Umsatz und Lohnquote rückläufig
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Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg (LVG) hat auch in diesem Frühjahr zeitnahe Wirtschaftsergebnisse zum vergangenen Jahr erhoben. Von den ausgewerteten 53 GaLaBau-Betrieben erreichen 21 Betriebe einen Umsatz bis 250000 € (5,2 AK), 11 Betriebe erreichen die mittlere Umsatzkategorie (250000 € bis 500000 €, 8,7 Arbeitskräfte) und 21 Betriebe erwirtschaften Umsätze von mehr als 500000 € (11,9 AK).
Die durchschnittliche Kapitalverzinsung beträgt 2,7 % (Reinertrag in % vom Betriebsertrag). Der Reinertrag beträgt absolut 17058 €. In den beiden Jahren zuvor lag der Wert bei 2,3 %. In den Betrieben der Umsatzgrößenordnung bis zu 250000 € war die Kapitalverzinsung negativ (–5,2%), im mittleren Bereich kamen die Betriebe auf 7,3 % (29057 €) und in der Größenordnung über 0,5 Mio. € lag der Wert bei 2,9 % (35913 €). Rund 43 % der Betriebe erreichten keinen positiven Reinertrag (2008: 37 %). Wie in den Vorjahren ist bei der Rentabilität ein deutlicher Einfluss der Umsatzhöhe (Betriebsgröße) festzustellen.
Sowohl der Umsatz als auch der Betriebsaufwand entwickelte sich bei den identischen Betrieben (n = 49) mit –1,0 % gegenüber dem Vorjahr rückläufig.
Arbeitsintensität ist geringer geworden
Alle Aufwandspositionen der Betriebe stagnieren, inklusive des durchschnittlichen Lohnaufwands pro Arbeitskraft (AK). Über einen längeren Zeitraum betrachtet, geht die Lohnquote (bar gezahlte Löhne und kalkulierte Lohnansätze in % vom Betriebsertrag) zurück. Mögliche Erklärungen für die rückläufige Arbeitsintensität sind ablauf-organisatorische Verbesserungen und der verstärkte Maschineneinsatz in den Betrieben.
Bei der Arbeitsproduktivität sind erneut beachtliche zwischenbetriebliche Unterschiede festzustellen. Betriebe des ersten Drittels erreichen eine um 13 % über dem Durchschnittswert und um 50 % über dem Wert des dritten Drittels liegende Bruttoarbeitsproduktivität.
Noch wichtiger ist die Netto-Arbeitsproduktivität. Nur die Betriebe des ersten Drittels erreichen die als Orientierungsgröße dienende Differenz zwischen Netto-Arbeitsproduktivität und dem Lohnaufwand pro AK in Höhe von 5000 €. Und dies, obwohl sie mit etwas über 32000 € einen deutlich höheren Lohnaufwand pro AK als die anderen Erfolgsgruppen einkalkulieren müssen. Im Durchschnitt liegt die Differenz etwas über 4400 €. Allerdings ist diese Orientierungsgröße einzig für Einzelunternehmen und GbRs entwickelt worden.
Bei Kapitalgesellschaften wie GmbHs ist die Entlohnung des Geschäftsführers bereits im Lohnaufwand enthalten. Bei den Betrieben des dritten Drittels dürfte es sich aufgrund der Umsatzhöhe von unter 300000 € um Personengesellschaften handeln. Diese zahlen einen höheren Lohnaufwand pro AK als an Netto-Arbeitsproduktivität erwirtschaftet wird. Geschieht dies über mehrere Jahre, muss von einer akuten Existenzgefährdung ausgegangen werden. Unter den 53 ausgewerteten Betrieben sind etwas unter 20 %, auf die dies zutrifft (Vorjahr: 20,4 %).
Sind kleine GaLaBauBetriebe unrentabel?
Ist damit gesagt, dass GaLaBauBetriebe mit einem Umsatz in der Größenordnung von bis zu 250000 € grundsätzlich unrentabel sind? Schließlich sind ja die meisten Neugründungen in dieser Kategorie angesiedelt. Die Antwortet lautet: Nein! Auch Betriebe dieser Betriebsgröße können durchaus rentabel wirtschaften! Als Beleg dienen die Betriebe des ersten Drittels in dieser Umsatzkategorie.
Ungerlerntes Personal lohnt sich nicht
Erfolgreiche „kleine“ GaLaBauBetriebe (2,6 AK) erreichen einen Umsatz pro AK in Höhe von etwas über 68000 € und eine Netto-Arbeitsproduktivität von knapp 37500 €. Mit nicht ganz 28000 € pro AK wirtschaften sie mit einem Lohnaufwand pro AK etwas unterhalb des Durchschnittswerts der Gesamtbranche. Der durchschnittliche Lohnaufwand der Umsatzkategorie bis 250000 € (n = 21) aber liegt mit 23500 € weit unter dem Branchendurchschnitt, beeinflusst vor allem durch den mit 15000 € extrem niedrigen Wert des dritten Drittels. Mit Nicht-Fachpersonal zu arbeiten, scheint sich nicht zu lohnen! Denn die Rentabilität der Betriebe des ersten Drittels beträgt 7,3 % (absolut knapp 13000 €), während das dritte Drittel mit einer deutlich negativen Kapitalverzinsung zurechtkommen muss.
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