Israel: reisen – weiterbilden – netzwerken
Eine allseits hohe Flexibilität, Schnee in Jerusalem, eine außergewöhnlich kompetente Reiseleitung, ein erfahrener Busfahrer und 24 interessierte Menschen machten es im Februar diesen Jahres möglich, unglaublich vielschichtige und außergewöhnliche Erfahrungen auf einer einwöchigen Reise nach Israel zu sammeln. Die politische Situation war zu diesem Zeitpunkt angespannt, doch vor Ort war nicht eine Sekunde der Gefahr oder Unsicherheit spürbar.
Reiseleiter Assaf Zeevi hat sowohl Landschaftsarchitektur als auch Reiseleitung in Israel studiert, was ihn zu einem geschätzten und kompetenten Begleiter für das Land und seine Gärten machte. Zeevi schaffte es, die politischen, religiösen, geschichtlichen, aber auch die wirtschaftlichen sowie die kulturellen Besonderheiten und Hintergründe dieses Landes nicht nur zu erläutern, sondern auch die Verkettungen darzustellen und aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Das löste bei vielen Teilnehmern einen Perspektivwechsel aus, der abends immer mal wieder Thema in gemütlicher Runde war.
Spannende Blickwechsel
Die abwechslungsreiche Mischung aus Gärten und Kultur sorgte jeden Tag für den perfekten Spannungsbogen im Programm. Cäsarea, eine antike Stadt am Mittelmeer, welche Herodes der Große kurz vor der Zeitenwende gründete, war zugleich der kulturelle Startschuss für die Rundreise, die Grabstätte Edmond Rothschilds in einer schönen Parkanlage im Stil eines englischen Landschaftsgartens dagegen der erste gärtnerische Einblick.
Die bekannten Hängenden Gärten der Bahai (einer Weltreligion) in Haifa, die sich über mehrere hundert Höhenmeter und 19 Ebenen bis hinunter zum Hafen ziehen, beeindruckten durch ihre Symmetrie und ihren unglaublich perfekten Pflegezustand. Der Ausflug zum See Genezareth bot die Möglichkeit nicht nur in die Natur, sondern auch in die Zeit Jesu einzutauchen. Der Blick von den Golanhöhen auf den See Genezareth war aufgrund der Nebelschwaden nicht ganz so spektakulär wie erhofft, doch wurde allen Mitreisenden schnell klar, warum diese Berge ein strategisch äußerst wichtiger Ort für das politische Israel sind.
Kibbuzim und Wüstengarten
Bei der Übernachtung in einer Kibbuz-Anlage erklärte Assaf Zeevi, der selbst in einem Kibbuz aufwuchs, die Art und Weise des Zusammenlebens in diesen genossenschaftlichen Siedlungen. Beeindruckend war hier das Außengelände des Kindergartens, in welchem sich aus deutscher Sicht Sperrmüll stapelte, der den Kindern in Form von ausrangierten Geräten und Alltagsgegenständen, als Spielzeug diente.
Nach dem Besuch des Kibbuz "Ein Gedi", der mitten in der Wüste liegt und dessen Außenanlage ein spektakulärer Botanischer Garten ist, war das anschließende Picknick im Freien mit frischem Fladenbrot und grünen Oliven einer der kulinarischen Höhepunkte, der eigentlich nur noch von den frisch servierten Falafel in einem Jerusalemer Restaurant übertroffen wurde.
Ein Eintauchen in die landwirtschaftliche Vergangenheit der ersten israelischen Siedler dieses Landes ermöglichte der Biblische Garten im Kibbuz Yad HaShmona, der verschiedene Szenen des damaligen Lebens in einen gärtnerischen Kontext bettet. Das Grabmal von David und Paula Ben-Gurion ist von einem eigens hierfür entworfenen Park umgeben.
Die vom Landschaftsarchitekten geplante Wüstenschlucht ist mit salz- und trockenheitsverträglicher heimischer Flora bepflanzt und bannt ganz die Aufmerksamkeit der Besucher, bevor die gestalterische Konzeption in Form eines weiten Platzes den unglaublichen Blick auf die Wüste Negev freigibt.
Wetterwechsel
Den geplanten zweitägigen Aufenthalt in Jerusalem kürzte ein angekündigter Schneesturm, der tatsächlich mit der vorhergesagten Wucht eintraf, auf einen knappen Tag ab. Mit den ersten Schneeflocken ging es auf der Autobahn Richtung Tel Aviv, wo zwar das Meer vom Sturm und vielen Gewittern gepeitscht wurde, die Temperaturen aber deutlich über Null Grad Celsius lagen.
So gehörte der letzte Tag der Reise der Stadt Jaffa, die mittlerweile zum modernen Tel Aviv gehört. Der Besuch des Hafens sowie eines alten Bahnhofs, der zum Park mit Geschäften und Museum umfunktioniert wurde, waren sehr inspirierend. Ein jüdischer Flohmarkt und ein Bazar ermöglichten einen lebendigen Einblick in das Alltagstreiben der Bewohner, bevor es am frühen Morgen zurück nach Deutschland ging.
Netzwerken
Menschen zu ihrem gegenseitigen Nutzen zusammenzuführen ist der kommunikative Hintergrund beim Netzwerken, welchen Albrecht Bühler sehr charmant durch diese Reise bediente. Eine Woche lang morgens zusammen zu frühstücken, ein fremdes Land zu erleben und abends arabisches Essen zu genießen erlaubten es, sich gegenseitig gut kennenzulernen.
Das Knüpfen von neuen Kontakten fand dabei sowohl auf privater als auch auf geschäftlicher Ebene statt, was alle Teilnehmer als sehr wertvoll empfanden, denn ein gut gepflegtes Netzwerk kann in allen Lebenslage zu einem größeren Erfolg führen. Nicht umsonst heißt es im Volksmund: „Beziehungen schaden nur dem, der keine hat."
Auch mal mitfahren?
Vom 25. Februar bis 5. März 2017 ist die nächste „Gärtner & Friends" Iraelreise geplant und die ersten Anmeldungen liegen bereits vor.