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Bianca Gerner, Bad Saarow (Brandenburg)

„Wir sehen großes Potenzial bei der Entwicklung von Quereinsteigern.“

Bianca Gerner und Stefan Thierbach betreiben ein GaLaBau-Unternehmen im brandenburgischen Bad Saarow. Auch sie stellen sinkende Entscheidungsfreude bei privaten Auftraggebern fest. Dafür investieren Halböffentliche stärker.

von Bianca Gernbach , erschienen am 19.05.2025
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Bianca Gerner
Bianca Gerner © KORA Media

Wir bedienen fast ausschließlich den Privatkundenbereich, merken allerdings in den letzten Monaten, dass die Menschen unsicher werden, ob sie die Investition in ihren Garten tätigen sollen oder lieber für schlechte Zeiten sparen. Es gibt natürlich wie überall kleine Ausnahmen, bei denen es keine Rolle spielt.

Wir sehen gerade Entwicklungen beim halböffentlichen Bereich, wobei wir denken, dass es sich dabei nur um die Aufarbeitung von liegen gebliebenen Investitionen handelt. Im Allgemeinen ist die Nachfrage gut, aber die Beauftragung zögerlich und mit hohem Beratungsbedarf.

Beim Fachkräftemarkt sehen wir hohes Potenzial in der Entwicklung von Quereinsteigern. Wer richtig Lust hat, was im GaLaBau zu machen und dabei entsprechend gefördert wird, hat gute Chancen. Wir finden es merkwürdig, dass manche Quereinsteiger-Kurse aufgrund zu geringer Teilnahme nicht stattfinden. Wegen der Einbrüche im Hochbau müsste das Potenzial an Mitarbeitern da sein und die Lehrgänge sind aus unserer Sicht eine gute Investition.

Bei Neugründungen kann man beobachten, dass es meist engagierte junge Menschen sind, die moderne Technik und Vertriebswege nutzen, aber eher kleiner bleiben wollen. 

„Kunden und Auszubildende verlassen sich mittlerweile mehr auf KI als auf Erfahrung.“ Bianca Gerner

In meiner Wahrnehmung ist das die große Herausforderung bei Betriebsübernahmen. Die Jungunternehmer möchten direkt neue Wege gehen und ihr Ding machen. Bei einer Firmenübernahme gestaltet sich das als größte Herausforderung, denn einen „eingefahrenen“ Betriebsablauf zu modernisieren und Mitarbeiter umzugewöhnen, verursacht mehr Aufwand als eine Neugründung. Mitarbeitende, die innovativ arbeiten wollen, wechseln dann irgendwann das Start-up.

Wo wir auf jeden Fall noch Potenziale sehen, ist trotz aller Haushaltssperren der öffentliche Bereich. Wohnqualität, Nachhaltigkeit und zukunftsorientierte Gestaltung werden immer wichtiger, wenn wir unsere Städte gesund bewohnbar halten wollen. Außerdem gibt es noch gute Förderungen für die Entwicklung grüner Lebensräume.

Was mich derzeit am meisten bewegt ist, dass ich Kunden beobachte, die der KI mehr Vertrauen als einem Gärtner mit 5, 10, 15 und mehr Jahren Berufserfahrung. Außerdem bemerkt man die Entwicklung der KI beim Gärtnernachwuchs. Mal eben schnell tägliches Fachwissen parat haben, ist fast nicht mehr zu erwarten, weil sie sich darauf verlassen, dass Google, KI & Co. es wissen. Dadurch wird die Arbeit aus meiner Sicht ineffizient und dauert gerne mal viel zu lange. 

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