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Xing-Diskussion zur Filterdurchströmung

Hier finden Sie den Link zu einer interessanten Diskussion aus der Gruppe "Schwimm- und Badeteiche" auf der Plattform Xing zwischen dem Hydrauliker Dr. Benjamin Fabian, der für Pool for Nature an Filtern forscht, und Jörg Baumhauer von re-natur aus Ruhwinkel (Link unten anklicken).
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Xing-Diskussion Filterdurchströmung

Dr. Benjamin Fabian Im Forum Fragen und Antworten (Q&A) - 27.06.2014, 11:27 Filtergeschwindigkeit Hallo, ich beschäftige mich mit der Frage wie sich der Phosphatabbau in vertikalen Kiesfiltern in Abhängigkeit der Durchströmung darstellt. Leider finde ich hier sehr gegensätzliche Ansichten: 1) langsame Durchströmung mit v <1 m/h. Hierbei wird häufig so argumentiert, dass die Filtereffizienz unterhalb diesen Werts konstant ist und ab 1m/h anfängt abzufallen. Dies wird damit begründet, dass der Biofilm zeit benötigt, die Nährstoffe zu verarbeiten ->Langsame Fließgeschwindgkeit. Die Abnahme der Filterleistung wird begründet, dass ab 1m/h und größer Biofilm abgerissen wird und die Nährstoffe außerdem keine Zeit zum Anlagern an den Biofilm haben. 2) Schnelle Durchströmung. Hierbei wird argumentiert, dass der Aufbau von Biomasse (Biofilm) mit zunehmender Anströmgeschwindigkeit und Nährstoffkonzentration ansteigt. Dies bedeute aber, dass eine schnellere Durchströmung den Aufbau von Biofilm fördert, der dann auch in der Lage ist mehr Nährstoffe aufzunehmen. Hierbei scheint die Anlagerung von Nährstoffen bei hohen Fließgeschwindigkeiten kein Problem zu sein. Diese zwei Betrachtungen werden leider immer gesondert betrachtet und es gibt häufig die Meinnung lieber den Filter langsamer zu durchströmen. Was sagen die Experten dazu? Weiterhin wird häufig immer nur von der Anströgeschwindigkeit geredet. Ist die Verweilzeit des Wassers im Filter nicht auch entscheiden? Beispiel: Annahme: 2 Kiesfilter mit gleicher Anströmung aber 2 unterschiedlichen Aufbauhöhen (30 cm und 60 cm). Dadurch dass die Aufbauhöhe bei dem einen Filter 2x so groß ist wie beim anderen habe ich eine doppelt so lange Wechselwirkungszeit im Filter-> Höhere Abbaurate von Nährstoffen bei gleicher Filterleistung. Würde mich sehr interessieren wie die Erfahrungen der ST-Planer und Betreiber ist. Vielen Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüßen Benjamin Fabian Jörg Baumhauer Moderator - 23.02.2015, 7:22 Hallo Dr. Fabian, danke für Ihren Beitrag. Da haben Sie ja den Finger genau in die Wunde gelegt...;-) Tatsächlich gibt es in der Branche die unterschiedlichsten Entwicklungen, die meistens durch eigene Versuche (statistisch wohl weniger gut abgesichert) "bewiesen" werden. Da die Versuche selten vergleichbar sind, ist das besonders im Bau privater Schwimmteiche eine Herausforderung. Im Bereich der öffentlichen Schwimmteiche, Verzeihung - Freibädern mit biologischer Wasseraufbereitung -, hat man Ihrer Überlegung Rechnung getragen. Die Filterkörper sind bis zu 1 m und mehr stark und werden langsam durchströmt. Natürlich spielt hier auch der Abbau pathogener Keime eine große Rolle. Viele grundlegende Forschungen und Entwicklungen kommen ursprünglich aus den Pflanzenkläranlagen. Und dort spielt die Verweildauer eine sehr große Rolle. Wie Sie schon sehr treffend erkannt haben, gibt es zwei Strömungen: Die schnell und die langsamen Filterdurchströmer. Es ist sicherlich hilfreich, wenn die verschiedenen Varianten einmal modellhaft und vergleichbar durchgerechnet werden. WIr arbeiteten z. B. für eine gewisse Zeit mit dem Biofilmreaktor von Dr. Scheen. Er hat sehr gut funktioniert, musste allerdings sehr schnell angeströmt werden. Im Gegensatz zu den meisten "bodengebundenen" Systemen war das eine Herausforderung, für Naturpools dagegen relativ einfach zu bewerkstelligen. Ich persönlich bin allerdings der Meinung, dass die Reduktion von Phosphor nur ein relevanter Faktor ist. Denn selbst bei den geringsten P-Werten wachsen noch die Algen. Vielmehr fehlt uns ein objektiver Bewertungsmaßstab für Fadenalgen, Biofilmaufwuchs etc, damit wir in Streitfällen besser vermitteln können und eine Bewertungshilfe. Allerdings traut sich da keiner ran... In diesem Sinne: Weiterforschen. Es gibt viel zu tun. Herzliche Grüße Jörg Baumhauer
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