VDMA Landtechnik: Deutsche Landtechnikindustrie schrumpft um 25%
Die deutsche Landtechnikindustrie musste im vergangenen Jahr einen empfindlichen Umsatzrückgang um 25% auf 5,64 Mill. Euro hinnehmen. Damit ging nach fünf Jahren die bisher stärkste Wachstumsphase in der Geschichte der Branche zu Ende. In den Jahren 2004 bis 2008 erzielten die Hersteller aufgrund des hohen Investitionsbedarfs in Zentral- und Osteuropa sowie der allgemein günstigen Rahmenbedingungen in der Landwirt-schaft einen Umsatzzuwachs um zwei Drittel auf 7,5 Mill. Euro.
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Die ausbleibende Aufträge aus den osteuropäischen Märkten trugen maßgeblich zu den Umsatzrückgängen bei. Auftragsüberhänge aus dem Boomjahr 2008 führten zu einem konstanten Umsatz im ersten Quartal 2009. Die Neubestellungen waren jedoch bereits seit November 2008 rückläufig, sodass der Umsatz ab dem vergangenen Frühjahr sank. So erhöhte sich der Umsatzrückgang von 15% im ersten Halbjahr auf 38% im zweiten Halbjahr.
Die Industrie erlebte regional sehr unterschiedliche Entwicklungen. Bis 2008 ist Russland hinter Frankreich zum zweitgrößten Exportmarkt für die deutsche Landtechnikindustrie avanciert. Insbesondere schlagkräftige deutsche Erntetechnik wurde und wird für die landwirtschaftliche Modernisierung Osteuropas benötigt. Mit Beginn der Finanzkrise kam es zum abrupten Investitionsstillstand sowie zu Stornierungen bereits platzierter Aufträge.
2009 verringerten sich die deutschen Landtechnik-Exporte nach Russland schließlich um mehr als 60%, sodass das Land nun wieder an sechster Stelle im Ranking der Exportmärkte steht. Ähnlich verlief die Entwicklung in den anderen wichtigen Märkten der Region Zentral- und Osteuropas. Eine Ausnahme bildete Rumänien, wo aufgrund der europäischen Förderpolitik mehr investiert wurde.
In Westeuropa blieb die landwirtschaftliche Investitionstätigkeit 2009 insgesamt noch auf einem verhältnismäßig hohen Niveau. Die größten Märkte sind Frankreich und Deutschland. In beiden Ländern war die Entwicklung vergleichbar: Nach einem umsatzstarken ersten Halbjahr verringerte sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr.
Nachholbedarf in Osteuropa für 2010 erwartet
2010 werden sich die regionalen Schwerpunkte für die Industrie wieder etwas umkehren. Der Bedarf an neuer und schlagkräftiger Technik ist in Osteuropa generell sehr hoch und durch die ausgebliebenen Investitionen im Vorjahr merklich größer geworden. Deshalb kann man davon ausgehen, dass sich die Maschinenverkäufe trotz der schwierigen Ein-fuhrbedingungen in manchen Ländern wieder etwas erholen werden. Allerdings liegt das Niveau des Jahres 2008 noch in weiter Ferne.
„Für die westeuropäischen Märkte ist in den kommenden Monaten noch keine Belebung der Nachfrage absehbar. Die deutschen Landwirte stecken ihre verfügbaren finanziellen Mittel derzeit vor allem in Photovoltaik- oder Biogasanlagen“, sagte Wiesendorfer. Außerdem sei zu be-rücksichtigen, dass die landwirtschaftlichen Einkommen im vergangenen Jahr in nahezu allen EU-Ländern rückläufig waren. Allerdings dürften die wieder höheren Milchpreise sowie die anhaltende Vergrößerung der landwirtschaftlichen Betriebe auch unter diesen Voraussetzungen gute Argumente für den Kauf einer neuen Maschine liefern. VDMA
(c) EGA GALABAU/campos online, 23. Februar 2010
Die Industrie erlebte regional sehr unterschiedliche Entwicklungen. Bis 2008 ist Russland hinter Frankreich zum zweitgrößten Exportmarkt für die deutsche Landtechnikindustrie avanciert. Insbesondere schlagkräftige deutsche Erntetechnik wurde und wird für die landwirtschaftliche Modernisierung Osteuropas benötigt. Mit Beginn der Finanzkrise kam es zum abrupten Investitionsstillstand sowie zu Stornierungen bereits platzierter Aufträge.
2009 verringerten sich die deutschen Landtechnik-Exporte nach Russland schließlich um mehr als 60%, sodass das Land nun wieder an sechster Stelle im Ranking der Exportmärkte steht. Ähnlich verlief die Entwicklung in den anderen wichtigen Märkten der Region Zentral- und Osteuropas. Eine Ausnahme bildete Rumänien, wo aufgrund der europäischen Förderpolitik mehr investiert wurde.
In Westeuropa blieb die landwirtschaftliche Investitionstätigkeit 2009 insgesamt noch auf einem verhältnismäßig hohen Niveau. Die größten Märkte sind Frankreich und Deutschland. In beiden Ländern war die Entwicklung vergleichbar: Nach einem umsatzstarken ersten Halbjahr verringerte sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr.
Nachholbedarf in Osteuropa für 2010 erwartet
2010 werden sich die regionalen Schwerpunkte für die Industrie wieder etwas umkehren. Der Bedarf an neuer und schlagkräftiger Technik ist in Osteuropa generell sehr hoch und durch die ausgebliebenen Investitionen im Vorjahr merklich größer geworden. Deshalb kann man davon ausgehen, dass sich die Maschinenverkäufe trotz der schwierigen Ein-fuhrbedingungen in manchen Ländern wieder etwas erholen werden. Allerdings liegt das Niveau des Jahres 2008 noch in weiter Ferne.
„Für die westeuropäischen Märkte ist in den kommenden Monaten noch keine Belebung der Nachfrage absehbar. Die deutschen Landwirte stecken ihre verfügbaren finanziellen Mittel derzeit vor allem in Photovoltaik- oder Biogasanlagen“, sagte Wiesendorfer. Außerdem sei zu be-rücksichtigen, dass die landwirtschaftlichen Einkommen im vergangenen Jahr in nahezu allen EU-Ländern rückläufig waren. Allerdings dürften die wieder höheren Milchpreise sowie die anhaltende Vergrößerung der landwirtschaftlichen Betriebe auch unter diesen Voraussetzungen gute Argumente für den Kauf einer neuen Maschine liefern. VDMA
(c) EGA GALABAU/campos online, 23. Februar 2010
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