Stadgärtner als Filmregisseure
Was für Profi- Gemüsegärtner aussehen mag wie eine Spielzeugkiste mit Gemüsepflänzchen, ist für viele Gemeinschaftsgärtner Teil einer neuen Stadt und Lebenskultur. Denn die Produktion von normgerechtem, makellosem Gemüse steht hier nicht im Vordergrund.
Den Initiatorinnen und Organisatoren geht es um die Schaffung von Begegnungsstätten, Räumen des Lernen und des Austausches - frei von Kommerz. Was hier wächst, ist mehr als Gemüse, hier wächst Erholung, Respekt vor Lebensmitteln, Verbindung zu anderen Menschen und zur Natur.
Gut 400 solcher urbaner Gemeinschaftsgärten gibt es mittlerweile in Deutschland. Mit den Filmen beschreitet der aid neue Wege der Ernährungskommunikation. Sie wurden als partizipative Videos gedreht, eine filmpädagogische Methode, bei der sich Akteure, Redakteure und Regisseure gemeinsam auf eine Entdeckungsreise begeben: Was ist uns wichtig? Was sind unsere Erfahrungen, was unsere Hoffnungen? Und wie können wir das darstellen?
Allmende-Kontor - Mehr als ein Garten
NeuLand – Garten findet Stadt
Nicht „Experten“ erklären „Laien“, wie das Gärtnern funktioniert, sondern umgekehrt. Die Menschen, die Gemeinschaftsgärten gründen und pflegen, ob sie nun Psychologinnen, Redakteure, Wissenschaftler oder engagierte Unruheständler sind, erzählen von ihren Erfahrungen, den Herausforderungen und der Faszination des Gemeinschaftsgärtnern.
Sie berichten von ihrem Wunsch, die Allmende wieder lebendig zu machen; dem Versuch, gute Wege zu finden, um die vorhandenen Ressourcen wie Raum, Boden, Wasser, Werkzeuge und Wissen zu teilen und zu nutzen. Sie sprechen mit Begeisterung über die eigenen Bienen, die Ernte von Senf oder Wein und über den Kompost als Sinnbild für eine funktionierende Wirtschaft, die Produktion und Reproduktion vereint. Hinter all dem Engagement schwebt auch immer die Frage, was es für die Menschen und die Kultur eines Stadtviertels bedeutet, wenn die Gärten irgendwann wieder weiterziehen müssen, weil die Zwischennutzung beendet ist.