieso zusammen. Der Krankenstand allgemein ist auf ein Minimum gesunken – Erkältungen/Grippeausfall gibt es seit Corona nicht mehr. Lediglich ab und zu eine kleine Verletzung.

Probleme bei Kunden gab es absolut keine. Als positives Resümee muss ich feststellen, dass sich die Terminierung bei Kunden – Baustellenbeginn wie auch andere Termine – wesentlich einfacher gestaltet haben. Viele Kunden sind im Homeoffice und daher oft oder immer zuhause. Auch die Auftragslage hat durch die Pandemie einen Schub nach vorne erhalten. Wir müssen bereits Aufträge ablehnen, da die Auftragsbücher bis Sommer 2022 voll sind. Auch zusätzlich eingestelltes Personal ändert an der positiven Situation kaum etwas. Unter dem Strich haben wir von dieser Pandemie profitiert.

Cölestin Huhn führt ein Garten- und Landschaftsbau Unternehmen in Schlüchtern

 

 

Aaron-Justus Liebscher © privat

Die Bedeutung schöner Gärten ist gewachsen

In Zeiten der sozialen Isolation haben viele darunter gelitten, immer in der gleichen Umgebung sein zu müssen. Der Besuch beim Supermarkt war für viele ein Highlight. GaLaBau kann nicht vom Home-Office aus passieren. Gärten werden draußen geschaffen. Unser Team ist in dieser Zeit näher zusammengerückt. Die Zeit mit Kolleg*innen, Arbeiten in der Natur und das Schaffen von Erholungsorten im Grünen wurde mehr wertgeschätzt als jemals zuvor. Das hat sich auch in den Leistungen unseres Teams widergespiegelt.
Die Pandemie hat die Bedeutung schöner Gärten im Kundenkreis weiter bekräftigt. Wir konnten uns über eine gute Auftragslage freuen. Sorgen über Kurzarbeit blieben uns damit zum Glück erspart.
2020 war ein Jahr der Ungewissheit, aus dem der GaLaBau verhältnismäßig gut herausgekommen ist. 2021 zeigt uns nun die wirtschaftlichen Auswirkungen auf unsere Branche in voller Härte: Negativzins, instabile Marktpreise, immense Lieferzeiten, Materialausfälle, Bauverzögerungen und -stopps. Noch kann mit langfristiger Planung und guter Vorbereitung vieles ausgeglichen werden. Die Frage ist, wie lange noch.
Restaurants, Hotels, Schwimmbäder, Freizeitaktivitäten waren auf unbestimmte Zeit geschlossen. Viele Kund*innen haben durch diesen Verzicht die Bedeutung eines privaten Ortes der Erholung erkannt. Große Investitionen in einen Naturpool, Sauna oder Grillplatz sind sehr gefragt und keine Seltenheit.
Den meisten Kund*innen ist dabei die derzeitige instabile und zeitintensive Materialbeschaffung bekannt, dennoch hat die Pandemie anscheinend genug Geduld gefordert – das Verständnis für Wartezeiten nimmt ab.

Aaron-Justus Liebscher von Liebscher Begrünungen GmbH & Co. KG in Freiwalde

 

Homeoffice wird mehr akzeptiert

Zu Ihren Fragen kann ich Ihnen sagen, dass sich bei uns im Betrieb nur bedingt ablauftechnisch etwas geändert hat. Grundsätzlich ist durch die Pandemie unser Büro so ausgestattet, dass phasenweise Homeoffice möglich ist. Der weitere Prozess der Digitalisierung wurde jedoch durch die Pandemie nicht außerordentlich beschleunigt. Die Stimmung hat sich nicht verschlechtert, aber auch nicht verbessert. Durch die Pandemie konnte man leider keine Veranstaltungen intern planen und durchführen. Das hat sicherlich das Aufbauen eines guten Verhältnisses vor allem zwischen Büro und den neuen Kollegen und Auszubildenden etwas erschwert. Generell kann man sagen, dass das gesamte Jahr bisher nicht so reibungslos verlaufen ist wie gewohnt. Fast auf allen Baustellen oder Projekten stockte es hin und wieder aufgrund von langen Bearbeitungszeiten, sei es von Angeboten, Rechnungen, Entscheidungen, die getroffen werden mussten, Diskussionen und Gespräche, die digital geführt werden mussten und natürlich die zum Teil langen Lieferzeiten durch Materialknappheit im Zusammenhang mit teilweise unkontrollierbaren Preiserhöhungen.
Positiv ist sicherlich, dass die Möglichkeit und die Akzeptanz des Homeoffice da ist und man im Zweifel darauf immer wieder zurückgreifen kann. Das spart in manchen Situationen Wegezeiten und Stress. Wir haben vor allem im Privatkundenbereich eine gewisse Unsicherheit und ein gewisses Unverständnis für die teilweise enormen Lieferengpässe und damit einhergehenden zusätzlichen Kosten erlebt. Bei unseren Mitarbeitern konnten wir beobachten, dass viele sich sehr vorbildlich an die politischen und innerbetrieblichen Vorgaben und Richtlinien im Umgang mit der Pandemie gehalten haben.

Leonhard Goetz, Goetz & Heintze Garten- und Landschaftsbau GmbH in Stahnsdorf

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren