Das Pflasterhandwerk ist eine „Zunft mit ZUKUNFT“
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Die Vorarbeiten für dieses Projekt wurden durch die Firma Benckendorf geleistet. Ab Montag den 29.06.2020 waren dann die Pflasterer oder auch Steinsetzer genannt, auf der Baustelle in Peine, in der Kommerzienrat-Meyer-Alle 68 aktiv.Es gehört einiges an Fachwissen dazu, will man Pflaster fachgerecht verlegen. Dieses Wissen ist Bestandteil der Ausbildung zum Straßenbauer. Und auch von Auftraggebern und Planern kann und muss ein entsprechendes Qualitätsbewusstsein erwartet werden, denn eine gute Ausführung von Pflasterarbeiten geht Hand in Hand mit einer fachgerechten Planung. Immer schon standen die gute Ausbildung und die Fähigkeit des Pflasterhandwerkers im Mittelpunkt, denn nur, wenn Pflasterflächen fachmännisch verlegt werden, entfalten sie ihre ganze gestalterische Wirkung.
Früher erlernte ein Pflasterer den Beruf des Steinsetzers, heute ist die Pflastertätigkeit im Ausbildungsberuf des Straßenbauers integriert. Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule erfolgt. Hinzu kommt die überbetriebliche Ausbildung.
„Die Kunst rund um das Pflasterhandwerk wird leider unterschätzt"
Wer Wert auf Qualität legt, engagiert sich einen professionellen Pflasterbetrieb und verzichtet auf „fachfremde" Handwerker. Schließlich ist eine gepflasterte Fläche mehr als nur ein begehbares Werk. Es ist ein Kunstwerk. Pflastern ist ein handwerkliches Kulturgut und muss als solches auch weitergegeben werden. Es ist wichtig, dass wir im deutschen Handwerk noch genug Leute haben, um diese Tätigkeit auch in der Zukunft abzubilden.
Einen Mitarbeiter zu finden, gut auszubilden, zu halten und zu führen ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zukunft. Auch deshalb engagieren wir uns seit Jahren in der Aus- und Weiterbildung im Straßenbauer-/Pflasterhandwerk. Jeder hat einen Ausbilder, einen Meister, von dem er sein Wissen und seine Kenntnisse vermittelt bekommt. Und dieses Wissen trägt letztendlich dazu bei, dass sich unser Handwerk weiterentwickelt.
Das muss es auch! Wir können nicht nur Bewahrer sein, sondern wir haben die Verpflichtung, uns auch für die Zukunft gut aufzustellen, sonst hat unser traditionsreiches Handwerk mit dem Meisterwesen bald ausgedient. Als Voraussetzung zur Aufnahme einer Ausbildung im Straßenbau ist rechtlich kein Schulabschluss vorgesehen, in aller Regel verfügen die Nachwuchskräfte jedoch mindestens über einen Hauptschulabschluss. Die Karriereperspektiven sind hingegen vielfältig: Nach abgeschlossener Berufsausbildung und dem Erwerb des Gesellenbriefes winken Weiterbildungen und Aufstiegsfortbildungen bis hin zum Meister oder selbstständigen Bauunternehmer.
Das Projekt wurde betreut vom Obermeister der Straßenbauer-Innung Braunschweig Dipl.-Ing. Rüdiger Singbeil und Herrn Ing. Dieter Benckendorf. Auszubildende im 3. Lehrjahr zum Straßenbauer: Tim Mehrmann (Fa. Benckendorf), Fabian Rauls (Fa. Singbeil Bau GmbH), Lehrmeister: Steinkünstler Robert Sikorski und Albert Sikorski aus Löhnberg (Hessen).
Begleitet wurde dieses Natursteinpflasterprojekt von einem Kamerateam (Dreh-Art, Herr Benjamin Müller) und dem Fotografen (Ralf Büchler).
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