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Hochschullehre

Geisenheim fördert digitale Kompetenz

Die digitale Transformation durchzieht sämtliche Lebens- und Arbeitsbereiche und erfordert auch in der Hochschullehre neue Formen der Stoffvermittlung. Im Studiengang Landschaftsarchitektur (LAB, LAD) an der Hochschule Geisenheim University (HGU) wird Digitalisierung nicht nur als technisches Werkzeug verstanden, sondern als zentraler Bestandteil einer zukunftsorientierten Ausbildung.

von Prof. Andreas Thon, HGU erschienen am 12.05.2025
Prof. Dr. Andreas Thon zeigt die Anwendung einer Augmented-Reality-Sandbox (AR) für die Ausbildung in der Lehre. © HGU
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Die Pandemie hat die Hochschulen gezwungen, sich intensiv mit digitalen Tools auseinanderzusetzen. An der HGU wurde dies als Chance genutzt, um neue digitale Formate und Inhalte zu erproben und dauerhaft in die Lehre zu integrieren. Besonders im Studiengang Landschaftsarchitektur rückte der Fokus verstärkt auf die Vermittlung von Medienkompetenz und sogenannten Future Skills, die über klassische Fachinhalte hinausgehen. Ein anschauliches Beispiel für den Einsatz digitaler Medien ist das Modul „Wege und Bauwerke konstruieren“ im zweiten Studienjahr. Hier lernen Studierende, wie sie mithilfe von iPads und der App PolyCAM digitale Geländeerfassungen durchführen. Die gewonnenen Daten werden weiterverarbeitet und mit professionellen Laserscandaten verglichen. So entsteht ein praxisnaher Einstieg in die BIM-Methodik (Building Information Modeling), der gleichzeitig Medienkompetenz und Selbstreflexion fördert. Die Studierenden durchlaufen in diesem Projekt den vollständigen Prozess der digitalen Planung – von der Erfassung über die Modellierung bis zur Präsentation. Dabei kommen verschiedene Softwarelösungen zum Einsatz, unter anderem Vectorworks und Dataflor BIMXPERT. Die Ergebnisse können nicht nur klassisch visualisiert, sondern auch als AR-Modelle (Augmented Reality) vor Ort erlebt werden.

Future Skills im Fokus

Das Projekt orientiert sich am Future Skills Framework des Stifterverbands, das Kompetenzen wie digitale Kollaboration, Datenanalyse und Innovationsfähigkeit umfasst. Ergänzt wird dies durch die vier Bereiche der Medienkompetenz nach Baacke: Medienkunde, Mediennutzung, Mediengestaltung und Medienkritik. Die Studierenden lernen, mit großen Datenmengen umzugehen, ihre Ergebnisse zu bewerten und die Grenzen digitaler Methoden kritisch zu reflektieren. Im Rahmen der abschließenden Reflexion identifizieren die Studierenden Herausforderungen und Potenziale digitaler Methoden, etwa in Bezug auf Genauigkeit, Datenmenge und Schnittstellenprobleme. Die gewonnenen Erkenntnisse stärken nicht nur ihre fachlichen Fähigkeiten, sondern auch ihre Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit digitalen Werkzeugen – eine essenzielle Kompetenz in einem sich wandelnden Berufsfeld. Der Studiengang Landschaftsarchitektur an der HGU geht mit gutem Beispiel voran, indem er digitale Medien und zukunftsrelevante Kompetenzen integrativ vermittelt. Die Verbindung von technischen Tools, realitätsnahen Fallstudien und reflektierenden Lernmethoden macht die Studierenden fit für die Herausforderungen der Praxis – und zeigt, wie Hochschule als Innovationsmotor wirken kann.

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