Rasenpflege – Tipps für einen sattgrünen Rasen
Der Rasen stellt in der privaten Gartenpflege eine besondere Herausforderung dar. Kunden legen großen Wert auf gepflegte, sattgrüne Rasenflächen. Dabei ist jeder Rasen anders, nicht nur in der Zusammensetzung der Gräser, auch die Böden, die Wetterbedingungen und nicht zuletzt Wildkräuter und Schädlinge zahlen auf den Zustand des Grüns ein. Wie pflegt man den Rasen über die Saison hinweg und wie begegnet man auftretenden Schädlingen?
von Birchmeier erschienen am 29.05.2024Düngen ist das A und O
Die ersten Pflegemaßnahmen im Frühjahr umfassen eine stickstoffbetonte Düngergabe, die vor allem die Menge und die Bestockung der Gräserpflanzen anregt und unterstützt. Das im Volldünger enthaltene Phosphat stärkt außerdem das Wurzelwachstum der Gräser.
Circa drei bis vier Wochen später folgt das fachgerechte Vertikutieren. Je nach Rasenbeschaffenheit kann noch eine Nachsaat notwendig werden, weil der Gräserbestand lückig bzw. überaltert ist. Dafür bietet sich besonders die Mantelsaat an, die gleich ihren Startdünger als Kornummantelung mitbringt. Durch das höhere Korneigengewicht bleibt die Saat besser liegen und bekommt schneller Bodenschluss.
Ab Anfang Juni heißt es dann, die Wirkung der ersten Feststoffdüngung durch eine zweite Düngung auf einem hohen Level zu halten. Das kann zu diesem Zeitpunkt auch schon ein kalibetonter Dünger, also ein Herbstrasendünger, sein.
Als Alternative zum Feststoffdünger werden auch Stickstoff-Kali-betonte Flüssigdünger angeboten, wie zum Beispiel Liquid Green. Flüssigdünger haben durch ihre präzise Formulierung den Vorteil, dass sie schneller und damit hocheffektiv wirken. Die Flüssigdüngung sollte dreimal im Abstand von vier Wochen wiederholt werden. Um schnell und bequem die gesamte Rasenfläche zu bearbeiten, bietet sich dafür ein Düngermischer wie der Aquamix an, in dem das Flüssigkonzentrat in einer abgestimmten Dosierung ausgebracht wird. Auch ein Akku-Rückensprühgerät, wie REC 15, ergänzt mit einem Sprühbalken sorgt für einen hohen Flächenaustrag.
Die letzte Düngung der Saison findet ab Mitte September mit einem reinen Herbstrasendünger statt. Dieser enthält im Gegensatz zu einem normalen Rasendünger viel Kalium, aber wenig Stickstoff. Das hat gute Gründe: Denn der hohe Kaliumgehalt festigt das Zellgewebe und macht die Gräser winterfest – also widerstandsfähiger gegenüber hohen Temperaturschwankungen, Frost und dauerhaftem Regenwetter. Der geringe Stickstoffanteil reicht aus, um die bereits “erwachsenen” Gräser zu versorgen. Bei einer hohen Konzentration an Stickstoff im Rasendünger würde sich vor dem Winter nochmals eine große Menge Blattmasse bilden, allerdings mit sehr weichen und vor allem wässrigen Zellen. Platzen diese im Winter, gehen die Graspflanzen ein.
Ob organische oder mineralische Rasendünger, Rasensaatgut oder körnige Bodenhilfsstoffe – rieselfähiges Streugut bis 4 mm Körnung lässt sich schnell und gleichmäßig mit dem praktischen Handstreuer Granomax ausbringen. Die Vorgehensweise ist dabei ganz einfach: Den Umhängebehälter mit Granulat befüllen, über die Schulter hängen und den gewünschten Durchfluss entsprechend der Korngröße einstellen. Durch Hin- und Herschwingen der Streuhand wird ausgestreut. So entsteht ein optimales Streubild in jedem Gelände, auch mit Hecken, Büschen und anderen Hindernissen.
Praxistipp: Zwei bis drei Granomax-Streuer vorab befüllen und diese hängend im Fahrzeug transportieren. So haben Pflegekolonnen kein Platzproblem mehr für Düngerpackungen und Streuwagen. Lange Rüstzeiten vor Ort entfallen.
Zwischendurch Belüften
Der Rasen dankt einer guten Pflege mit frischen grünen Grashalmen. Dazu gehört auch die regelmäßige Belüftung. Bei beanspruchtem Rasen verdichtet sich der Boden und es bildet sich Rasenfilz und Moos. Beides lässt sich durch das Belüften gut entfernen. Dabei wird das Material aus abgestorbenen Grashalmen und Moosen aus der Grasnarbe entfernt. Die Rasenwurzeln bekommen wieder genügend Luft, um sich selbst mit Wasser und Nährstoffen aus dem Sickerwasser zu versorgen. Diese Maßnahme bei bedecktem Himmel durchführen, um das Verbrennen der Grashalme durch starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
Schädlinge im Rasen
Wenn ab Juli plötzlich das Gras nicht mehr nachwächst und sich immer mehr hässliche gelb-braune Flecken im Rasen bilden, ist das ein eindeutiges Zeichen, dass der Gartenlaubkäfer sein Unwesen treibt. Das Gras lässt nach ein paar Wochen sogar wie ein Teppich abnehmen.
Sind erste Schäden im Rasen sichtbar und der Gartenlaubkäfer ist eindeutig als Verursacher bestimmt, muss die Bekämpfung rasch beginnen. Innerhalb kürzester Zeit sind sonst große Flächen betroffen. Da im Hausgarten keine chemischen Wirkstoffe zugelassen und zudem auch gegen diesen Schädling unwirksam sind, sind die natürlichen Feinde des Gartenlaubkäfers - die Heterorhabditis-Nematoden – die erste Wahl.
Die Nematoden sind in Packungen für 20, 50 oder 100qm Rasenfläche erhältlich. Die Nützlinge sind in einem Mineralpulver eingearbeitet, das man nur in Wasser auflösen muss. Entsprechend der Größe der befallenen Rasenfläche wird dann weiter mit Wasser verdünnt und die Flüssigkeit ausgebracht.
Die Nematoden suchen sich unter der Erde von selbst die Larven und greifen diese an. Sie dringen über die Körperöffnungen der Larven ein und geben dort tödliche Bakterien aus ihrem Darmtrakt frei. Innerhalb von zwei bis drei Tagen werden die ersten Engerlinge abgetötet. Nach ca. drei Wochen ist meist der größte Teil der Schädlinge abgetötet.
Tipps zum Ausbringen der Nematoden
- Rasen vor der Behandlung bewässern
- Nach dem Ausbringend die Nematoden beregnen und den Boden ca. drei Wochen feucht halten
- Temperatur beim Ausbringen sollte mindestens 12 °C betragen
- Nematoden-Mischgerät AquaNemix verwenden, da das Gerät die Nematoden gleich im richtigen Verhältnis ausbringt und man sich so das umständliche Hantieren mit der Gießkanne erspart
Tipp: Treten die Schäden vor Juni auf, könnten auch noch andere Tiere als Ursache infrage kommen, zum Beispiel Wiesenschnakenlarven, Junikäferlarven, Maikäferlarven oder Erdraupen. Auch gegen diese Schädlinge sind Nematoden erhältlich.
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