Die Königsdisziplin – das Staudenbeet
Christian Stoffels ist Landschaftsgärtner mit Herz und Seele. In der elterlichen Gärtnerei spielt die Pflanze eine Hauptrolle. Für jede Ausgabe des Expertenbriefes wirbt er für den wertschätzenden Umgang mit dem Grün.
von Christian Stoffels, Düsseldorf erschienen am 06.11.2024Die Pflege von Staudenbeeten kann als Königsdisziplin der Gartenpflege betrachtet werden, da hier das Erscheinungsbild von entscheidender Bedeutung ist. Diese Herausforderung betrifft nicht nur inszenierte und durchgetaktete Schaubeete mit Wechselflor, sondern auch „einfache“ Beete in Gärten. Fehlt es an ausreichendem Pflanzenwissen ihrer Verbreitungsmechanismen, Symbiosen, Nährstoffbedarf und Bodenansprüche, können leicht Fehler auftreten, die erhebliche Auswirkungen auf das Gesamtgefüge haben oder den Pflegebedarf in die Höhe schnellen lassen. Erfahrene Fachkräfte können dem entgegenwirken und den Pflegeaufwand erheblich reduzieren. Das breite Spektrum an Fachwissen ermöglicht zudem eine deutliche Bandbreite an Alternativen zu den bereits bekannten Pflanzenstandards. Beispielsweise können einzelne Wildstauden als sinnvolle Ergänzung für das Beet genutzt werden. Manche Pflanzen können gezielt in ihrem Wuchs gehemmt oder gefördert werden und das Teilen sowie Vereinzeln von Stauden trägt langfristig zu einer geschlossenen vegetativen Oberfläche bei, wodurch weniger ungewolltes Beikraut durchdringen kann.
Durch geschultes Personal können Pflegearbeiten nicht nur erleichtert und effizienter, sondern auch kostengünstiger und nachhaltiger durchgeführt werden. Dies gelingt jedoch nur, wenn die Kund:innen nicht den Hausmeisterservice, sondern ausgebildete GärtnerInnen wählen. Hierbei ist zu betonen, dass Gartenpflege nicht gleich Gartenpflege ist. Die Unterschiede liegen im Umfang der Arbeiten, den durchzuführenden Tätigkeiten, den Ansprüchen der einzelnen Fachkräfte sowie den KundInnen und vor allem im gewünschten Erscheinungsbild.
Gartenpflege muss leidenschaftlicher werden. Um diesen Wandel im gesellschaftlichen Denken zu etablieren, sollte diese Leidenschaft zuallererst bei jedem selbst aufkeimen und sich im Anschluss daran durch überzeugte KundInnen weiterverbreiten. Das fundamentale Element der Garten- und Beetpflege ist die Liebe zu Pflanzen und die eigene Motivation, gesunde, langlebige sowie kosteneffiziente Oasen für Mensch und Tier zu erschaffen, durch die die Schönheit und der Facettenreichtum der Natur zurück in unsere Städte geholt werden. Gerade diese Leidenschaft gilt es bei den jeweiligen GartenenthusiastInnen und KundInnen zu wecken!
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