Mit Goethe 75. Auflage untermalt
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Mit Ihrer 75. Auflage seit 1926 hat die Grüne Woche Berlin 2010 einige Rekorde gebrochen. Mehr als 30 Mio. Besucher konnten seit Bestehen der IGW gezählt werden, das sind im Durchschnitt mehr als 400000 Besucher pro Jahr. – die im Übrigen auch in diesem Jahr kamen. Der Gartenbau ist traditionell – neben den Bereichen Ernährung und Landwirtschaft der dritte, große Messebereich. Aufgrund der hohen Besucherzahlen und der Medienwirksamkeit erzielt die IGW in kurzer Zeit eine große Strahlkraft, die auch bei Landschaftsarchitekten, Landschaftsgärtnern, Gärtnern und Floristen auf Interesse stößt.
So hatte sich die Messe Berlin für die Internationale Blumenhalle etwas Besonderes ausgedacht: die Umsetzung von Goethes Farbenlehre, die genau 200 Jahre alt ist. Dazu wurde eine tonnenschwere Statue des Dichters aus dem Tiergarten temporär in die Halle 9b versetzt. Sie bildete den Mittelpunkt des mit Tausenden von Blüten dargestellten Farbkreises um die Statue herum. Die vielen Blüten- und Blattpflanzen gaben im winterlichen, eisigen Berlin einen Vorgeschmack auf den Frühling.
Außerhalb des Kreises konnten sich die Besucher auf die Spuren von Goethes Reisen machen. An der Station Thüringen erfuhr man, dass Goethe in Weimar die letzten Jahre verbracht hat. Zimmerbegonien und Rosen thematisieren diese Zeit seines Lebens, während ein großer Pavillon mit gedecktem Tisch das Zentrum bildete. Dreimal reiste der Dichter zwischen 1775 und 1797 in die Schweiz, diese Aufenthalte wurden durch Azaleen, Efeu und Alpenveilchen symbolisiert. 1792 erlebte er in Frankreich die Grausamkeiten des Kriegs gegen Preußen und Österreich, fernab von so lieblich duftendem Lavendel, schönem Geiskraut und adrett gebundenen Weinreben, die in der Blumenhalle die Champagne darstellten. Heidekraut, Primeln und Farne symbolisierten die drei Harzreisen, die er zwischen 1777 und 1784 unternahm. Um sich höfischen Zwängen zu entziehen, reiste Goethe zwischen 1786 und 1790 nach Italien und erfreute sich dort an den Oliven-, Orangen- und Kumquatbäumen. Sie stellten auch in der Blumenhalle die Landschaft Italiens nach.
Mit insgesamt 130000 Blüten bot die Blumenhalle ein Meer von Farben und Düften. 10000 Rosen, Lilien und Gerbera bilden allein den Farbenkreis rund um das Goethe-Standbild. Hinzu kamen etwa 10000 Tulpen, eine Vielzahl an Blüten von Duftjasmin, Lavendel, Geiskraut, Gänseblümchen, Begonien, Primeln, Orchideen und Narzissen. Idee, Gestaltung und Umsetzung kamen vom Berliner Planungsbüro Neumann Gusenburger Landschaftsarchitekten.
Das große Angebot an Sämereien, Frühlingszwiebeln, Gartengeräten und -möbeln, Wintergärten, Wellnessprodukten und alles rum um den Kleingarten rundeten die Grüne Woche ab, Fortsetzung 2011 im Januar.
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