Diese Pflegearbeiten gehören zum Sommer
Jäten und Gießen gehören zu den klassischen Gartenarbeiten im Sommer. Dabei wird die Gartenschere oft vernachlässigt – zu Unrecht, denn gerade in der Vegetationszeit ist der gezielte Rückschnitt eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen bei Stauden, sagt Gärtner Graf.
von Beat Graf erschienen am 22.05.2025Durch Schnittmaßnahmen während der Wachstumsperiode lässt sich die Entwicklung einer Staudenpflanzung gezielt beeinflussen. Der optimale Zeitpunkt und die Art des Rückschnitts hängen von Pflanzenart, Wuchsform und Verbreitungsverhalten ab.
1. Ausschneiden verblühter Blüten
Ein fortlaufender Rückschnitt von verwelkten Blüten oder Blütenständen verlängert die Blütezeit. Gleichzeitig verhindert man die Selbstaussaat und trägt so zur Erhaltung der Sortenechtheit bei.
Beispiele:
- Aster × frikartii (Sommeraster)
- Helenium (Sonnenbraut)
- Heliopsis (Sonnenauge)
- Hemerocallis (Taglilie)
- Phlox paniculata (Flammenblume)
- Scabiosa (Skabiose)
2. Entfernen der Samenstände
Einige Stauden neigen zur starken Selbstaussaat und können dadurch andere Arten verdrängen. Ein Rückschnitt vor der Samenbildung verhindert die unkontrollierte Ausbreitung. Gleichzeitig kann es sinnvoll sein, einige Samenstände stehen zu lassen, um eine natürliche Vermehrung zu ermöglichen. Stark versamende Stauden:
- Alchemilla (Frauenmantel)
- Hieracium (Habichtskraut)
- Centranthus (Spornblume)
- Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele)
- Lupinus (Lupine)
- Prunella (Braunelle)
- Solidago (Goldrute)
- Tradescantia (Dreimasterblume)
3. Rückschnitt zur Förderung eines kompakten Wuchses
Bei verholzenden Stauden empfiehlt sich nach der Blüte nicht nur das Entfernen der Blütenstiele, sondern auch der Triebspitzen. Das fördert die Bildung von Seitentrieben und sorgt für eine dichte, buschige Pflanze. Geeignete Arten:
- Euphorbia characias (Mittelmeer-Wolfsmilch)
- Helianthemum (Sonnenröschen)
- Iberis (Schleifenblume)
- Santolina (Heiligenkraut)
- Teucrium lucidrys (Gamander)
- Thymus vulgaris (Thymian)
4. Remontierschnitt – für eine zweite Blüte
„Remontieren“ (frz. remonter) bedeutet „wieder aufsteigen“ – gemeint ist die Fähigkeit einiger Stauden, nach der Hauptblüte ein zweites Mal zu blühen. Ein kräftiger Rückschnitt etwa 5–10?cm über dem Boden direkt nach der ersten Blüte kann diesen Effekt fördern. Eine Nachdüngung und regelmäßige Wassergaben unterstützen die Regeneration. Typische remontierende Stauden:
- Achillea (Schafgarbe)
- Delphinium (Rittersporn)
- Leucanthemum × superbum (Margerite)
- Nepeta (Katzenminze)
- Salvia nemorosa (Steppen-Salbei)
- Tradescantia (Dreimasterblume)

5. Totalrückschnitt – für frisches Laub
Einige Stauden regenerieren sich sehr gut nach einem vollständigen Rückschnitt. Dieser ist besonders dann sinnvoll, wenn das Laub unansehnlich oder krank geworden ist. Die Pflanzen treiben meist kräftig und gesund wieder aus – allerdings meist ohne eine zweite Blüte. Empfehlenswerte Arten für den Totalrückschnitt:
- Alchemilla (Frauenmantel)
- Geranium (Storchschnabel)
- Monarda (Indianernessel)
6. Verjüngungskur für Iris
Die meisten Stauden erreichen nach ein bis zwei Jahren ihre volle Entwicklung. Nach fünf bis sieben Jahren treten jedoch häufig Alterungserscheinungen auf – etwa bei der Garten-Schwertlilie (Iris × barbata), deren Horste von innen verkahlen. Eine Teilung zwischen Juli und August – während der Sommerruhe – sorgt für Vitalität und Blühfreude. So geht’s:
- Rhizome vorsichtig ausgraben
- In zirka 10?cm lange Stücke mit Trieb und Wurzel teilen
- Laub auf etwa 10?cm kürzen
- Flach einpflanzen, das Rhizom sollte zu einem Drittel sichtbar bleiben
Beat Graf ist Staudengärtner und leitete einst die Staudengärtnerei Frikarti in der Schweiz. Die Gärtnerei hat er verkauft und ist jetzt „Gärtner Graf“. Er unterstützt Betriebe bei der Entwicklung von Pflanzenkompetenz. Hier ist sein Angebot:
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