FLL-Gremienarbeit: Regelwerk oder nur Vereinszeitung?
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Wenn ein privater Verein, wie zum Beispiel ein Angelverein, ein Regelwerk herausgibt, freut das die Mitglieder, die in dem Verein Mitglied sind, weil sie daraus Vorteile ziehen.
Wenn dieser Verein den Anspruch erhebt, auch für Nichtmitglieder Regeln zu erheben und seine Regeln an diese in immer neuen Auflagen verkauft, kann auch das gut für unser Gemeinwesen sein, wenn die Regeln eine gute Anleitung sind, die den Anwendern das Leben leichter machen. Wenn die Regeln aber keine Erkenntnisse enthalten, die wissenschaftlich abgesichert sind (welche Forschungen macht eigentlich die FLL? Wo sind sie veröffentlicht? Wer hat sie geprüft? Sind sie strittig?), dann allerdings wären diese Regelwerke meines Erachtens besser nie erschienen.
Und wenn diese „Erkenntnisse“, die wohl auch die Grundlage für eine neue Art von „Sachkundeprüfungen“ sind, Resultat gelegentlicher Mehrheitsabstimmunungen wären, dann wären auch die Prüfungsergebnisse mehrheitsabhängig (Die Welt ist flach – wer ist dafür? Und wenn das entscheidende Stimmchen gerade im Urlaub ist, dann ist die Welt flach und so würde es gehandhabt). Der Lehrsatz des Pythagoras per Abstimmung? – Oh Graus!
Werden der gesunde Menschenverstand und die fachliche Auseinandersetzung per Mehrheitsbeschluss weggeregelt? – Das hatten wir doch schon mal ... ohne Erfolg übrigens! Regelwerk? Für mich: Vereinszeitung!
Prof. Dr. Claus Mattheck, Bretten
www.dega.de, 29. März 2006
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