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Leserbrief

Spiel mit dem Feuer

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Zum Artikel „Wie kann, muss und wird sich die Berufsausbildung im GaLaBau entwickeln?“ (Josef Werner in der „Neuen Landschaft“ 1/2011), schrieb uns Albrecht Bühler aus Nürtingen folgenden Brief, den wir verkürzt abdrucken. Der vollständige Brief steht zum Download bereit (Webcode dega2088):

„Als Unternehmer und Ausbildender im Garten- und Landschaftsbau habe ich mit großer Aufmerksamkeit genannten Artikel gelesen. Der Autor verspricht Auskunft darüber zu geben, wie sich die Berufsausbildung in unserer Branche entwickeln wird. Dabei sehe ich folgende gravierende Denkfehler:

Handwerk ist was für Doofe, da reicht auch eine Teilqualifizierung. Ich meine: Handwerkliche Arbeit, landschaftsgärtnerische Arbeit ist anspruchsvoll und attraktiv.

Wer ein bisschen Grips hat, sollte studieren. Ich meine: Wir brauchen auch zwischen Gartenhelfern und BWLern Grips.

Kein Wort dazu, dass Ausbildungsqualität vor allem betriebliche Ausbildungsqualität ist. Die Ausbildungsrealität sollte vorangebracht werden. Das geht kein Stück über Verordnungen.

Mit einer guten Begleitung im Betrieb und außerhalb können viele junge Menschen den Abschluss Gärtner/Landschaftsgärtner erreichen. Es müssen nicht 30 % durchfallen. Hier sind die Betriebe gefragt, ihr Ausbildungsversprechen einzulösen.

Es ist völlig abwegig, Meisterschulen, überbetriebliche Ausbildung und betriebliche Ausbildung pauschal zu kritisieren. Dort wird eine gute Arbeit geleistet, genau die, die Betriebe, die Azubis und ebenso unsere Kunden benötigen.

Verkürzt und pointiert möchte ich einzelne Thesen des Autors wiedergeben und kommentieren:

Demografischer Wandel droht. Wir müssten mehr Abiturienten ansprechen, für die sei der Beruf aber nicht so attraktiv. Sie sollten ein duales Studium absolvieren, am besten inklusive BWL.

Kommentar: Schade, dass er den Beruf nur begrenzt attraktiv sieht. Die BWLer arbeiten dann vermutlich nicht mehr auf der Baustelle! Derzeit verfügen 9 % der GaLaBau-Azubis über Abitur oder Fachhochschulreife.

Führungskräftemangel. Meister und Techniker sollten leichter studieren können. Die Meisterprüfungen müssten sich ändern.

Kommentar: Wenn Meister massenhaft studieren würden, stünden sie nicht als Bauleiter oder Vorarbeiter zur Verfügung. Wir bilden sie aus, um Meister und Techniker zu haben. Nicht jeder will studieren.

Lernschwach, aber handwerklich begabt? Er fordert die Einführung einer Teilqualifizierung für lernschwache Schulabgänger und solche, die durch die Gärtnerprüfung fallen.

Kommentar: Warum muss man einem bestehenden Ausbildungsgang etwas entgegensetzen? Sind alle lernschwachen Schulabgänger handwerklich begabt? Ist handwerkliche Arbeit nicht anspruchsvoll? Erfordert sie keine intellektuelle Fähigkeiten? Derzeit verfügen 5,5 % der GaLaBau-Azubis über keinen Schulabschluss.

Der Landschaftsgärtner soll alleine losstürmen

Der Landschaftsbau habe sich von den anderen Fachrichtungen gelöst,der Begriff Landschaftsgärtner sei identitätsstiftend. Er klingt, als brauchten wir die anderen Fachrichtungen nicht.

Kommentar: Wir sind LandschaftsGÄRTNER. Der Beruf wird von Kunden als Gärtner-Beruf wahrgenommen. Wir brauchen unsere Kollegen aus den anderen Sparten. Unbedingt!“

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