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Kolumne

Kommunikation zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Auch Christian Stoffels erklärt in seiner Kolumne die Bedeutung der Kommunikation bei der Frage, was „pflegeleicht“ überhaupt bedeutet und rät zu fachkundiger Beratung, die Ängste und Vorbehalte abbaut.

von Christian Stoffels, Düsseldorf erschienen am 21.05.2025
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Porträt von Christian Stoffels
Porträt von Christian Stoffels © Christian Stoffels/Verlag Eugen Ulmer

Oft wird vergessen, dass „pflegeleicht“ nicht automatisch „pflegefrei“ bedeutet. Wer sich einen Garten wünscht, der möglichst wenig Arbeit verursacht, stößt schnell auf vermeintliche Abkürzungen wie Unkrautvlies oder Kiesabdeckungen, die in sozialen Medien gern als elegante Lösungen präsentiert werden. Zwar hält das Vlies anfangs die meisten Wildkräuter aus tieferen Bodenschichten fern, doch sobald sich Erde und Pflanzenreste darauf ablagern, finden neue Keimlinge optimale Bedingungen. Schon nach kurzer Zeit ist der erhoffte „pflegelose“ Effekt dahin, denn dann muss dieser unerwünschte Aufwuchs mühsam entfernt werden. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine einfache Methode, entpuppt sich in der Praxis also schnell als aufwendig.

Kies und Vlies scheinen nur auf den ersten Blick pflegeleicht. Meist kommt das dicke Ende mit den trotzdem auflaufenden Beikräutern und Gehölzsämlingen.
Kies und Vlies scheinen nur auf den ersten Blick pflegeleicht. Meist kommt das dicke Ende mit den trotzdem auflaufenden Beikräutern und Gehölzsämlingen. © Tjards Wendebourg, Redaktion DEGA GALABAU

Die größte Herausforderung in der Gartenplanung ist jedoch nicht allein die Wahl geeigneter Materialien, sondern vor allem die Kommunikation zwischen Auftragnehmer sowie Kundinnen und Kunden. Wer einen pflegeleichten Garten wünscht, sollte verstehen, dass auch ein solcher nicht völlig ohne Pflege auskommt. Hier sind Gartenfirmen gefordert, ihre Beratungsleistung auf den individuellen Bedarf abzustimmen und gleichzeitig realistische Vorstellungen vom zukünftigen Pflegeaufwand zu vermitteln. Dabei gilt es, aufzuzeigen, dass nachhaltige Konzepte – etwa eine durchdachte Staudenbepflanzung oder der gezielte Einsatz konkurrenzstarker Pflanzen – langfristig oft weniger Arbeit bedeuten als oberflächlich „sauber“ wirkende Kies- und Vliesflächen.

„Ein gut geplanter Garten kommt mit einer minimalen, aber regelmäßigen Grundpflege aus.“ Christian Stoffels

Viele Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner fürchten dennoch, eine intensivere Auseinandersetzung mit Stauden oder Bodengegebenheiten könnte sie überfordern. Genau hier setzt eine umfassende, fachlich fundierte Beratung an: Sie nimmt Ängste und Vorbehalte ernst und demonstriert, dass ein gut geplanter Garten mit einer minimalen, aber regelmäßigen Grundpflege auskommt – anstatt über kurz oder lang zum Dauerprojekt zu werden. Wenn Gartenfirmen und Kundschaft hier an einem Strang ziehen, kann der Traum vom pflegeleichten Garten Wirklichkeit werden – in einer Form, die sowohl Mensch als auch Natur nachhaltig zugutekommt.

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