Normen, Regelwerke und ein Abschied
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Über 200 Teilnehmer konnte Ludwig Schegk, Organisator der 14. bdla-Bauleitergespräche, am 15. und 16. Januar in Postdam begrüßen. Schon Ende November hatte der Bund deutscher Landschaftsarchitekten die Veranstaltung als ausgebucht melden müssen. „Das zeigt das große Interesse an den Themen Bauwesen und Baumanagement“, so Ludwig Schegk in seiner Begrüßungsrede. Die Bauleitergespräche hätten sich als so eine Art großes Klassentreffen fest im Veranstaltungskalender des bdla etabliert.
Für das Auftraktreferat stand eigentlich die bdla-Präsidentin Andrea Gebhard auf dem Programm, die jedoch krankheitsbedingt absagen musste. Kurzfristig sprang Till Rehwaldt, Rehwaldt Landschaftsarchitekten in Dresden und Mitglied des bdla-Präsiums, ein. Er blickte auf Geschichte und Themen der Vortragsverantaltung zurück und zog Parallelen zur Entwicklung des Berufsbild des Landschaftsarchitekten. Das werde immer breiter, angrenzende Themengebiete kämen hinzu, sodass Landschaftsarchitekten immer stärker zu Generalisten werden.
Normen können dabei im Arbeitsalltag eine große Hilfe sein, gleichzeitig stehen sie jedoch häufig im Konflikt zum Ort. Möglicherweise passe dieser ja nicht in die Norm – das fordere den Mut, die Norm im Entwurf auch einmal zu verlassen, so Rehwaldt. Die Schwierigkeit bestehe darin, gestalterische und technische Sicht zu vereinen.
Im folgenden Referat brachte die Rechtsanwältin Andrea Maria Kullak aus Frankfurt am Main die rechtliche Sicht ins Spiel. Die Expertin für Bau- und Vergaberecht berät und begleitet öffentliche Auftraggeber bei Ausschreibungsverfahren. In ihrem Referat gab sie einen Einblick in den Ablauf eines solchen Verfahrens, erläuterte formale Anforderungen und wies auf Ausschlusskriterien hin.
Heinz Schomakers vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) sprach über Pflasterdecken und Plattenbeläge nach der neuen ATV DIN 18318. Schomakers war als Vertreter des GaLaBaus an der Überarbeitung der Norm beteiligt, die im vergangenen Jahr in Kraft trat.
Aus dem neuen FLL-Regelwerk Trockenmauerbau
Vom Normenausschuss zur Regelwerksarbeit: Prof. Ingrid Schegk, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, gab einen Sachstandsbericht aus der Regelwerksarbeit der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL). In den vergangenen Jahren kommt es vermehrt zu Schadensfällen an Trockenmauern – aufgrund mangelnder Kenntnisse und Fähigkeiten aufseiten der Ausführenden, aber auch der Planer. Konkrete Fälle zeigen, dass auch Sachverständige und Gutachter mit der Bauweise überfordert sind und die Schadensursachen nicht hinreichend beurteilen können. Die FLL entschloss sich deshalb, ein Regelwerk für die Planung, den Bau und die Instandhaltung von Trockenmauerwerk herauszugeben, der Regelwerksausschuss wurde am 18. Januar 2008 installiert. Der Gelbdruck ist für dieses Jahr geplant.
Planungshilfe bei der Gehölzverwendung
Prof. Dr. Andreas Roloff vom Forstbotanischen Institut der TU Dresden sprach über die Gehölzverwendung im Zeichen des Klimawandels. Er stellte erste Ergebnisse einer Studie vor, die 230 im Mitteleuropa verwendete Baumarten hinsichtlich ihrer Eignung bei dem prognostizierten Klimawandel bewertet. Wichtige Gehölzarten wurden in einer Klima-Arten-Matrix nach ihrer Eignung für die Verwendung in der Stadt eingestuft.
Ein traditioneller und obligatorischer Tagesordnungspunkt ist die Übergabe der Bauleiterhelme an Teilnehmer, die schon zum fünften Mal nach Potsdam gereist sind. In diesem Jahr gab es auch ein goldenes Exemplar – für Ludwig Schegk, der sich nach zehn Jahren Konzeption und Moderation der Veranstaltungsreihe verabschiedete. Schegk übergab den Staffelstab an Markus Illgas, freier Landschaftsarchitekt bdla aus Straelen. Für die 15. bdla-Bauleitergespräche, die am 14. und 15. Januar 2011 wieder im Kongresszentrum am Templiner See in Potsdam stattfinden werden, liegen nun die Themen- und Referentenauswahl in seiner Verantwortung.
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