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Landschaftsgärtner und Landschaftsarchitekten diskutieren über Grünflächenpflege

Auch in diesem Jahr blieben die Landschaftsarchitekten und Landschaftsgärtner aus Berlin/Brandenburg ihrer Tradition treu und trafen sich zum Sommerfest auf der Freundschaftsinsel in Potsdam. Etwa dreihundert Gäste waren der Einladung des GaLaBau-Fachverbandes und der BDLA-Landesgruppe Berlin/Brandenburg gefolgt. „Ohne Pflege kein Grün…“ - dieser Ausspruch des Gartengestalters Peter Joseph Lenné war Thema der diesjährigen Veranstaltung.
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Heiner Baumgarten, Geschäftsführer der „internationalen gartenschau hamburg 2013 gmbh“ gab in seinem Eingangsstatement einige Denkanstöße für das anschließende Gespräch. Dass die Grünanlagenpflege in den Kommunen weder den Erwartungen der Einwohner noch denen der „Grünen“ in den Verwaltungen und schon gar nicht denen der Landschaftsarchitekten und Landschaftsgärtner entspricht, ist allgemein bekannt. Was sind aber die Ursachen und was kann man tun, ohne sich auf den verständlichen Ruf nach mehr Geld zu beschränken?

Qualifizierung auf allen Ebenen tut Not!
Heiner Baumgarten versuchte zunächst eine Analyse. Dabei beklagte er an erster Stelle die nachlassende Qualität des Personals sowohl bei den städtischen als auch bei den privaten Betrieben. Außerdem bauen die Kommunen lieber neu. Investitionsmittel sind immer leichter zu bekommen als laufende Mittel für die Unterhaltung. Problematisch ist auch der Spagat zwischen politischen Statements und sachlichen Notwendigkeiten. Leute, die wiedergewählt werden wollen, neigen zu manchen Zeiten auch zu Aktionismus…

Dorit Bunk, Abteilungsleiterin Grünanlagen in Frankfurt/Oder, beklagte die dramatische Situation in ihrer Stadt. Da nicht mal mehr MAE-Kräfte zur Verfügung stehen (!!), ist die Arbeit nicht zu schaffen. Proritätenlisten mussten erstellt werden. Damit sind einige Grünanlagen einfach ’raus aus der Pflege! In Berlin sieht es ähnlich aus, allerdings müssten, so Christoph-Maria Maasberg, Leiter des Grünflächen- und Tiefbauamts im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, dort keine Prioritätenlisten erstellt werden: Der Kuhdamm ist immer zuerst dran! Optimistisch fügte er hinzu, dass man das Grün aber nicht ganz weglassen kann – das würde auffallen.

Diskutiert wurde auch die Einbeziehung engagierter Bürger. Ehrenamtliche Pflege hat durchaus einigen Charme. Man war sich aber einig: Selbst wenn bürokratische Hemmnisse abgebaut, die mangelnde Ausstattung behoben und der nicht zu unterschätzende Organisationsaufwand bewältigt würde, kann das Ehrenamt niemals die professionelle Pflege ersetzen!

Jens Henningsen, Vorsitzender der bdla-Landesgruppe Berlin/Brandenburg, forderte, dass die Projekte nicht mit der Abnahme enden dürfen. Für die Zeit danach muss rechtzeitig über ein Pflegemanagement geredet werden, das natürlich Geld kostet. Die Öffentlichkeit und vor allem die politisch Verantwortlichen müssen erkennen, dass der Wert des Grüns bei entsprechender Pflege steigt. Öffentlichkeitsarbeit für das Grün ist dringend nötig.

Dieser Meinung schloss sich FGL-Vorsitzender Carsten Henselek an: Wir alle müssen viel mehr darüber reden, was Grün in den Städten bewirkt! Und das nicht nur mit den Verantwortlichen, sondern auch mit denen, die die Politiker wählen sollen, dann könnten politische Entscheidungen auch anders ausfallen. Positiv ist aus seiner Sicht, dass endlich das dringend notwendige Regelwerk für die Pflege verabschiedet wurde.

Heiner Baumgarten machte schließlich zusammenfassend deutlich, dass an der systematischen Erfassung der Grünflächen niemand vorbei kommt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse müssen zur Professionalisierung der Pflegekonzepte genutzt werden und diese Konzepte gehören für mindestens 15 Jahre zur Planung jeder Grünanlage!

Schließlich ging ein Appell an alle Anwesenden: Bildet Netzwerke! Redet miteinander und geht gemeinsam an die Öffentlichkeit. Bezieht die Menschen in den Städten mit ein. Wir haben alle das gleiche Ziel!   FGL
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