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Pflegegeräte – Praktische Tipps zur Auswahl

Wie finde ich auf der Messe das richtige Akkusystem?

Die Auswahl an Akkusystemem ist vielfältig und schwer überschaubar. Um dennoch eine günstige und effektive Entscheidung zu treffen, bedarf es einer intensiven Analyse. Denn hat man sich erst für ein oder zwei Akkusysteme entschieden, wird ein Wechsel teuer.
Veröffentlicht am
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Pellenc hat einen Akku, der sich reparieren lässt.
Pellenc hat einen Akku, der sich reparieren lässt.Claus Missing
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Anforderungen an die Akkugerätehersteller

Der Idealfall, alle anfallenden Aufgaben mit einem Akkusystem erfüllen zu können, ist kaum realisierbar. Allerdings lassen sich mit zwei Akkusystemen (Handwerk und Garten) bis auf Großflächenmahd fast alle Bereiche abdecken. Wichtig bei der Entscheidungsfindung sollte dabei neben Langlebigkeit, Energievolumen und Maschinenleistung auch sein, dass das Akkusystem trotz Weiterentwicklungen viele Jahre nutzbar bleibt. Denn bei derzeit 1.000–3.000 Vollladezyklen überleben die Akkus meistens die Maschinen um ein Vielfaches. Deshalb ist darauf zu achten, welcher Hersteller wie oft schon das Akkusystem gewechselt hat, ob es Adaptersysteme für ältere Akkus gibt oder ob die Akkus lernfähig sind und per Update angelernt werden können.

Auswahlkriterien

Natürlich sollten Einsteck- und Rückenakkusysteme praktikabel sein. Wenn Ergonomie und Handhabung nicht stimmen, werden die Maschinen mit Rückenakku auch nicht benutzt. Viel hängt dabei von der richtigen Gurteinstellung ab. Das sollte man sich vom Hersteller oder Fachhändler genau erklären lassen. Die rapide Zunahme an Akkutechnik wird über kurz oder lang ein speziell darauf abgestimmtes Lademanagement benötigen, weil sonst die vorhandenen, fest verlegten Stromzuleitungen und deren Absicherung an ihre Grenzen kommen. Solange die Mehrzahl an Energiespeichern auf Lithium- Ionen-Basis gebaut werden, ist eine Brandgefahr vorhanden. Deshalb sollte die Lagerung in speziellen Schränken oder außerhalb von Gebäuden in Containern oder in Nebengebäuden erfolgen.

Serviceanforderungen

Neben den mechanischen Arbeits- und Schneidwerkzeugen können an einer mit Akku betriebenen Maschine weit weniger Bauteile Schaden nehmen als an einem Verbrenner. Trotzdem benötigt man auch hier gut geschulte Fachhandelsund Servicepartner in der Nähe. Die nachhaltige Reparaturfähigkeit sollte bei allen professionellen Akkutechnikanbietern eigentlich selbstverständlich sein – soweit die Theorie. Doch leider findet man noch zu oft angelötete Kabel an den Schaltern und Platinen, sodass im Reparaturfall der gesamte Kabelstrang mit allen Anhängseln ausgetauscht werden muss. Das erhöht nicht nur die Materialkosten, sondern auch den Reparaturaufwand erheblich. Noch schlimmer ist es bei den Akkus selbst. Bisher hat nur Pellenc einen reparaturfähigen Rückenakku. Bei allen anderen geht nur verschrotten und neu kaufen.

Akkusysteme im Detail

Wir haben uns bei den Herstellern umgesehen und untersucht, welche Stärken und Schwächen deren Akkusysteme haben.

Ariens: Bisher umfasst das Akkusortiment nur Steh- und Nullwendekreismäher mit Mulchdeck. Alle Modelle haben die gleichen Akkupacks in 56-V-Ausführung. Bei den Schnittbreiten über 122 cm ist für den Ganztageseinsatz ein zweiter Akkusatz empfehlenswert.

Bosch (blaue Profiserie): Der gegenwärtige 18-VUniversalakku hat seinen Schwerpunkt im Baugewerbe. Alle klassischen Bauwerkzeuge lassen sich damit antreiben. Dazu kommt noch eine ständig erweiterte Anzahl an Gartengeräten. Leider sind ältere Bosch-Akkusysteme mit den neueren nicht kompatibel.

CAS-System: Wie bei Bosch wird der 18-V-Universalakku von CAS vor allem im Baugewerbe eingesetzt. Damit können über 300 unterschiedliche Maschinen betrieben werden. Unter seinem Dach findet man eine Vielzahl an Spezialmaschinen bis hin zu Pflanzenschutzgeräten von Birchmeier. Es kommen ständig neue Anwendungsmöglichkeiten hinzu, da dieses Akkusystem sehr universell aufgestellt ist.

Cramer: Das 48-V-Einsteckakku-System hat seinen Schwerpunkt bei handgehaltenen Maschinen, die besonders für Hausmeisterdienste und Facility-Management-Unternehmen interessant sein dürften. Das 80-V-System ist extrem leistungsstark und ermöglicht den Einsatz von handgehaltenen bis fahrbaren Maschinen und Geräten. Die Kettensägen sind sogar für Fällarbeiten geeignet. Die Mähtechnik schreckt auch vor hohem Wiesengras nicht zurück. Aufgrund des doch etwas höheren Gewichts des Akkupakets liegt das Haupteinsatzgebiet aber bei handgeführten Maschinen und Aufsitzmähern. Hervorzuheben sind die langen Garantiezeiten des Herstellers bei den Einsteckakkus.

DeWalt: Auch dieser Akkugerätehersteller kommt aus dem Handwerksbereich und hat dort die größte Maschinenauswahl. Schritt für Schritt kommen immer mehr Gartengeräte dazu. Das besondere Highlight ist der Flex-Akku, den man wahlweise von 54 auf 18 V umstellen und somit eine größere Anzahl an Maschinen antreiben kann.

Echo: Das 36-V-System ist für handgehaltene Maschinen gedacht und hat seinen Schwerpunkt in der Gehölzpflege. Besonders für Hausmeisterdienste und Facility-Management-Unternehmen geeignet. Beim System mit 50,4 V ist eine komplette Palette an handgehaltenen Maschinen zu finden. Aufgrund der Erfahrungen mit Kettensägen bei den Verbrennern sind die Akkuvarianten ebenfalls hoch qualitativ und vollprofessionell. Besonders die Baumpflege- und Carvingsägen sind trotz des sehr geringen Gewichtes extrem leistungsfähig und stabil.

EGO 56 V: Neben Cramer 80 V ist EGO einer der wenigen Hersteller, die gleichermaßen handgehaltene, handgeführte und Aufsitzmaschinen mit einem einheitlichen Akkusystem betreiben können. Da das 56-V-Akkupaket aber um etliches leichter ist als bei den Mitbewerbern, gelingt der Spagat zwischen Heckenschere und Rasentraktor sehr gut. Hinzu kommt die spezielle Bogenform der Zellenanordnung, die sich positiv auf die Wärmeableitung auswirkt und dadurch auch Leistungsspitzen sehr gut abpuffern kann. Ein besonderes Highlight ist der Ladeverteiler, der dafür sorgt, dass trotz einer Vielzahl zu ladender Akkus das interne Stromnetz nicht überbelastet wird.

Im Gegensatz zu vielen anderen Akkusystemherstellern hat sich EGO entschlossen, sein Akkusystem auch anderen Gartentechnikherstellern als abgaslose Antriebseinheit anzubieten. Daher findet man diese Energiespeicher auch bei Vertikutierern von Eliet, Kehrmaschinen von Tielbürger, Wildkrautbürsten von Kwern oder Motorhacken von Eurosystem. Mittlerweile verbauen über 20 Garten- und Schleifmaschinenhersteller diese Antriebseinheit, Tendenz stark steigend.

Husqvarna: Dieses 36-V-Akkusystem ist hauptsächlich für handgehaltene Maschinen gedacht. Aufgrund der Kettensägen-Historie wird vor allem dort stark gepunktet – besonders hervorzuheben sind die Baumpflegesägen. Die Motorsensen, Hochentaster und Heckenscheren sind ebenfalls für den professionellen Einsatz gedacht.

Kress: Das 60-V-System hat seinen Schwerpunkt bei handgehaltenen Maschinen und handgeführten Rasenmähern. Maschinen und Geräte haben fünf Jahre Garantie. Die Besonderheit bei Kress ist die 8-Minuten-Ladung, die jegliche Angst vor leeren Akkus beseitigt. Zwar ist dieses Ladekonstrukt schwer und unhandlich, die Ladeleistung ist allerdings beeindruckend.

Makita: Das 18/36-V-System des Herstellers ist eines der verbreitetsten Akkusysteme und mit über 400 Anwendungsvarianten extrem vielseitig. Von Anfang an waren Gartengeräte Bestandteil dieses Systems und es wurde immer daran gearbeitet, auch diesen Bereich weiter zu entwickeln. Bestes Beispiel dafür sind der Erdbohrer, die Gartenschere und die Schubkarre. Die Reparaturfähigkeit ist sehr gut. Um auch leistungsstärkere Maschinen betreiben zu können, wurde bei Makita das 40-V-System eingeführt, das nicht mit dem 18/36-V-System kompatibel ist. Schwerpunkt neben Handwerkzeugen sind handgehaltene Maschinen und handgeführte Rasenmäher.

Milwaukee: Diesem Hersteller ist es gelungen, mit nur 18 V eine enorme Leistung herauszuholen. Dieser ebenfalls aus dem Handwerksbereich stammende Akkumaschinenhersteller hat seinen Schwerpunkt bei handgehaltenen Geräten und handgeführten Rasenmähern. Die Besonderheit ist das sehr hohe Drehmoment, das diese Motoren den Anwendern in allen Bereichen zur Verfügung stellen.

Pellenc: Dieser Akkutechnikpionier ist im Garten und Landschaftsbau stark vertreten. Das liegt an seinem professionellen Anspruch und seine Innovationskraft. Mit 43,2 V besetzt er in punkto Spannung der Motortechnik geringes Gewicht mit hoher Leistungsabgabe verbindet. Der aus dem Weinund Obstbau stammende Hersteller hat dementsprechend seinen Schwerpunkt in der Gehölzpflege. Hervorzuheben ist der vor Akkubränden schützende Ladeschrank im Sortiment.

Ryobi: Dieser Hersteller schickt sich ebenfalls an, die professionellen Gartenarbeiten abgaslos zu machen. Dabei bedient man sich zweier Spannungssysteme: Die 36 V sind den handgehaltenen und handgeführten Geräten vorbehalten, während die Nullwendekreismäher mit 72 V betrieben werden. Trotzdem besitzen letztere 36-V-Schächte, um mit dem vorhandenen Akkus die Laufzeit verlängern zu können.

Stihl: Stihl setzt auf 36 V und hat alle seine Gerätschaften bis hin zum großen, handgeführten Zweimesserrasenmäher damit ausgestattet. Da das Unternehmen seine Wurzeln bei Kettensägen und Motorsensen hat, ist hier die Gerätepalette auch im Akkubereich besonders üppig. Auch Stihl hat einen Akkuladeschrank im Sortiment.

Toro: Toro bedient sich der 60-V-Schiene. Noch ist das Sortiment an handgehaltenen und handgeführten Maschinen nicht groß. Doch besonders bei den Rasenmähern wird das Sortiment ständig erweitert. Zusätzlich wird es in naher Zukunft abgaslose Steh- und Nullwendekreismäher mit fest verbauten Akkupacks für den professionellen Ganztageseinsatz geben.

AUSSTELLER

  • Ariens Halle 9 / Stand 420
  • Cramer Halle 10.0 / Stand 204
  • Echo Motorgeräte Halle 9 / Stand 307a
  • EGO Halle 10 / Stand 110
  • Husqvarna Halle 11 / Stand 305
  • Kress Halle 11 / Stand 304
  • Makita Halle 11 / Stand 403
  • Milwaukee Halle 11 / Stand 405
  • Pellenc Halle 11 / Stand 105
  • Stihl Halle 11 / Stand 303ToroHalle 9 / Stand 203
1 Kommentare
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  • Peter 05.09.2024 12:47
    Falls dann jemand noch CAS Akkus sehen will, anfassen will bei Birchmeier Halle 4 / 210 oder Cemo 5/202 oder Starmix 8/401. Ist ja eben im Unterschied ein Hersteller offens System. Das erste offene System.
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