Kommentar: Die Krise im Auge behalten
- Veröffentlicht am
Kennen Sie diese Szene aus dem Film nach Erich Maria Remarques Bestseller „Im Westen nichts Neues“? Mitten im verwüsteten Land, also mitten in der Krise, steht der Held aus seinem Schützengraben auf, weil er einen Vogel zwitschern hört. Eine trügerische Hoffnung war das, für die der junge Soldat mit dem Leben bezahlt. Derzeit läuft der Hase eher in die andere Richtung: Während die Politik noch fleißig Optimismus verbreitet, mehren sich die Zeichen für die Krise. Da sitzen auf den Bäumen ziemlich verdächtige Vögel.
Dass sich da etwas zusammenbraut, ist schon länger offensichtlich. In Form der berüchtigten Salami-Taktik teilen die Finanzinstitute derzeit mit, wie viel Geld sie mit fragwürdigen Investments verheizt haben. US-Notenbankchef Ben Bernanke rechnet, dass der Gesamtschaden mal eben bis an eine halbe Billion Dollar heranreichen könnte. Der Dollar schwächelt parallel zur siechenden US-Wirtschaft. Das wiederum verteuert den Euro. Der Ölpreis steigt und kann jederzeit weiter in die Höhe spekuliert werden. Und wer noch Zweifel daran hat, wie anfällig das System Ist, der konnte vor ein paar Wochen Gewissheit bekommen. Da war herausgekommen, dass ein einzelner Mitarbeiter der französischen Großbank Societé Generale 5 Mrd. Euro verzockt hat.
Dabei kommt es weniger auf den Schaden selbst an, sondern vielmehr auf die Tatsache, dass mittlerweile Einzelpersonen oder Gerüchte die Fundamente unseres Wirtschaftssystems erschüttern können. Während sich das Wetter immer besser vorhersagen lässt, sind Vorhersagen, die die Wirtschaftsentwicklung betreffen, reine Kaffeesatzleserei geworden. Denn die Psyche hat immer größeren Einfluss auf Wohl oder Wehe.
Diese Entwicklung kann uns im GaLaBau ganz und gar nicht egal sein. Denn die Psyche hat auch größten Einfluss auf Investitionen in den Garten. Sollten die schlechten Nachrichten kumulieren, werden die Bürger sich wieder auf das Sparen verlegen und mit Ausgaben in den Garten geizen. Für die Betriebe liegt deshalb 2008 die beste Risikovorsorge darin, die innerbetriebliche Strukturen zu effektivieren, die Flexibilität zu erhöhen und notwendiges Reaktionspotenzial zu schaffen. Dazu gehört, keine Aufträge anzunehmen, die nicht zur Deckung beitragen, die Kernmannschaft weiterzuentwickeln und das Marketing zu intensivieren.
(c) DEGA online
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.