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Gartenschauen 2025

Zwei diesseits und zwei jenseits der Grenze

Dieses Jahr gibt es die Besonderheit, dass es neben den zwei Landesgartenschauen in Bayern (Furth im Wald) und in Baden-Württemberg (Baiersbronn und Freudenstadt) zwei weitere Gartenschauen im benachbarten Ausland gibt – nämlich im oberösterreichischen Schärding (InnsGrün) und in Luxemburg (Luga) mit Schwerpunkt auf der Stadt­planung der Zukunft. Hier ein Überblick.

von Red. erschienen am 20.03.2025
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  • Furth im Wald (22.05–05.10.): Das bayerische Furth ist mit der LGS nachhaltig schöner geworden: Brachen in der Innenstadt sind beseitigt, der Stadtbach Kalte Pastritz mit Sitzstufen am Ufer und der kleine Chamb wurden renaturiert, die beide im Nachbarland Tschechien entspringen (Planung: Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin). Auf der Hofer-Insel ist anstelle einer stillgelegten Brauerei ein Park entstanden. Auf dem Späth-Areal, wo ebenfalls eine Brauerei-Ruine stand, geben Klimagärten Antworten auf Zukunftsfragen und machen Vorschläge für nachhaltiges Stadtgrün. Die Further Gärtnerei Hofmann hat einen Kräutergarten mit alten Heilpflanzen angelegt.Auf dem Gelände im Süden präsentieren sich 41 Aussteller. Im „Wiesenpark“ steht der hölzerne Pavillon „Stockgeflüster“ des Bayerischen Umweltministeriums unter dem Thema Bienen. Die Pflanzung mit heimischen Bäumen und Sträuchern um den Pavillon herum hat Pflanzplanerin Hanne Roth angelegt. Der Verband der Garten- und Landschaftsbauer präsentiert sich hier ebenso wie Themengärten auf der Festwiese. Ein Drache als Maskottchen der LGS prägt auch den neuen Abenteuerspielplatz auf der Drachen-Insel an der Chamb (1). Gestalterischer Höhepunkt ist ein Brückenring als Ausgangspunkt des Drachenstegs, einer modernen Steganlage, die die Inseln zwischen Chamb, Mühlbach und Kalter Pastritz verbindet. Zur spektakulären Architektur zählt auch das Dach der Parkarena, eine innovative Holzkonstruktion ohne große Verbindungsteile aus Metall (www.furth2025.de)
  • Tal X – von Baiersbronn bis Freudenstadt (23.05.–12.10.): Die baden-württembergische Gartenschau erstreckt sich entlang des zirka 8 km langen Forbachtals zwischen Freudenstadt und Baiersbronn, bestehend aus den Teilorten Friedrichstal und Christophstal, bestens vernetzt mit Shuttle-Bussen und Bahn. Vom Startpunkt in Freudenstadt am Marktplatz mit Festzelt gelangt man zu dem höher gelegenen Bärenschlössle, erreichbar über die instandgesetzte Adlersteige, mit Rutschenanlage, Spielplätzen, Rotwildgehege. Entlang dem Tal X  folgen die Forbachgärten als gärtnerisches Highlight mit Schaugärten der Landschaftsgärtner und Treffpunkt Grün VGL, mit Zugang zum Forbach und Sitz- und Spielmöglichkeiten am Wasser. Es schließen sich der Bereich Aqua Flora mit Forellenschau­becken und Floristikausstellungen in der „Alten Tuchwerkstatt“ an, Ausstellungen zum Nationalpark Schwarzwald und das Platzmeister-Haus mit Biedermeiergarten. Der Schwerpunkt der Fischzucht und im Mittelalter der Erzbergbau werden in den angrenzenden Fischweihern sowie rund um die Grube Sophia zum Thema. In der Talmitte in Friedrichstal ist „Xentrum“ als zentrale Veranstaltungsfläche mit Michaelskirche (2), Volksbank-Bühne, Ausstellung der Friedhofsgärtner, einer Allee mit Klimabäumen, dem Schaugarten der Partnerstädte, den Rosenkabinetten und dem verwunschenen „Secret Garden“ unter alten Bäumen.Nicht mehr weit ist es dann zum Bahnhof Baiersbronn, bei dem das „Gartendorf“-Areal landwirtschaftliche Themen und einen idealtypischen Schrebergarten fokussiert. Der Kurpark wurde zum Märchenpark umgestaltet und bringt Wilhelm Hauffs Erzählungen auch virtuell nahe. Als neues Naherholungsgebiet wurde die Schelklewiese parkähnlich mit kleinem See angelegt. Die X-Gärten zeigen in vier Schaugärten einen Schottergarten mit Kirschlorbeer als Negativ-Beispiel und als Positiv-Beispiele zum Nachpflanzen den Blattstruktur-Garten, Wiesen-Garten und Insekten-Garten. (www.tal-x.de)
  • Schärding/A (25.04.–05.10.) Die Oberösterreichische Landesgartenschau INNsGRÜN in der Barockstadt Schärding liegt direkt am Inn und an der Grenze zu Bayern mit vier Bereichen verteilt auf 11 Hektar. Die Pflanzplanerin Petra Pelz ist für die Staudenbeete verantwortlich, Julia Bauer (Floraplan) für die Wechselflorflächen. Grüntal als das größte Areal zeigt neun Themengärten wie Recyclinggarten, Natur-im-Garten-Garten, Mehrgenerationengarten, Trockengarten, Selbstversorgergarten, Wildgarten, Inngarten, Klimagarten und Wassergarten, umgeben von Staudenbeeten mit über 12.000 Stauden, bunten Wechselflorflächen und einem über 1.000 m² großen Siedlergarten. Aufgrund von verschiedenen Schutzzonen (Ufer-, Natur-, Hochwasser- und Brunnenschutz) sind in der Nähe zum Flussufer des Inns ein Wald­arboretum mit über 360 neu gepflanzten Bäumen, ein Wiesenlabyrinth und verschiedene Trittsteinbiotope entstanden; eine über 100 m² große, hölzerne Aussichtsplattform „NaturBlick“ bietet Ausblick in die unberührte Flora und Fauna der Innauen. Das Grüntal mündet in mehrere, liebevoll angelegte Barockbeete, die die Symbolik Schärdings als Barockstadt aufgreifen. Es folgt der Orangerie- und Kurpark mit historischer Orangerie (3), neu angelegtem Brunnen mit symmetrischer Bepflanzung, barocker Wegeführung und Rundbänken, was den Gartenstil des 17. Jahrhunderts interpretiert. Entlang von Weinreben und durch eine Streuobstwiese erreicht man den Weidendom für Konzerte und Lesungen. Artenreiche Sand- und Kräuterbeete und warme Steinmauern fördern die Biodiversität. Die Flaniermeile Innlände verbindet Schlosspark und Grüntal und bietet neue Sitzgelegenheiten, Spielgeräte und Wechselflorbeete sowie Terrassen mit Olivenkraut, Muskateller-Salbei, Mittelmeer-Wolfsmilch und Strandflieder am Flussufer. Weiter stromaufwärts gelangt man zum Schärdinger Granitmuseum, in dem 12 wechselnde Floristikausstellungen auf 250 m² stattfinden. Der Schlosspark bietet in 26 m Höhe einen Ausblick über den Inn bis zur bayerischen Gemeinde Neuhaus. Historischer Baumbestand, ein wiederentdeckter Granitbrunnen und die Statue des heiligen Florian aus dem 17. Jahrhundert, renovierte Wege, Kunstobjekte und prächtigen Beete aus Stauden und Wechselflor verbessern diesen Park nachhaltig. (www.innsgruen.at)
  • Luga (07.05.–18.10.) Die Luxembourg Urban Garden verwandelt die Grünflächen der Städte Luxemburg und Ettelbrück in ein Freiluftlabor mit über 60 temporären Installationen aus Pflanzen, Kunst und Landschaftsgestaltung entlang einer 15 km langen Route. Stadtgärten, temporäre Lebensräume sowie landschaftliche und künstlerische Installationen sensibilisieren für die Herausforderungen der Zukunft. Der Édouard-André-Stadtpark zeigt La Serre Merveilleuse, bei der biolumineszente Pflanzen die Dunkelheit erleuchten. Im Petruss-Tal stellt der vom Landschaftsarchitekten Leon Kluge gestaltete Life on the Verge die unbekannte Flora entlang der Straßenränder vor. Im Water Forum wird Wasserreinigung mit Pflanzen präsentiert (4). Im Garten Racines du Futur wird die Bierbrauerei mit filigranen Stahlstrukturen mit kletterndem Hopfen in Szene gesetzt. In Ettelbrück zeigt der landwirtschaftlich geprägte Stadtpfad auch neue nachhaltige Anbaumethoden wie Aquaponik,Hydrokultur und Biochar. (www.luga.lu)

Adressen www.furth2025.de info@tal-x.de, www.tal-x.de www.innsgruen.at www.luga.lu Fotos: Planorama Landschaftsarchitektur_A. Calitz Visual (1), Ulrike Klumpp (2)Foto: LGS Inns GrünFoto: LOLA Landscape Architects, 2001, 51N4E

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