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Dr. Tobias Ehrhard, Geschäftsführer VDMA Landtechnik

Ökologie und Nachhaltigkeit im Fokus

Dr. Tobias Ehrhard ist demopark-Messedirektor und Geschäftsführer des VDMA Landtechnik angetreten. Wir haben ihn gefragt, welche Techniktrends auf der demopark 2025 zu sehen sein werden.
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DEGA: Welche aktuellen und spannenden Entwicklungen bei Pflegemaschinen und -geräten sind in diesem Jahr besonders interessant?
Dr. Tobias Ehrhard: Das Spektrum interessanter Maschinen, Geräte und Prozesslösungen ist auf der diesjährigen demopark ebenso weit gespannt wie die Anwendungen selbst. Denken Sie etwa an extrem hangtaugliche Mäher mit Raupenlaufwerk, die mit Neigungswinkeln von 50 Grad zurechtkommen. Sie erledigen ihre Arbeit präzise und mit geringem Bodendruck, ein Vorteil für jedes nur eingeschränkt belastbare Gelände. Trendsetter in der Grünfl.chenpflege sind aber beispielsweise auch schonend schneidende Mähwerke, die den Faktor Biodiversität berücksichtigen. So kann abschnittsweise nach vorbestimmten Mustern anstatt flächendeckend gemäht werden – unterm Strich ein Gewinn für Bioorganismen auf der jeweiligen Fläche. Nicht zu unterschätzen, gerade mit Blick auf das Stadtgrün, ist effiziente Technik für eine bedarfsorientierte Bewässerung. In Verbindung mit trockenresistenten Gräsern, wie wir sie auf unserer Sonderschau Rasen präsentieren werden, fokussieren wir in diesem Jahr auch sehr deutlich auf Fragen von Ökologie und Nachhaltigkeit.

Bei kleinen und mittleren Motor-Leistungen hat sich die Akkutechnik bereits durchgesetzt. Wohin geht die Entwicklung bei Antrieben für leistungsstärkere Maschinen wie Bagger und Radlader?
Akkutechnik ist im Gerätesektor inzwischen in zahlreichen Anwendungsfeldern unserer Branche absoluter Standard. Sogar Hybridlösungen gibt es, so etwa für die Grünfl.chenpflege mit ferngesteuerter Technik, die es dank Elektroantrieb erlaubt, mit der Arbeit bereits in den frühen Morgenstunden zu beginnen. Darüber hinaus werden elektrische Antriebe aber auch schon bei größeren Maschinen wie Rasentraktoren eingesetzt. Blickt man auf noch höhere Leistungsklassen, beispielsweise im Bereich der von Ihnen angesprochenen Bagger und Radlader, so gibt es auch hier bereits batterieelektrische Lösungen, die sich für definierte Aufgaben eignen. Für Einsatzfelder, in denen ganztägig in hoher Taktung gearbeitet wird, womöglich noch abseits urbaner Infrastrukturen, hat der Verbrennungsmotor sicher auch künftig seine Bedeutung. Dies natürlich idealerweise in Verbindung mit klimafreundlichen biogenen Kraftstoffen wie HVO, die bereits heute verfügbar sind.

Robotik, Internet of Things und Künstliche Intelligenz spielen in der Landwirtschaft eine immer größere Rolle. Wie sehen Sie den Stellenwert dieser Technologien im GaLaBau?
Digitale Logik hält auch im Garten- und Landschaftsbau verstärkt Einzug. So gibt es unterschiedliche Geräte- und Systemlösungen, die Satellitentechnik und Sensorik mit Algorithmen verbinden und damit bessere Arbeitsergebnisse ermöglichen. Denken Sie exemplarisch an ferngesteuerte Mäher mit Lenkassistent und Spurführungssystem, die zum Beispiel eine elektrische Schnitthöhenverstellung ermöglichen. Noch ein Schritt weiter geht es in der Mährobotik: Satellitentechnik macht den vollständig autonomen Maschineneinsatz möglich, sodass Flächen buchstäblich programmiert bearbeitet werden können. Das optimiert die Flächenleistung, die Qualität des Schnittbildes und die Ökobilanz gleichermaßen. Indem Mährouten und das Flottenmanagement Web-basiert abgebildet werden, lassen sich Dokumentations- und Abrechnungsaufgaben deutlich komfortabler realisieren. Bei allen Möglichkeiten, die diese Technologien bereits heute bieten, darf jedoch nicht unberücksichtigt bleiben, dass die konkrete Prozessgestaltung beim Anwender immer auf einer individuellen unternehmerischen Strategie beruht.

Über welche Entwicklungen werden Sie sich auf der demopark informieren?
Mit Neugier, Spannung und großer Vorfreude blicke ich auf die demopark 2025. Denn vom 22. bis 24. Juni wird auf Europas größter Freilandausstellung der Grünen Branche wieder unglaublich viel geboten. Auf fast 25 Hektar bieten erneut mehr als 400 Aussteller das komplette Maschinenprogramm für die Grünfl.chenpflege, den Garten- und Landschafsbau, den Winterdienst sowie den Sportplatzbau und die Golfplatzpflege. Ganz besonders freue ich mich jedes Mal auf die einzigartige Möglichkeit, Maschinen und Geräte im Praxiseinsatz testen und ausprobieren zu können. Das gibt’s sonst nirgends. Und das ist der Markenkern der demopark!

Sonnencreme oder Regenjacke – was ist Ihr Tipp für das demopark- Wetter in diesem Jahr?
Nach dem eher durchwachsenen Sommer im vergangenen Jahr rechne ich fest mit einer sonnigen Messe. Da die demopark aber ebenso wetterfest ist wie ihre Besucher, die tagtäglich mit allen denkbaren Bedingungen zurechtkommen, mache ich mir um diese Frage nicht die größten Gedanken. Klar ist: Wir haben ein hochattraktives Gesamtpaket mit spannenden Technologien und großer Praxisorientierung, von dem jeder profitiert, der zu uns kommt.

Das Interview mit Dr. Tobias Ehrhard führte Susanne Wannags.

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