Berlin: Erstes Hofgärtner-Museum eröffnet
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Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat am 22. April in Berlin das europaweit erste Museum über Hofgärtner eröffnet. Anhand von Archivmaterial und Schautafeln widmet sich die Ausstellung im Schloss Glienicke dem Leben der preußischen Hofgärtner, wie die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg mitteilte.
Gezeigt werden die Geschichte des Berufsstands sowie die zahlreichen Facetten gärtnerischer Arbeit, vom Planzeichnen bis zur Blumenkultur. Mit der Ausstellung soll „eine ganz große gärtnerische Kunst“ gewürdigt werden, die seit 1918 weitgehend verloren ging.
Glienicke – direkt vor den Toren Potsdams gelegen – entwickelte sich besonders unter Prinz Carl von Preußen (1801 bis 1883) zu einem Schmuckstück in der Kulturlandschaft, bei dem auch Baumeister Karl Friedrich Schinkel seine Spuren hinterließ. Ab 1816 gestaltete Landschaftsgärtner Peter Joseph Lenné den Obstgarten zum hügeligen Park mit den charakteristischen Sichtachsen. Die Parkanlagen gehören heute zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Das kleine Museum besteht aus acht Räumen, in denen Original-Möbel, Archivmaterial, Porträts und „Veduten“ präsentieren werden. Letzteres sind fotogetreue Ansichten der Gartenszenerien. Anhand von einzelnen Biografien kann der Besucher des Museums aber auch lernen, dass die Gärtner nicht nur mit den preußischen Anlagen, sondern durch ihre Reisen mit der Gartenkultur Europas vertraut waren. Die Ausstellung ist daher eine Reise in eine Zeit, in der in den königlichen Gärten noch 830 Sorten Äpfel gezüchtet und Ananas und Melonen im nicht weit entfernten Schloss Sanssouci serviert wurden.
Die Ausstellungsmacher hoffen, dass das Museum ein breites Publikum ansprechen wird. Der Plan für das Museum entstand im Zusammenhang mit der letzten Sonderausstellung „Preußisch Grün“ und der Gründung des Garten-Forums Glienicke. Das Hofgärtner-Museum ist an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.spsg.de.
www.dega.de, 10. Mai 2006
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