„Wir brauchen eine handlungsfähige Regierung“
Verhalten positiv blickt VGL-Präsident Josef Mennigmann auf das Jahr 2025. Noch sei ausreichend Markt vorhanden. Aber es brauche mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Monat eine stabile Regierung. Abwanderungstendenzen in Industrie und Mittelstand würden das Wohlstandsniveau gefährden und damit auch den GaLaBau bedrohen.
von Josef Mennigmann/Red erschienen am 18.12.2024Verbandlich haben wir 2023 bei der Klausur die Themenfelder für unsere politische Kommunikation festgelegt. Dies sind in der Reihenfolge der Wichtigkeit
> Klimafolgenanpassung
> Bildung
> Grüner Campus
Letztes Jahr haben wir bei unserer Klausur den Schwerpunkt auf das Rheinische Revier gelegt. Hier werden in den nächsten Jahrzehnten, unabhängig von einer IGA Garzweiler 37, erhebliche Bauvorhaben mit entsprechendem Landschaftsbau erfolgen. Als Verband haben wir uns auch um aktuelle und zukünftige Märkte zu kümmern.
Bei unserer letzten Präsidiumssitzung gemeinsam mit dem Landesverband Gartenbau in Oberhausen, haben wir auch über die aktuelle Marktsituation gesprochen. In der Breite der GaLaBau-Unternehmer kann man sagen, dass 2024 wohl ein gutes Jahr war, eventuell nicht ganz so gut wie die Jahre zuvor. Da fehlen noch die letzten Zahlen.
Sehr viele Projekte laufen im Moment schon für die IGA 27 im Ruhrgebiet, die der Markt auch gut gebrauchen kann.
Im öffentlichen Ausschreibungsmarkt werden deutlich mehr Angebote abgegeben, da in diesem Bereich Firmen, die sonst zum Beispiel im Wohnungs- und Gewerbebau aktiv sind, mitmischen. Das führt natürlich zu Preisdruck, sodass es schwieriger wird, die Kostenerhöhungen der letzten Jahre durch höhere Preise zu refinanzieren.
Im Privatgartensektor ist es regional sehr unterschiedlich.
Die Aussichten für das kommende Jahr sehen wir verhalten positiv, es sind Stand jetzt noch genügend Projekte am Markt.
Sorgen macht uns Unternehmerinnen und Unternehmern die allgemeine wirtschaftliche Situation, in der Großunternehmen schon seit Jahren ihre Produktion ins Ausland verlagern. Auch große mittelständische Unternehmungen wandern ab, weil wir mit den aktuellen Strukturen nicht mehr wettbewerbsfähig sind.
Dies hat natürlich Folgen für das Steueraufkommen und unser Wohlstandsniveau. Das kann und wird nicht spurlos am Garten- und Landschaftsbau vorbeigehen.
Wir sind jedoch zum Glück eine Branche, die sich in früheren Krisen schon immer sehr flexibel handelnd gezeigt hat. Unsere Leistungen werden auch weiterhin sehr gefragt sein, sodass ich auch für die Zukunft sehr positiv gestimmt bin.
Meine Erwartungen an die Wahlen sind, dass wir eine deutlich handlungsfähigere Regierung bekommen, die auch mal wieder die Wirtschaft und Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt stellt. Insbesondere die Mittelständler mit ihren Mitarbeitern haben für den Wohlstand in unserem Land gesorgt, das ist irgendwie in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten. Leistung muss wieder deutlich bessergestellt werden.
Wenn wir auch zukünftig Unternehmerinnen und Unternehmer haben wollen, müssen wir auch sehr deutlich an eine Verminderung der Bürokratie gehen, die insbesondere für kleine Unternehmen nicht leistbar ist.
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