Spagat zwischen Bau und GaLaBau
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Nicht erst seit die FH Osnabrück im letzten Jahr den dualen Studiengang Baubetriebswirtschaft eingeführt hat, rücken die Baubetriebstage immer näher an die Bauwirtschaft. Das wurde auch dieses Jahr wieder deutlich: Ein Großteil der Referenten kam direkt aus dem Baubereich oder beschäftigte sich wissenschaftlich mit betriebswirtschaftlichen Fragen auf dem Bau. Nicht, dass es keine Gemeinsamkeiten zwischen GaLaBau und Bauwirtschaft gäbe, aber für den durchschnittlichen Landschaftsbau-Unternehmer, der sich nicht mehr jeden Tag mit dem Submissionsgeschäft beschäftigt, setzten die Vorträge doch einiges an Abstraktionsvermögen voraus. Denn grundsätzlich ging es einmal mehr um die Frage, wie man in einem schwierigen Geschäftsfeld durch Organisation des eigenen Betriebs und seiner Abläufe gewinnerzielend arbeiten kann. Den provokantesten Ansatz dazu vertrat Prof. Dr. Peter Böttcher von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Dieser untersucht wissenschaftlich die Frage, ob sich Kostenkontrolle für den Bauleiter nicht einfach über das Ermitteln jener Kosten gewährleisten lässt, die in der Regel den größten Anteil an den Baukosten ausmachen. Außerdem zerlegt der Wissenschaftler dazu die Baustelle in übersichtliche Bauabschnitte und lässt die Vorarbeiter an der Kostenkontrolle mitwirken. Seine These: Bricht man das LV in logische Arbeitsabläufe herunter, erkennt der Vorarbeiter sofort, wo etwas fehlt – ein sogenanntes Produktionsmanagement. Widerspruch ernte er dafür nicht nur von Managern eines großen Bauunternehmens im Publikum, sondern auch von Moderator Prof. Martin Thieme-Hack. Der ist ja dafür bekannt, dass er den Unternehmern empfiehlt, sich die Zeit vorher für das gründliche Studieren des LVs zu nehmen und die Baustellenabläufe vorausschauend zu planen. Sein Stichwort lautet „Arbeitsvorbereitung“ und stellt damit einen Gegenentwurf zu der von Böttcher skizzierten Vorgehensweise dar.
Aber auch für die, die das Submissionsgeschäft nicht mehr und nur noch am Rande betreiben, dürfte sich die Veranstaltung gelohnt haben. Denn mit einiger Ironie könnte man auch behaupten, die Veranstaltung, die am ersten Tag mittags anfängt und am zweiten Tag auch mittags wieder endet, sei rund um den abendlichen „Baubetriebstreff“ gestaltet. Jedenfalls wurde die Gelegenheit, sich auszutauschen rege genutzt.
Wer die Gelegenheit verpasst hat, die Baubetriebstage zu besuchen, kann immerhin auf http://www.dega-galabau.de (Webcode dega2007) die Präsentationen der Referenten einsehen.
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