BGL blickt zuversichtlich in die Zukunft
Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) veranstaltete vom 11. bis zum 13. September in Schwerin seinen „Achten BGL-Verbandskongress“. Im Vorfeld hatte der Bundesverband mit seinem Austritt aus dem ZVG und seinem Antrag auf Ausschluss des sächsischen Landesverbands für einigen Wirbel gesorgt. Dieser hatte sich jedoch schon vor Kongressbeginn wieder gelegt.
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Zwei Tage vor dem Kongress hatte der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Sachsen eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen und beschlossen, sich in den Jahren 2009/2010 an der Finanzierung der Image- und PR-Kampagne zu beteiligen. Der Antrag des BGL-Hauptausschusses an den Verbandskongress, die Sachsen aus dem Bundesverband auszuschließen (wir berichteten in der letzten Ausgabe), entbehrte damit seiner Grundlage. Als Begründung für diesen Schritt hatte der BGL die unzureichende Mitfinanzierung der Imagekampagne durch die sächsischen Mitglieder angeführt.
Für den Bundesverband hatte sich dieses Thema damit erledigt. Der unter Druck gesetzte sächsische Verband nutzte jedoch den internen Teil des Kongresses, um seine Sicht der Dinge darzustellen. Ein Teil des Unmuts über die Vorgehensweise des Bundesverbands entlud sich dann auch bei der Wahl von BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker: Ein Teil der 11 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen kamen vermutlich aus Sachsen.
Auch der Austritt des BGL aus dem Zentralverband Gartenbau (ZVG) wurde, wie schon von BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker gegenüber DEGA angekündigt, nicht thematisiert.
Konjunkturpaket II hilft auch dem GaLaBau
In seiner Auftaktrede vor den rund 200 Delegierten und Gästen zeigte sich Hanns-Jürgen Redeker zuversichtlich: Durch die Finanzkrise sei die Stimmung in der grünen Branche im Frühjahr zwar massiv eingebrochen, wenn die Gesamtwirtschaft aber jetzt die Kurve kriege, könne der GaLaBau das Jahr ohne Umsatzrückgang abschließen.
Seine Zuversicht stützte Redeker auf die Tatsache, dass die Kommunen seit Juni beginnen, Investitionsprojekte aus Mitteln des Konjunkturpakets II umzusetzen. Bis 2011 werden 12,4 Mrd. Euro ausgegeben – überwiegend für Schulen, Kindergärten, Sportstätten und Bäder. In diesen Tätigkeitsfeldern sei daher auch mit einer Nachfrage nach den Leistungen der Landschaftsgärtner zu rechnen.
Die Verantwortlichen auf politischer Ebene forderte Redeker auf, den festzustellenden Aufwärtstrend mit einer „wachstumsfördernden Politik“ zu unterstützen. In diesem Zusammenhang erklärte er: „Auch in Zukunft darf es keinen gesetzlichen Mindestlohn in unserer Branche geben. Da sind wir uns mit der IG BAU einig.“ Ein gesetzlicher Mindestlohn im Garten- und Landschaftsbau würde nicht nur eine höhere Arbeitslosigkeit – insbesondere von schwächer Qualifizierten – bedeuten, sondern vor allem die Aufgabe der Tarifautonomie von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
Redeker forderte außerdem einen einheitlichen Umsatzsteuersatz bei Pflanzenlieferungen – die Wettbewerbsverzerrung gegenüber der Baumschulwirtschaft müsse aufhören.
Sonnenschutzrichtlinie ist sachfremd
Während der Gesetzgeber hier endlich handeln soll, müsse er an anderer Stelle eine Überreglementierung vermeiden: bei der sogenannten Sonnenschutzrichtlinie. Die seinerzeit von der EU-Kommission geforderte „Richtlinie zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdung durch natürliche optische Strahlung“ konnte in der ursprünglichen Fassung mit Vertretern des EU-Parlaments zu Fall gebracht werden. Jetzt gebe es jedoch einen Verordnungsentwurf aus dem Hause des Noch-Bundesministers Scholz, der auf die seinerzeit abgespeckten europäischen Entscheidungen in Deutschland wieder „draufsatteln“ wolle. Redeker bezeichnete diese Überlegungen als sach- und weltfremd.
Trotz der zu Beginn des Kongresses verbreiteten Zuversicht beschäftigte sich das folgende Fachprogramm vor allem mit der Bewältigung der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Abtprimas Dr. Notker Wolf zeigte, wie Werte den Weg aus der Krise weisen können. Sein Appell: Statt auf die Lösung seiner Probleme durch den Staat zu hoffen, könne jeder mit Kreativität, Erfindergeist und weniger Egoismus zum Überwinden schwieriger Situationen beitragen.
Die renommierte englische Landschaftsarchitektin Heidi Howcroft stellte ihren Vortrag unter das Thema: „Stilvolle Hausgärten trotz(en) Finanzkrise“. Ihr Ansatz: Auch aus nichts könne man viel machen – das sei keine Frage von wie viel, sondern wie.
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