Ursache für schwarze Beläge
Baum- oder Rindenläuse kommen besonders an Koniferen vor. Sie schädigen durch Saugtätigkeit und Honigtau-Absonderung. Jochen Veser stellt sie vor.
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Vertreter der Familie der Lachnidae sind nur in manchen Jahren in den Gärten auffällig. In sehr warmen Frühlingsmonaten können vor allem an Colorado-Tannen (Abies concolor) große Kolonien von Rindenläusen zu beobachten sein. Bezüglich ihrer Schädlichkeit muss zwischen den verschiedenen Arten und Wirtspflanzen differenziert werden. Auf den ersten Blick werdendie Rindenläuse oft für Käfer gehalten. Diese Verwechslung beruht auf der für Blattläuse stattlichen Größe und der großen Aktivität der Tiere. Bei warmer Witterung sind wahre Völkerwanderungen entlang der Baumstämme und Starkäste zu beobachten. Die Läuse bewegen sich dabei erstaunlich flink auf ihren langen Beinen. Die meisten Rindenläuse sind zwischen 3 und 5mm lang. Sie sind meist dunkel gefärbt mit oft auffallend helleren Beinen. Der sehr lange Saugrüssel ist andie Ernährungsweise angepasst und wird in Ruhestellung an der Bauchseite angelegt getragen. Dieser Saugrüssel muss das Rindengewebe durchdringen können und ist daher bei manchen Arten fast doppeltso lang wie der Körper der Laus. Die Rindenläuse haben keine Röhren am Hinterleib, bei manchen Arten sind dort jedoch knopfförmige Höcker erkennbar.
Die meisten Rindenläuse legen im Herbst Eier an ihren Wirtspflanzen ab, aus denen oft noch vor dem Austrieb die Larven der nächsten Generation schlüpfen. Im Laufe einer Vegetationsperiode entwickeln sich zahlreiche Generationen. Die einzelne Laus lebt nur etwa vier Wochen. Bleibt das Wetterkühl, halten sich die Tiere in den Baumkronen auf, nur bei hohen Temperaturen sind die starken Wanderbewegungen am Stamm zu beobachten.Viel Honigtau Die Rindenläuse saugen vor allem an den Stämmen, Ästen und Zweigen ihrer Wirtspflanzen und sind meist recht eng auf einzelne Wirtspflanzenarten spezialisiert. An Nadelbäumen gibt es auch Arten, die an den Nadeln saugen. Bei krautigen Pflanzen kommen Arten vor, die die Wurzeln besiedeln. Letztere haben im GaLaBau jedoch keine große Bedeutung. Sie können in Trockenphasen allerdings Pflanzen zum Absterben bringen.
Viele Rindenläuse produzieren keine Wachsausscheidungen, nur bei manchen Arten ist ein pudriges Wachspulver auf der Körperoberfläche zuerkennen. Allen Rindenläusen ist gemeinsam, dass sie sehr viel Honigtau ausscheiden. Diese zuckerhaltigen Sekrete verschmutzen Wegeflächen, Gartenmöbel oder Autos – dies ist manchmal der erste Hinweis auf eine Besiedlung von Bäumen. Auf den klebrigen Belägen siedeln sich bald Rußtaupilze an, die die Pflanze beeinträchtigen. Dicke Rußtaubeläge auf grünen Pflanzenorganen können die besiedelten Pflanzen dadurch schädigen, dass keine Assimilation mehr möglich ist.
Gelegentlich verlassen die Läuse bei ihren Wanderungen ihre Wirtsbäume, sodass die Tierein großer Zahl an Hauswänden oder anderen Stellen im Garten gefunden werden können.
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