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Akku-Spezial in DEGA 10/2019

Akkus in der Werkstatt zerlegt

In seiner Werkstatt hat unser Autor Ekkehard Musche mit einem Mitarbeiter Akkus zerlegt, um deren Recycling- und Reparaturfähigkeit zu prüfen. Was er dabei herausgefunden hat, lesen Sie im Folgenden. In den angehängten pdf unten finden Sie Beiträge zur Situation bei Akku-Rücknahme und -recycling und zur Rolle der Hersteller.

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Auf Grund der Fülle an Ansichten, Problemen und Befindlichkeiten haben wir als Motoristenwerkstatt einen Versuch gestartet. Wir zerlegten defekte Akkus von Garten- und Haushaltsgeräten komplett in ihre Einzelteile. So kann man genau analysieren, wie gut oder schlecht der Hersteller seine Energiespeicher fertigt; und zum anderen sieht man, wie geeignet diese für eine Reparatur sind. Außerdem versuchten wir, die Schadensursache und das schadhafte Bauteil zu eliminieren, um Rückschlüsse zu ziehen, ob der Akku komplett oder in Einzelteilen weiterhin nutzbar wäre.

Hauptproblem ist es, das Paket mit möglichst geringen Beschädigungen zu zerlegen. Das ist bei einigen Modellen unmöglich, denn Kabellage und Vergussmasse sorgen dafür, dass Thermofühler ohne Kabeltrennung nicht entnommen und Schraubverbindungen nicht gefunden werden. Des Weiteren werden bei allen Herstellern die Einzelzellen und Kontaktfahnen, aus welchen Gründen auch immer, verlötet oder verschweißt, denn technisch ist dies nicht notwendig, geschweige denn sinnvoll. Es ist aber zu vermuten, dass es die preisgünstigste Variante ist. Außerdem sichert es den Verkauf von Komplettakkus. Damit wird das Auslesen und Ersetzen von Einzelzellen aber massiv erschwert.

Als erster Schritt wurden die Einzelzellen entnommen, ausgelesen, gemessen sowie schrittweise mit einfachster Ladetechnik auf  3,5-4 V hochgeladen. Zellen, die sich nicht mehr zu Höchstleistungen „überreden“ ließen, eliminierten wir sofort aus dem Verbund. Denn aus Erfahrung mit anderen Akkus „infizieren“ diese die noch funktionstüchtigen Zellen. Es ist anzunehmen, dass wirklich defekte Zellen einen inneren Kurzschluss erlitten haben, was eine logische Erklärung für den Dominoeffekt wäre.Danach erfolgte eine Messung , ob die Ladung gehalten werden konnte. Durchschnittlich überstanden 70 bis 80 % der Einzelzellen diese Prozedur, sind intakt und somit wieder verwertbar. Dabei machte es keinen Unterschied, welches Qualitätsniveau die Einzelzelle besaß. Anschließend bekam der Rest einen „Sonderkuraufenthalt“ in einem speziellem Refresh-Ladegerät, die 5 bis 10 % der  Zellen nach 90 min eine Lebensverlängerung ermöglichte.

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