Laga Heidenheim: Tag der Baumpflege
waren die Leitmotive am 12. September, dem Tag der Baumpflege, in Heidenheim. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg und dem Ministerium Ländlicher Raum Baden-Württemberg.
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Welche Auswirkungen eine nicht fachgerechte Pflege haben kann oder manchmal auch haben soll, machte Ulrich Pfefferer, Baumpfleger aus Müllheim, an einprägsamen Beispielen zu Kappungen an Altbäumen deutlich. Während solche Maßnahmen als Vernichtung auf Raten zu sehen sind, kann auf Basis einer fachgerechten Baumpflege ein Werterhalt und oftmals eine Wertsteigerung sichergestellt werden. Dies gelte laut Rainer Katzmaier, öbv-Sachverständiger, oft für einen längeren Zeitraum.
Vielschichtige Ausbildung bei Baumpflegern
Voraussetzung für eine fachgerechte Baumpflege ist eine fundierte und spezialisierte Ausbildung. Wie vielschichtig und gleichermaßen abgestuft sich diese mittlerweile gestaltet, zeigen insbesondere die Ausbildungsprogramme an der LVG Heidelberg. Dort werden seit 15 Jahren European Tree Worker, European Tree Technician und Fachagrarwirte Baumpflege ausgebildet. Die Kursleiterin an der LVG Heidelberg, Frauke Stockrahm, machte dabei deutlich, wie sich die Abschlüsse unterscheiden und welche Kriterien zu erfüllen sind. Nur auf Basis eines derartigen Ausbildungssystems kann ein notwendiger Standard gewährleistet werden, und der potenzielle Auftraggeber kann über einen einzufordernden Fachkundenachweis sicherstellen, dass zu vergebende Arbeiten von qualifizierten Baumpflegern ausgeführt werden.
Stadtbäume sind in der Summe Millionen wert
Wie wichtig dies ist, wird insbesondere durch eine Betrachtung der vielschichtigen Wohlfahrtswirkungen sowie des monetären Werts von Stadtbäumen deutlich. In einer Kommune mit etwa 10 000 Bäumen kann dieser Wert, abhängig vom Pflegezustand und der Altersverteilung, durchaus 30 bis 50 Mio. Euro betragen. Vergleichende Funktionsanalysen können den Nutzen von Bäumen und anderer Gestaltungselemente den Kosten gegenüberstellen. Die Wohlfahrtswirkung kann zwar nicht in Geld gemessen werden, doch es sollte sich aus den Analysen ein Ansatzpunkt für die „Wertschätzung“ ergeben. Derartige Bewertungsansätze verdeutlichen, dass sich bei Werterhaltung ein einheitlich hoher Qualitätsmaßstab durchsetzen muss.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Informationen zu den aktuellen Problemen mit dem Eichenprozessionsspinner und den seit diesem Frühjahr vermehrt auftretenden Rindenbrand an Pappeln. Ulrich Walter, öbv Sachverständiger aus Pfedelbach, erklärte Ursachen und mögliche Bekämpfungsmaßnahmen.
Dr. Thomas Herdt, Offenburg
www.dega.de, 27. September 2006
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