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Blitzumfrage

Lässt der Boom nach?

Gibt es nach Ihrer Beobachtung über die normale Beruhigung zum Jahreswechsel hinaus Anzeichen für eine gerinere Nachfrage?

Befürchten Sie Nachfragerückgänge durch Inflation oder Lieferengpässe?

Haben Sie kurzfristige Stornierungen zu beklagen?

Welche Maßnahmen zur Kundenakquise planen Sie für das kommende Jahr?

Oder sind die Bücher voll wie gehabt?

Veröffentlicht am
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Oliver Kröling © Privat
Die Inflation wird spürbar sein

Ich denke, dass der Boom generell schon etwas zurückgeht, gerade im Bereich Neubau. Die Inflation werden doch einige spüren. Lieferengpässe und Jobunsicherheit tragen ihren Teil bestimmt auch dazu bei. Für kommendes Jahr sind die Bücher aber bei uns, wie auch bei vielen Kollegen, gut gefüllt. Die meisten Neuanfragen kommen erfahrungsgemäß nach den Feiertagen bis Ende März. Kundenabsagen hatten wir zum Glück nicht zu beklagen, dafür einige Terminverschiebungen, Lieferanten bedingt. Im Großen und Ganzen kann man mit Sicherheit trotzdem wieder von einem guten Jahr ausgehen. Die grüne Branche wird auch 2022 weiter zulegen und an Strahlkraft gewinnen.

Oliver Kröling, green&design in Olching

 

 

Michaela Ubben © Privat
Werbung auf Social Media ausbauen

Ich verzeichne für mein Unternehmen weiterhin erfreuliche, für diese Jahreszeit noch immer auffällig steigende Anfragen, die sich hauptsächlich auf die Neu- und Umgestaltung von Bestandsgärten beziehen. Stornierungen für Aufträge im Frühjahr 2022 haben wir bisher nicht zu spüren bekommen. Ein uns bekanntes Planungsbüro ist dauerhaft gebucht und damit noch immer im Überlastmodus. Unsere Lieferanten haben spürbar ganzjährig an der Beschaffungsfront gekämpft und das meist mit Erfolg. Der Bereich Holz im Garten ist in unserer Region nur noch schwer zu bedienen und das zu teils unverschämten Preisen. Das Segment Naturstein wird von uns nunmehr bevorratet, da die Frachtpreise aus meiner Sicht noch weiter steigen werden. Unsere Werbemaßnahmen werden wir noch weiter mit Schwerpunkt auf die sozialen Medien ausbauen. Zusätzlich planen wir (insofern die Pandemie es zulässt) Veranstaltungen, Events und Schulungen in unserem gerade neu entstehenden Mustergarten. Wir freuen uns über gut gefüllte Auftragsbücher und wünschen uns ganz klar ein weiter so.

Michaela Ubben ist Inhaberin bei Naturwuchs Garten-Landschaft-Bau in Varel.

 

 

Erhard Anger © Privat
Lange Wartezeiten bei Lieferanten

Im Bereich Privatgarten ist die Nachfrage nach Neugestaltung und Erneuerung nach wie vor auf hohem Niveau. Sicher spielt uns da die Pandemie ein Stück weit in die Karten: Wellness, Erholung und Entspannung sind angesagt – Urlaub zuhause! Die junge Familie investiert dank des billigen Geldes ebenso in ihre Gartenanlage wie die Senioren. Sie haben die Welt gesehen und erlebt, nun soll die Atmosphäre im eigenen Grün beglücken. Gleiches hört man von Architekten und Hausverkäufern, die Nachfrage ist kaum zu bewältigen, es gibt lange Wartezeiten. Nicht zuletzt gibt es auch Wartezeiten bei unseren Lieferanten, die Kapazitäten sind erschöpft. Stornierungen haben wir bislang nicht erlebt, im Gegenteil. Der Kunde ist glücklich, wenn er auf absehbare Zeit bedient wird. Zusätzliche Akquise oder besondere Werbemaßnahmen sind derzeit eher kontraproduktiv, weil wir den gewonnenen Kunden mit langen Wartezeiten vertrösten müssen. Wir Landschaftsgärtner müssen uns derzeit eher mit Psychologie beschäftigen: Wie sag ich’s meinem Kunden, dass er gerne länger auf uns und sein Gartenglück wartet.

Erhard Anger, Geschäftsführer bei Anger Gartenanlagen in Freudenstadt

 

 

Nils-Hendrik Baum © Privat
Hohe Preissteigerungen bei Naturstein

Einerseits ist unsere Auftragsliste lang: Wir sind ein gutes halbes Jahr im Voraus ausgebucht, aber aktuell noch komplett mit Aufträgen aus diesem Jahr, für die wir bereits die Materialien zu den diesjährigen Konditionen bestellt haben. Unsere Lieferanten haben durchweg für alle Materialgruppen Preissteigerungen angekündigt, für Naturstein lautet die Prognose 15-20 %! Das Material wird teurer, die Kraftstoffpreise (von denen die Kunden selbst auch direkt betroffen sind) sind jetzt schon unverschämt hoch. Im Moment ist die Nachfrage noch gut, jedoch ist schon zu erwarten, dass sich einige Kunden das zukünftig entstehende Preisniveau nicht mehr leisten können. Aktuell liegt unser Fokus allerdings noch eher auf Mitarbeiterakquise als auf Kundenakquise.

Nils-Hendrik Baum, Baum Gartengestaltung in Hattorf am Harz

 

 

Georg Dangel © Privat
Die Nachfrage wird nachlassen

Mein Eindruck ist folgender: Es wird ein Nachlassen der Nachfrage geben. Die momentane Inflation nimmt dem Drang zur Geldausgabe etwas das Momentum. Speziell das Bauen wurde sehr teuer in den letzten Jahren. Ich stelle fest, dass das Preisbewusstsein wieder zunimmt. Potenzielle neue Kunden wollen ein Angebot, nicht um überhaupt eine Firma zu finden, sondern um einen günstigeren Anbieter zu bekommen. Für uns ist das nicht so wichtig, da wir immer im Voraus über Monate ausgebucht sind und selten neue Kunden annehmen können.

Georg Dangel ist Inhaber von Natur & Form in March.

 

 

Torsten Hainmüller © Privat
Videomeeting vor Ersttermin

Der Boom ist noch nicht vorbei. Im Gegenteil: Er hält an. Wir sind ausgebucht bis Ende Juni und machen per Video-Meeting eine Vorqualifizierung der Kundenanfragen. Das bedeutet, wenn jemand Interesse hat, dann gibt es ein Video-Meeting, in dem wir das näher beleuchten, und es gibt nur, wenn gewisse Kriterien eingehalten sind, einen Ersttermin bei uns. Das liegt daran, dass wir unmöglich jeder Anfrage nachgehen können. Es ist meine Überzeugung, selbst wenn es eine Beruhigung der Situation gibt und die Nachfrage um 20 % einbricht, dann ist es immer noch auf hohem Niveau. Und diesen Einbruch sehe ich die nächsten drei Jahre nicht. Der Stellenwert des Gartens ist nachhaltig für mindestens ein Jahrzehnt deutlich gestiegen.

Torsten Hainmüller ist Inhaber von Hainmüller Gartengestaltung in Steißlingen.

 

 

Fritz Hilgenstock © Privat
Die Nachfrage ist weiterhin hoch

Die Bücher füllen sich weiter! Trotz Schnee und Kälte haben wir mehr Neuanfragen als sonst um diese Jahreszeit. Stornierungen gab es 2020 mit dem ersten Lockdown, dieses Jahr ist die Nachfrage kontinuierlich hoch. Wir haben unsere Homepage überarbeitet und setzen auf Inserate in einem bekannten Magazin (Bioterra). Damit haben wir guten Erfolg und werden diese Strategie weiterverfolgen.

Fritz Hilgenstock, hilgenstock Naturgärten in Niederuzwil

 

 

Karin Nonnenmann © Privat
Die Auslastung ist gut

Wir beobachten schon einige Wochen, dass die Auftragssummen der neuen Anfragen geringer werden. Sehr große Gartengestaltungen sind aktuell nicht dabei. Aber ausgelastet sind wir noch gut. Wir werden unseren Marketingmix im nächsten Jahr wie gewohnt fortsetzen. Im April ist eine örtliche Gewerbeschau angesetzt, die nun schon mehrfach verschoben wurde. Wenn das klappt, werden wir unsere Stammkunden aktiv dazu einladen.

Karin Nonnenmann, Gärtnermeisterin bei Nonnenmann Garten- und Landschaftsbau, in Mühlacker-Dürrmenz

 

 

Martin Weller ©  PRARTS
Just-In-Time-Mentalität verändert sich

Durch unseren Schwerpunkt im Bereich Baumpflege und Spezialfällungen haben wir auch über den Winter viele Anfragen und Aufträge. Aus unserer Sicht verändert sich die Zusammensetzung der Anfragen wieder ein bisschen zurück in die Zeit vor der Pandemie. Viele Menschen gehen wieder regulär an ihre Arbeitsplätze und die Kinder wieder in die Schule und den Kindergarten. Der Trend, den Garten als erweitertes Wohnzimmer zu nutzen, ist bei vielen auf der Prioritätenliste nach hinten gerutscht. Weniger wird es deshalb nicht, da der Bedarf in den letzten fast zwei Jahren nicht gedeckt werden konnte. Stornierungen oder die Vergabe an Kollegen können wir nicht beobachten, es ist allerdings schwer zu sagen, ob das an mangelnden Kapazitäten bei Mitbewerbern oder an der hohen Kundentreue liegt. Seitens der Lieferanten, Planer und Architekten findet ein Umdenken statt und die seitherige Just-In-Time-Mentalität wandelt sich wieder zu etwas mehr Planbarkeit. Das ist für alle Beteiligten angenehmer und führt zu langfristiger Auslastung. Wir verfolgen unsere bisher schon erfolgreiche Akquise weiter: Sehr gute Arbeit ausführen und darüber reden sowie Werbeanzeigen mit Hintergrund schalten. So sind wir zum Beispiel bei regionalen Sportvereinen oder der Björn-Steiger-Stiftung Unterstützer, statt in einem Branchenbuch zu inserieren.

Martin Weller, Team Weller Baum Garten Landschaft in Beilstein.

 

 

Bettina Engelstädter © Privat
Materialnachlieferungen sind problematisch

Bei uns sind die Bücher voll, die Nachfrage ist da. Jedoch haben wir ein Problem mit der Nachlieferung und Planbarkeit von Material. Dies bremst uns eher aus beziehungsweise treibt die Preise in die Höhe, wir müssen unsere Kunden aber eben auf eine ungewisse Ausführung vertrösten. Wir verlieren dann eher den ein oder anderen.

Bettina Engelstädter, GartenBildt in Michendorf

 

 

Cölestin Huhn © der FOTOfreund

Statt Messen auf Baustellen

Eine Kundenakquise ist in naher Zukunft für meine Firma nicht notwendig. Durch viele verschiedene kleine Marketingaktivitäten in den vergangenen 38 Jahren ist der Bekanntheitsgrad sehr hoch. Dass die zwei Messen pandemiebedingt ausfallen, kommt mir sehr gelegen. Der Aufwand für die Messen wird gespart – in dieser Zeit kann man auf Baustellen arbeiten. Ein Rückgang oder gar eine Beruhigung zum Jahresende kann ich nicht erkennen – im Gegenteil: Anfragen, Aufträge vormerken, obwohl noch nichts da ist, lehne ich ab. Die Baugruppen sind bereits jetzt für das komplette Jahr 2022 ausgebucht – lediglich die Pflegegruppen und Arbeitsgruppen für Kleinaufträge können noch neben den laufenden Aufträgen ausgeführt werden. Bei größeren Aufträgen sind Wartezeiten vorprogrammiert. Unsere Auftragsbücher waren noch nie so prall gefüllt.

Cölestin Huhn führt einen GaLaBau-Betrieb in Schlüchtern.

 

 

Uwe Kolodziej © Privat

Dickes Polster

Auch zum Jahresende gibt es bei uns keine Anzeichen für eine geringe Nachfrage. Allein durch den Auftragsstau nicht erledigter Aufträge schieben wir ein dickes Auftragspolster vor uns her. Kurzfristige Stornierungen sind nicht zu verzeichnen. Auch die Rückmeldungen der Architekten und Lieferanten spiegeln meine Meinung wider. Wir planen zur Kundenakquise nur noch mehr Werbung beziehungsweise Beiträge über die sozialen Medien, wie Instagram und Facebook. Die Printmedien lassen wir in einem geringen Bereich mitlaufen. Die Auftragsbücher sind voll beziehungsweise hat im Jahresverlauf 2021 noch zugenommen. Auch durch unser neues Standbein im Bereich Pool, können wir unseren Kunden nun das gesamte Portfolio im Garten anbieten.

Uwe Kolodziej ist Inhaber von Kolodziej Gartengestaltung in Heidelberg.

 

 

Auftragsvergabe wird unsicher

Das Buch der Aufträge ist (wie zumeist) voll. Für unseren kleinen, mittelständischen Betrieb mit 15 MitarbeiterInnen soll es mal wieder über den Winter hinaus genügen. Wir erwarten viele spannende, aufregende und dann hoffentlich erlebenswerte Produktionen im Reich der privaten Wohnwert-Verbesserungsstrategien. Tatsächlich sehen wir immer noch den ungebrochenen Willen, das teure Geld in das private Glück zu investieren, besser langfristig immobil als kurzfristig in einen Urlaub. So die Realität, die Vision ist jedoch eine andere. Im Gespräch mit Auftraggebern, ausschreibenden Stellen und Architekturbüros ist von einer wachsenden Unsicherheit die Rede, was die Auftragsvergabe im kommenden Jahr angeht. Vielleicht darin begründet, dass dann im dritten Jahr Corona verringerte Umsätze und Einnahmen in manchen Bereichen der Wirtschaft das freie Kapital und damit die Beweglichkeit einschränken oder sich auch die Devise durchsetzt – erst mal abwarten, was der Winter mit der neuen Virusvariante bringt. Innerbetrieblich ist es bereits so, dass wir durch verschiedene Quarantänefälle Einschränkungen im Ablauf hatten und haben. Wir konnten Baustellen nicht bedienen, es gab Verzögerungen, die im Verein mit Lieferengpässen den einen oder anderen Termin obsolet werden ließen. Nun ist das in unserem Bereich zumeist weniger dramatisch, befeuert es doch den Anspruch, das Arbeiten im Privatgarten nie langweilig werden zu lassen, zumal die derzeit schwierige Logistik mit Materialien aus Übersee ohnehin aus meiner Sicht vermeidbar sein sollte… Der europäische Baustoffmarkt bietet unseren Gartenideen genügend Vielfalt! Für das kommende Jahr heißt es daher für mich, wieder mal die anstehenden Aufgaben intensiver zu betrachten, d.h. die Kommunikation mit den Kunden und Lieferanten ernst zu nehmen, um vor Überraschungen gefeit zu sein. Auch muss es heißen, das Leben und Arbeiten im Team ganz oben anzusiedeln, denn letztendlich braucht es einen agilen Betrieb mit zufriedenen und gesunden MitarbeiterInnen, um den neuen Attacken zu widerstehen. Wir üben uns derzeit mit der 3G-Regelung, was durchaus eine (notwendige) Herausforderung darstellt. Ich denke, das sind wir allen schuldig, mit denen wir zu tun haben, sehr viel wohler würde ich mich jedoch fühlen, wenn wir mit einer höheren Impfquote zu mehr Sicherheit im Alltag kämen.

Ingo Kunde, GPL Ingo Kunde in Potsdam

 

 

Wolfgang Schirmer © Privat
Höchste Auslastung

Wir sehen keinen Abschwung, vielmehr hat die Auslastung für uns einen Höchstwert erreicht, derzeit zirka neun Monate. Wir akquirieren weiter, jedoch auf einem deutlich höheren Niveau. Die Kunden haben ein entsprechendes Bewusstsein sowohl für die Preisgestaltung als auch für die Wartezeit. Durch die Treue zu einigen wenigen Lieferanten haben wir auch hier keine Nachteile in Sachen Einkauf und Verfügbarkeit.

Wolfgang Schirmer, Schirmer Gartenträume, Weinböhla

 

 

Regionale Unterschiede

Aus meiner Sicht ist der Boom noch nicht am Ende. Denke aber, dass es diesbezüglich starke regionale Unterschiede gibt. Wir sind im Speckgürtel Hamburgs ansässig und gerade in Hinsicht darauf, dass viele sich, aufgrund absurder Immobilienpreise und weiterer Faktoren, entscheiden, aus der Stadt rauszuziehen, denke ich nicht, dass sich die sehr gute Auftragslage in naher Zukunft ändern wird. Wir haben keine Stornierungen zu beklagen und eine für den Winter normale Auftragslage sowie ein fast ausgebuchtes Frühjahr. Wir leben hauptsächlich von unserer regionalen Präsens und Mund zu Mund-Propaganda und planen aufgrund der guten Auftragslage keine besonderen Maßnahmen zwecks Kundenakquise. Sowohl von 2-3 Baustofflieferanten als auch von meiner Freundin, die Architektin und Teil des Betriebs ist, habe ich in den letzten Wochen dasselbe Bild vermittelt bekommen, das ich selber dauerhaft vor Augen habe, und zwar viel zu viel Arbeit auf dem Markt für zu wenige qualifizierte Handwerker. 

Julian Schröder, Este Gärten in Buxtehude

 

 

„Der Anspruch an die ausführenden Betriebe wird steigen“

Hier, Raum Ostfriesland, sieht es nicht danach aus, dass die Auftragslage nachlässt, die Nachfrage bei uns ist ungebrochen. Zwar jahreszeitlich etwas weniger, allerdings haben wir noch mindestens zwei Monate damit zu tun, die aufgelaufenen Anfragen in Angebote und Entwürfe zu verwandeln. Wir sind hauptsächlich mit Umgestaltung bestehender Gärten beschäftigt und in diesem Segment kann ich bisher keinen Rückgang feststellen. Aus dem Baustoffhandel habe ich gehört, dass der Einfamilienhausbau rückläufig ist. Selbst wenn der Boom nachlässt, haben alle noch genug Arbeit, da jetzt die meisten Kollegen, die ich kenne, über Überlastung klagen, wäre weniger Nachfrage sicherlich gut, weil dann vieles wieder ruhiger läuft, man einfach mehr Zeit für die Projekte hat. Wir überarbeiten gerade unsere Homepage und möchten unsere Aktivitäten in den sozialen Medien verstärken. Mehr Werbung macht keinen Sinn, da wir die Nachfrage auch bedienen müssen und mehr als in diesem Jahr können wir nicht abarbeiten. Insgesamt denke ich, dass die Nachfrage nach schönen Gärten (die Kunden möchten auch wieder mehr Pflanzen) nicht nachlassen wird. Der Anspruch an die ausführenden Betriebe steigt und wird weiter steigen.

Wilfried Tammen ist Inhaber bei Der Landschaftsgärtner in Leer.

 

 

Alexander Tilburgs ©  FOTOGRAFIE ANNE
Kunden mehr einbinden

Ein Ende des Booms kann ich bisher nicht verzeichnen. Auch wenn es jetzt kurz vor dem Jahreswechsel etwas ruhiger geworden ist, was die Anfrage bezüglich Pools oder Gärten betrifft. Wir sind mit unseren Kapazitäten bis in den August 2022 ausgebucht, wobei mein Bauchgefühl mir manchmal sagt, dass sich aufgrund privater wirtschaftlicher Änderungen, vielleicht ein Kunde abspringen könnte. Für diesen Fall haben wir aber vorgesorgt und ein paar Projekte mit unseren Kunden als flexiblen Ausführungstermin vereinbart. Somit sind zumindest ein paar Aufträge in der Schublade, wenn ein geplanter Auftrag storniert werden sollte. Aufgrund der steigenden Materialpreise fällt es mir aber schwer, weiter im Voraus verbindliche Angebote für Herbst 2022 zu erstellen und verweise im Moment neue Anfragen auf das späte Frühjahr. Auch ist bis jetzt noch nicht so wirklich durchgedrungen, welche wirtschaftlichen Folgen die neu gewählte Regierung für uns Unternehmer bereitet. Es werden im Gesundheitsbereich Forderungen nach höherer Bezahlung ständig geäußert, ohne dass dabei transparent offengelegt wird, wer die Rechnung am Ende zahlen darf. Versicherungsprämien werden erhöht, welche wir dem Endverbraucher weiter berechnen müssen. Die Warenpreis- und Gehaltsspirale dreht sich immer schneller. Wer hier als Unternehmer nicht schnell reagiert und seinen kalkulatorischen Lohn rechtzeitig anpasst, hat ganz schnell das Nachsehen. Für die Zukunft ist der Ausbau der Digitalisierung in den GaLaBau-Unternehmen sehr wichtig. Ich kann da allen Kolleginnen und Kollegen nur empfehlen, die Fördermöglichkeiten auf Bundes- und Landesebene voll umfänglich auszuschöpfen. Aber auch die Außendarstellung wird für die Zukunft immer mehr online wichtiger. Die Webseite mit einer Auflistung aller Arbeiten und Angabe der Kontaktdaten reicht schon lange nicht mehr aus. Die junge Generation, welche frisch ein Haus gebaut hat, sucht abends am Tablet online ihre Handwerker aus. Wir setzen gerade auch nächstes Jahr vermehrt auf kleine Video-Clips und Erklärvideos für den Endverbraucher. Aber auch das ganze Prozessmanagement soll kundenfreundlicher gestaltet werden. Kunden sollen online am Anfang gleich mehr mit eingebunden werden, damit frühzeitig eine Selektion stattfinden kann, ob der Kunde zu uns passt oder nicht. Ich wünsche allen Leserinnen und Leser einen guten Start ins neue Jahr 2022. Macht das Beste daraus

Alexander Tilburgs führt einen GaLaBau-Betrieb in Schmitten im Taunus.

 

 

Der Boom ist ungebrochen

Der Boom ist in unserer Region ungebrochen. Die Leute werden allerdings ungeduldiger, weil es in allen Bereichen zu wenig Handwerker gibt. Die Wartezeit bei den meisten Gewerken ist ziemlich lang. Die Lieferanten gehen alle von Preiserhöhungen aus, darum sind schon ein paar Kundschaften abgesprungen, da sie unbedingt dieses Jahr noch ihre Arbeiten umsetzen wollten. Das hat aber nicht geklappt, weil sie keine andere Firma gefunden haben. Kundentermine für nächstes Jahr laufen wie gehabt. Angebote schreibe ich aktuell weniger, da ich keine Zeit dafür habe.

Wolfgang Weinzierl, Garten- und Landschaftsbau in Mamming

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