Gräser stärken fördern
Ein Rasen ist eine Lebensgemeinschaft - und benötigt wie alles Lebendige Luft, Wasser und Nahrung. Susanne Wannags hat die wichtigsten Kriterien zusammengefasst.
von Susanne Wannags erschienen am 31.03.2025Rasen, der regelmäßig gemäht wird, muss auch gedüngt werden. Denn durch das Mähen werden dem Rasen im Hausgarten jährlich etwa 10 kg organische Masse pro Quadratmeter entnommen. Diesen Nährstoffverlust gleicht Dünger aus.
Stickstoff, Phosphor und Kalium - das sind Hauptnährstoffe, die Rasen benötigt. Dazu kommen Spurenelemente wie Magnesium, Kalium und Eisen, Bor, Kupfer und andere. Stickstoff (N) lässt Rasengräser kräftig wachsen und dicht werden. Er regt die Bildung von Blättern und Trieben an und sorgt für die grüne Blattfarbe. Phosphor (P) fördert das Wachstum von Wurzeln. Wichtig ist das vor allem für neu angelegte Rasenflächen, deren Pflänzchen kräftige Wurzeln ausbilden sollen. Dritter Nährstoff im Bunde ist das Kalium (K): es stärkt die Gräser und erhöht ihre Widerstandsfähigkeit. Auch die Spurenelemente tun den Gräsern gut: Magnesium (MgO) unterstützt die Bildung von Blattgrün, ohne das keine Fotosynthese stattfinden kann. Kalzium (CaO) macht die Zellwände stabil.
Zu jeder Jahreszeit hat Rasen andere Bedürfnisse. Nach der Winterpause melden sich die Gräser im Frühjahr zurück und wachsen von März bis Mai besonders üppig. Im März tut eine erste Düngung vor allem den Rasenflächen gut, die auch während des Winters genutzt wurden und entsprechend strapaziert sind. Das hilft den Gräsern, sich zu regenerieren. Rasen, der während der kalten Jahreszeit seine Ruhe hatte, bekommt die erste Düngergabe im Mai. Im Frühjahr benötigen die Gräser vor allem Stickstoff - daher sollte der N-Anteil im Dünger hoch sein. Es gibt spezielle Starter-Dünger, die das richtige Mischungsverhältnis enthalten.
Auch im Zeitraum Juni bis August sind die Gräser hungrig. Im Fru¨hsommer wächst der Rasen noch, in den eher heißen Monaten Juli und August wird mit dem Düngen die Wachstumsdepression ausgeglichen und die Bildung einer dichten und belastbaren Rasennarbe gefördert. Jetzt tut Kalium dem Rasen gut, denn starke Zellwände können gut Wasser einlagern - eine Notwendigkeit bei Trockenheit. So gestärkt geht es in den Herbst. Auch da ist Kalium der Nährstoff der Wahl und wirkt wie Frostschutz für die Zellen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, damit die Gräser den Winter gut u¨berstehen. Gering belastete Rasenflächen, beispielsweise im Hausgarten, erhalten im August/Anfang September ihre letzte Du¨ngung.
Nährstoffe
Rasen braucht sowohl Makronährstoffe, wie Stickstoff uns Kalium, als auch Mikronährstoffe wie Bor (B), Kupfer (Cu), Mangan (Mn), Molybdän (Mo) oder Zink (Zn). Wie die wichtigsten Nährstoffe wirken, steht hier:
- Stickstoff (N) unterstützt das Regenerationsvermögen der Gräser, indem er die Blatt und Triebbildung fördert und sorgt für intensive Grünfärbung. Vor allem im Frühjahr stickstoffbetont düngen.
- Magnesium (MgO) ist ein wichtiger Bestandteil des Chlorophylls (Blattgrün).
- Kalzium (CaO) stabilisiert das Pflanzengewebe und steuert die Ionendurchlässig keit der Zellwände. Im Boden beeinflusst es die Bodenreaktion und hebt den pH Wert an.
- Kalium (K2O) ist ein Aktivator für zahlreiche Stoffwechselprozesse in der Pflanze. Es macht die Pflanze widerstandsfähig gegen Krankheiten, reguliert den Wasserhaushalt und erhöht bei der Herbstdüngung die Winterhärte.
- Phosphor (Phosphat = P2O5) fördert die Wurzelbildung und ist deshalb wichtig bei der Neuanlage von Rasenflächen. Er reguliert den Energiehaushalt in der Pflanze und steuert Wachstumsprozesse.
- Mikronährstoffe: Bor, Eisen, Kupfer, Mangan, Zink und Molybdän kommen im Boden und in der Pflanze in geringen Mengen vor. Im Stoffwechsel der Gräser unterstützen sie wichtige Funktionen wie die Photosynthese, die Aktivierung von Enzymen oder die Eiweißsynthese.
Organische Dünger
Organische Dünger bestehen aus tierischen oder pflanzlichen Produkten. Zu ihnen gehören Pferdemist, Kompost und Hornspäne genauso wie fertig gekaufte (Bio)-Produkte im Handel. Die Nährstoffe sind im organischen Material gebunden und stehen der Pflanze nicht sofort zur Verfügung. Freigesetzt werden sie durch mikrobiellen Abbau im Boden, abhängig von dessen Temperatur und Feuchtigkeit. Organische Dünger sind immer Langzeitdünger.
Mineralische Dünger werden industriell gefertigt. Sie setzen Nährstoffe direkt frei, ohne „Umweg“ über das Bodenleben. Stickstoff, Phosphor, Kalium und die Spurenelemente sind somit für die Pflanze schnell verfügbar. Mineralische Dünger gibt es allerdings auch als Langzeit- oder Depotdünger. Hier werden die Nährstoffe über Zeiträume von Wochen und Monaten abgegeben.
Organisch-mineralische Dünger enthalten sowohl mineralische als auch organische Bestandteile. Erstere sorgen für eine schnelle Wirkung, letztere wirken über einen längeren Zeitraum.
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