„Der administrative Aufwand ist einfach viel geringer“
Andreas Ellwanger bedient in Niederbayern vorwiegend Privatkunden. Nach einem internen Strategieprozess hat er sich vorgenommen, verstärkt Pflege im Abo anzubieten. Eine Kampagne in der Social Media untermauert das Konzept: Die Nachfrage nach Pflegeleistungen ist deutlich gewachsen.
von Tjards Wendebourg, Redaktion Expertenbrief erschienen am 11.03.2025Natürlich müsse auch der Pflegeauftrag sauber angelegt und eingetaktet werden, sagt Ellwanger. „Wenn ich das aber mit dem Aufwand vergleiche, den wir mittlerweile in Privatgärten stecken müssen – das ist der Aufwand von höchstem Maß“, meint der Unternehmer, der in einem anerkannten Gartengestaltungsbetrieb in der Region seine Ausbildung gemacht hat und seit 2012 am Markt ist. So hat er nach intensiver Auseinandersetzung mit der Positionierung und Außendarstellung des Betriebes im letzten Jahr begonnen, den Gartenunterhalt zu stärken. „Ich habe mich erstmal dazu entscheiden müssen, dass ich gesagt habe, wir gehen verstärkt auf Pflege“, verrät Ellwanger. Gartenpflege war immer Teil des Angebotes. Neu ist eine Fokussierung auf das Pflegeabo. Das wird als Jahresauftrag kalkuliert, auf 9 bis 10 Monate und 8 bis 15 Pflegegänge/Anfahrten aufgeteilt und monatlich abgerechnet – am liebsten per Dauerauftrag.
„Mein Ziel ist, alles ein Stück weit zu automatisieren, dass es läuft.“ Andreas Ellwanger
„Der Markt ist da“, hat der Unternehmer als erste Erkenntnis aus einer Social-Media-Kampagne bei Facebook und Instagram mitgenommen. Dabei hat Ellwanger die Maßnahme auf die vermuteten Bedürfnisse der Kunden abgestimmt. „Die Menschen haben mehr Zeit zu Hause“, „Die Nachbarn und Freunde staunen über den sauberen Garten“ oder „Es bleibt mehr Zeit für andere Dinge“ – so in etwa lautet die Kundenansprache über die Kampagne. „Das haben wir vorher nicht so explizit angesprochen“, meint Ellwanger. Ausspielen lassen hat er die Werbemaßnahme in einem Umkreis von 40 km. Aber alles, was innerhalb von einer Stunde sei, sei in die Tourenplanung integrierbar.
„Du musst es wirklich sauber einplanen. Sonst kommst du in die Bredouille“, hat er festgestellt. Ellwanger nutzt zwei kompatible Datensysteme – von DATAflor und Geocapture. Letzteres wird gerade Modul für Modul eingeführt. In Zukunft will das Unternehmen mit Geocapture digital stempeln, Baustellen verwalten und das digitale Bautagebuch verwenden. Darüber wird auch eine Nachkalkulation möglich, die es erlaubt, mithilfe der Ortung produktive und unproduktive Zeiten zu selektieren. „Es ist bei uns klar kommuniziert, dass wir im Büro wissen, welche Routen die Fahrzeuge fahren und wann sie wo sind.“ Beschwerden der Kunden, wie „die haben viel länger Mittag gemacht“ oder „um diese Zeit waren die noch gar nicht da“, würden damit auch der Vergangenheit angehören. „Das kannst du dann alles belegen vor dem Kunden“, schmunzelt der Unternehmer.
„Es macht uns schon Bock. Die Leute sehen schnell was und du kannst fröhliche Gesichter erzeugen“, freut sich Ellwanger und innerhalb seiner Mitarbeiterschaft zieht es gerade die älteren Semester in die Pflege; auch, weil der Körper den Neubau vielleicht nicht mehr so mitmacht.
Ellwanger ist in der Landwirtschaft aufgewachsen und hat neben der Gärtnerlehre auch noch einen Abschluss als Kfz-Mechatroniker. „Mir war das alles nicht fremd“, sagt er – auch der Unterhalt nicht.“ Beste Voraussetzungen für ein gutes Geschäft.
- Traugott 11.03.2025 14:24Als Inhaber eines Hausmeisterdienstes ist unser Schwerpunkt die verlässliche und wertige Jahrespflege. Unsere Kunden erwarten Stetigkeit und Stimmigkeit. Der Preis ist sicher wichtig, aber zumeist nicht das wichtigste Entscheidungskriterium. Wir erreichen das Herz unserer Kunden durch Expertise und Identifikation der Mitarbeiter mit dem Job. Ein Gärtner kann nicht nur bauen, sondern auch durch die richtige Pflege erhalten! Dafür muss ich als Chef die Herzen der Mitarbeiter erreichen. Hausmeisterdienst: ich weiß, dass viele ´maulen´! Aber es kommt doch darauf an, unsere Kunden zu erreichen. Wir betreuen nicht nur die Gärten, sondern geben das Notwenige rund ums Haus. Und die Kunden sind froh darum, das Alles in eine Hand zu geben. Aber: Sie erwarten an allen Positionen das Beste! Kriegen sie!Antworten
- TW 11.03.2025 14:33Hallo Herr Kleinwächter! Das würde ich auch auf keinen Fall persönlich nehmen. Ich pflege im GaLaBau immer zu sagen, dass ich genügend Gärtner kenne, deren Qualität fragwürdig ist. Eine Gruppen-Diskriminierung ist aus unserer Sicht deshalb alles andere als sinnvoll. Wobei es ja ohnehin die Frage ist, ob man sich nicht grundsätzlich besser positiv abgrenzt, statt andere schlechtzumachen. Viele Grüße, Tjards WendebourgAntworten
- Traugott 11.03.2025 15:09Moin! Ich glaub erst mal, dass mein Kommentar eher zum Beitrag ´Kullmann und Meinen´ gehört hätte als zum ´administrativem Aufwand´. Das Schimpfen über Hausmeisterbetriebe kenne ich aus GaLaBau-Seite aber schon seit 25 Jahren. Wir nähmen den GaLaBau-Betrieben die Arbeit durch wettbewerbsschädliche Vorteile (z.B. keine Schlechtwetterumlage, da kein Bau) weg.Antworten