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Kommentar: Grünes Dächlein

Die Zeit ist reif für einen gemeinsamen Dachverband, der allen  Sparten des Gartenbaus Platz bietet, meint Tjards Wendebourg in seinem Kommentar.

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Tjards Wendebourg
Tjards Wendebourg
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Na, da haben wir aber gestaunt: Erst kündigt der Vize eine Gegenkandidatur zum Gärtnerpräsidenten an, dann schmeißt letzterer die Flinte ins Korn und will nun gar nicht mehr zur Wahl stehen. Man muss nicht viel Phantasie haben, um sich einige feixende Funktionäre vorzustellen. Besonders breit dürfte das Grinsen bei den Sachverwaltern des Stillstands sein. Denn dem designierten Nachfolger Jürgen Mertz wird nachgesagt, dass der Kampf für eine gemeinsame Dachkonstruktion aller Gärtner eher ganz unten auf seiner Prioliste steht; Auch wenn er sonst eher als Macher und nicht als Bewahrer gilt.

Auch in dem uns wohl bekannten „Haus der Landschaft“ wird sich manch einer vergnügt die Hände reiben. Ich seh sie schon, die Unschuldsmine und hör schon aus dem Bremserhäuschen, das: „Wir hätten ja gewollt – aber die, die wollten sich nicht bewegen.“ Und auch so mancher Fachgruppenfürst wird mit Freude einen Sieg seines Klecker-Reiches feiern; ganz im Stillen natürlich – denn wer jetzt die Korken knallen lässt, ist entlarvt! Es lebe die Kleinstaaterei! Es lebe die Provinz!

Aber meine lieben Freunde, das ist ein Pyrrhus-Sieg. Nicht nur, weil man Euch weiter gemahnen wird, Stärke in der Vereinigung zu suchen, sondern auch, weil andere Euch weiter zeigen werden, dass man mit Marktmacht auch mehr Rechte bekommt; selbst, wenn sie einem nicht zustehen. Da dürfen Bau und Bauern in der Nachbarschaft als gutes Beispiel dienen. Zwar hat auch da jeder Klemptner oder Dachdecker, jeder Ziegenzüchter oder Rapsbauer eine eigene Vertretung. Aber wenn einem einzigen etwas zustößt, stehen der Bauernverband – oder beim Bau gleich die beiden Spitzenvertretungen von Bau und Handwerk – auf der Matte.

Liebe Gärtnerinnen und Gärtner. Die Zeit ist reif für den „Bundesverband des deutschen Gartenbaus“; mit neuer Geschäftsführung und einem Sitz in der Hauptstadt. Lasst uns die Funktionäre daran erinnern, dass sie ihre persönlichen Eitelkeiten zurückstellen. Lasst uns die Herren August Forster und Karl-Heinz Plum sowie den Nachfolger von Heinz Herker – und zwar nur die – dazu ermuntern, sich an einen Tisch zu setzen und den Rohbau für ein Gebäude zu erarbeiten, das allen Gärtnern Platz bietet. Und wenn das geschafft ist, dürfen sich die Juniorpartner um die Innenraumgestaltung kümmern.

Und Schluss jetzt mit allen Alibiveranstaltungen und Lippenbekenntnissen. Sucht Euch einen vernünftigen Moderator, der nicht nur rezitiert, sondern moderiert und orientiert Euch an den Zielen, nicht den Befindlichkeiten. Wir wollen ein Dach sehen, kein Dächlein.

 

(c) DEGA GALABAU online, 27.4.12

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