Auf zur bauma 2025
Mit Hochspannung warten Akteure im Bauwesen darauf, dass die Baumaschinenmesse in München ihre Tore öffnet. Besucher aus allen fünf Kontinenten haben die Chance, die Gegenwart und Zukunft des Bauens hautnah zu erleben. Auch für den GaLaBau gibt es viel zu sehen.
von Joachim Zeitner, Karlsruhe erschienen am 27.03.2025
Ständig streben die Hersteller von Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeugen und Baugeräten danach, ihre Technik nachhaltiger zu machen. Neben der Digitalisierung bildet Nachhaltigkeit eine Richtschnur, an welcher sich die Neu- und Weiterentwicklung von Bautechnik in die Zukunft bewegt. In Konsequenz wurde „Nachhaltigkeit†auch von den Messeausrichtern zu einem von insgesamt fünf Leitthemen der Bauma 2025 vom 7. bis 13. April 2025 auf dem Münchener Messegelände gekürt. Klimaneutralität und alternative Antriebskonzepte sind zwei weitere Leitthemen und zielen in eine ähnliche Richtung. Vernetztes Bauen gehört dazu, und unter dem fünften Leitthema „Mining Challenge†versammeln sich sämtliche Anstrengungen, die Rohstoffversorgung klimaschützend zu betreiben.
Mit innovativen Technologien
Unmittelbar erlebbar sind diese fünf Leitthemen bei den mehr als 3.500 Ausstellern aus rund 60 Ländern, die auf insgesamt 61.4000 m² Gesamt-Messefläche im Hallenbereich und im Außengelände ihre Maschinen, Technologien und Innovationen zeigen. Eine Neuerung für das Jahr 2025 besteht darin, dass der Bereich Arbeitsschutz erstmals zentral in der Halle B4 gebündelt wird. Damit haben Besucher einen genauen Ãberblick über Entwicklungen und Fortschritte beim Gesundheitsschutz im Bauwesen. Auch im Science Hub der Bauma wird Arbeitsschutz gezeigt, nämlich ein Mobilbagger mit Personenerkennung zur Unfallvermeidung. Insgesamt elf Forschungseinrichtungen führen dort ihre Innovationen vor, darunter autonome Lösungen für den Schüttguttransport, einen Pflasterroboter sowie einen Seilroboter, der eigenständig Mauern errichtet und Zwischendecken einzieht. Solche Entwicklungen können schwere, monotone Arbeiten übernehmen und gleichzeitig den akuten Fachkräftemangel abpuffern.
Für ein gesundes Klima
Viele der in München gezeigten Innovationen lassen sich unter den drei Leitthemen „Nachhaltigkeitâ€, „Klimaneutralität†und „Alternative Antriebe†zusammenfassen. Eine erfreuliche Entwicklung, denn immerhin 36 % der CO2-Emissionen innerhalb der Europäischen Union verantwortet die Wertschöpfungskette des Bauwesens. Dabei entsteht der weitaus größte Anteil der Treibhausgase gar nicht während der Bauvorhaben selbst, sondern während der vorgelagerten Rohstoffgewinnung sowie beim Betrieb der Infrastruktur bis zum Ende ihrer Nutzung. Trotzdem nehmen die Zulieferer der Bauindustrie ihre Herausforderung an.
Für ökologisches Bauen
Neben eingesparten Primärressourcen und forcierter Kreislaufwirtschaft helfen Ersatzbaustoffe, neue Betonmischungen und energiesparende Materialien wie etwa temperaturabgesenkter Asphalt dabei mit, den CO2-Fußabdruck des Bauwesens abzufedern. Stoffliche Ressourcen können auch beim eigentlichen Bauprozess gespart und geschickt gelenkt werden, etwa beim grabenlosen Leitungsbau mit Horizontalbohranlagen oder beim konturgenauen Öffnen von Leitungsgräben mit Baggern und Anbaufräsen anstelle von Hämmern oder Sprengungen. Beim immer populärer werdenden 3D-Druck von Gebäuden werden verstärkt Recyclingwerkstoffe anstelle natürlicher Rohstoffe verwendet. Zudem wird an biobasierten Materialien für die additive Fertigung geforscht. Ein vielversprechender Hebel scheint zudem das serielle Bauen zu sein, denn in einem kontrollierten industriellen Umfeld werden Rohstoffe und Materialien effizienter genutzt als bei herkömmlichen Bauverfahren. Durch serielles Bauen entstandene Gebäude lassen sich nach dem Nutzungsende auch leichter demontieren und die Materialien sind einfacher wiederverwendbar – willkommen in der Kreislaufwirtschaft.
Einen breiten Raum nehmen neue Antriebstechnologien für Baumaschinen und Baugeräte als Ersatz für Verbrennungsmotoren und fossile Kraftstoffe ein. Auch zwischen den Polen der Rohstoffgewinnung und des Baustoffrecyclings sind nahezu sämtliche technischen Akteure mittlerweile mit Elektroantrieben verfügbar – Bagger und Lader, Dumper und Verdichtungsgeräte, aber auch vollelektrische Asphaltstraßenfertiger. Zunehmend werden auch anhänger- und containermobile Energiespeicher zum Aufladen dieser Elektrobaumaschinen angeboten. Tatsächlich können Elektrobaumaschinen im städtischen Umfeld dazu beitragen, die Emissionsbelastung der Anwohner und Bauprofis zu verringern. Inzwischen arbeiten die Hersteller an Hybridlösungen für größere Baumaschinen weiter, ertüchtigen ihre Verbrennungsmotoren für alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff oder HVO anstelle von Benzin oder Dieselkraftstoff. Motoren- und Maschinenhersteller mit einem breiten Entwicklungsansatz verfolgen solche neuen Antriebstechnologien parallel zur Weiterentwicklung und Herstellung von Diesel- und Benzinmotoren, um die Marktanforderungen und gesetzlichen Vorgaben in verschiedenen Regionen und Ländern der Welt zu erfüllen.
Für vernetztes Bauen
Effizienter und nachhaltiger wird das Bauwesen auch durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung. Seitdem heute nahezu sämtliche Maschinen und Geräte elektronische Komponenten enthalten, können Leistungs- und Verbrauchsdaten sowie viele andere Betriebsparameter ausgelesen und über kabelgebundene Sensoren oder völlig kabellos abgerufen werden. Standardisierte Schnittstellen sorgen dafür, dass diese Daten über verschiedene Hersteller, Marken und Maschinen hinweg einheitlich verfügbar und verarbeitbar sind. Telematik macht diese Maschinendaten zusammen mit Standortdaten über kurze Distanzen auf der Baustelle oder auch über längere Distanzen am Firmenstützpunkt verfügbar. In Gegenrichtung können aktuelle Planungsdaten in die Baumaschinen überspielt und von ihren Bedienern – teilweise mit Unterstützung von Maschinensteuerungen – abgearbeitet werden.
Intelligente Baumaschinen und smarte Anbaugeräte helfen aber nicht nur mit, Bauzeiten zu verkürzen und Kosten zu senken. Sondern die gesamten Bauprozesse werden transparenter – für alle Beteiligten. Den Besuchern verspricht die Bauma 2025 eine universelle Leistungsshow dessen zu werden, was aktueller Stand der Technik ist oder uns in naher Zukunft erwartet.
Um längere Wartezeiten beim Eintritt zu vermeiden, wird empfohlen, Messetickets online oder über die Bauma-App zu kaufen. In der App lassen sich auch Gutscheine einlösen. > Messetage: 7. – 13. April 2025 > Standort: Messe München > Adresse: Am Messesee 1, D-81829 München > Anfahrt: U2 bis Messestadt-West > Webseite: www.bauma.de > Öffnungszeiten (Besucher): Montag – Freitag 9.30 – 18.30 Uhr Samstag 8.30 – 18.30 Uhr Sonntag 9.30 – 16.30 Uhr > WLAN: messeWifi (Download-Volumen 200 MB pro Tag)
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.