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Verbände

BGL beendet ZVG-Mitgliedschaft

Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) wird den Zentralverband Gartenbau (ZVG) zum 31. Dezember 2009 verlassen, das hatte der BGL auf seiner Präsidiumssitzung im Frühjahr beschlossen. Im Kündigungsschreiben, das dem ZVG vor Kurzem ins Haus flatterte, begründet der BGL den Schritt mit der mangelnden Unterstützung seitens der Berufsgenossenschaft. Der eigentliche Grund ist jedoch die mangelnde Bereitschaft des ZVG zur Gründung eines grünen Dachverbands, wie BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker im Gespräch mit DEGA GALABAU bestätigt.

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Im Kündigungsschreiben ging es konkret um die Motorsägenkurse während der überbetrieblichen Ausbildung. Nach Wunsch des BGL sollte die Gartenbau-Berufsgenossenschaft diesen Kurs mitfinanzieren: „Dies haben die Gartenbauvertreter abgelehnt, unsere Betriebe sind dadurch mit 250 000 Euro zusätzlich belastet“, erklärt Redeker.

Ziel: Auf gleicher Augenhöhe mit ZVG

Ausschlaggebend dürfte jedoch ein anderer Grund gewesen sein. Redeker erklärt weiter: „Darüber hinaus erhoffen wir jetzt ernsthafte Gespräche über einen grünen Dachverband.“ Seit Jahren engagiert sich der BGL für einen Dachverband der gesamten grünen Branche, erarbeitete 2002 sogar eine Satzung für die Gründung einer „Bundesvereinigung der Deutschen Gärtnerverbände“, die vom Vorstand des ZVG jedoch abgelehnt wurde.

„Es geht nicht voran“, bemängelt Redeker. Auch mit der Änderung der ZVG-Mitgliedschaft vor vier Jahren – 2005 wurde der BGL vom fördernden zum assoziierten Mitglied – konnte der GaLaBau-Verband den Prozess nicht beschleunigen. „Um Neues zu erreichen, muss man auch mal Konsequenzen ziehen“, bestätigt er die Vermutung, dass der Verband mit seinem Austritt den Druck auf den ZVG erhöhen will.

„Alle auf einer Augenhöhe“ ist die Grundforderung des BGL für ein grünes Dach. Alle Mitglieder sollen die gleichen Rechte und Pflichten haben – ohne Ausnahme, auch nicht aufgrund von „Standeszugehörigkeit“ oder historischen Gegebenheiten. Dass das gut funktioniere, sehe man an der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft (DBG), meint Redeker. Auch hier hatte der BGL lange Zeit für eine gleichberechtigte Mitgliedschaft mit dem ZVG und dem Bund deutscher Baumschulen (BdB) gekämpft. „Wir sind jetzt seit zweieinhalb Jahren gleichberechtigte Mitglieder. In dieser Zeit ist viel passiert, wir sind ein großes Stück vorangekommen“, ist der BGL-Präsident überzeugt.

ZVG lässt sich nicht unter Druck setzen

Der Generalsekretär des ZVG, Dr. Siegfried Scholz, war zu einer offiziellen Stellungnahme zum BGL-Austritt nicht bereit. Der Verband wolle sich zunächst auf seiner Mitgliederversammlung am 5. September intern beraten, erklärt er gegenüber DEGA GALABAU. Schnelle Veränderungen könne der BGL jedoch nicht erwarten, so Scholz: „Wir werden sicher nicht kurzfristig darauf reagieren, im letzten Jahr gab es ja auch schon mal einen Nadelstich durch die Kündigung im Verein Bildungsstätte.“ Schon damals habe der ZVG nicht verstanden, dass der BGL dieses Druckmittel braucht, um die Gründung eines Dachverbands durchzusetzen. Vonseiten des ZVG, genauer gesagt durch dessen Präsidenten Heinz Herker, habe es immer wieder Gesprächsangebote gegeben. Scholz weiter: „Diese Kündigung entspricht nicht dem Zusammenwirken der Verbände auf Landesebene.“

Auch Redeker betont die gute Zusammenarbeit zwischen den Landesverbänden, die durch die Kündigung nicht betroffen sei. Auf die Frage, welche konkreten Schritte der BGL nun plane, antwortet er: „Keine, bis zum Ende des Jahres sind wir ja auch noch Mitglied“. Auch auf die Tagesordnung des Verbandskongresses am 12. September in Schwerin käme das Thema nicht.

Sowohl dieser Kongress als auch die Mitgliederversammlung des ZVG haben bei Redaktionsschluss noch nicht stattgefunden. Wir werden aber online, auf http://www.dega-galabau.de , und im nächsten Heft berichten.

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