VGL Sachsen: Klimaveränderung und 1-Euro-Jobs
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Fachreferenten wagten einen Blick in die Zukunft unseres Klimas und sorgten für Verblüffung. „Wenn sich die Bedingungen nicht ändern, wird Sachsen bis 2100 Steppe sein“, prophezeihte Wilfried Küchler, Wissenschaftler am Sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie in Dresden. Seine experimentellen Ergebnisse zeigen, dass die Winter in Deutschland langfristig immer milder und meist auch feuchter, die Sommer wärmer und trockener werden. Mit außergewöhnlich wenigen Sommerniederschlägen ist künftig in den Teilen Mecklenburg-Vorpommerns, Brandenburgs und Sachsens zu rechnen. Hitze- und Dürreperioden wie in den Jahren 2003 und 2006 könnten gegen Ende des Jahrhunderts zur Regel werden.
Unternehmensberater Michael Bliesner vom Nürnberger Baurechenzentrum Deutschland rief dazu auf, die Erkenntnisse der Klimaforschungsstudien frühzeitig für das eigene Marketing zu nutzen.
Auf Wunsch des sächsischen Verbandsgeschäftsführers Horst Bergmann erläuterte BGL-Präsidiumsmitglied August Forster, Bonn, die Initiativen des BGL gegen die wirtschaftliche Betätigung der Kommunen im landschaftsgärtnerischen Feld. Forster würdigte Bergmanns Engagement in der 1-Euro-Job-Sache und verwies zugleich auf gesetzliche Regelungen, die dringend geändert werden müssten, um bundesweit spürbaren Erfolg für die grüne Branche erreichen zu können. Laut IAB-Studie (IAB = Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) von Anfang 2007 arbeiten gegenwärtig 30 % der Dienstleister mit Billiglohnkräften. „Spannen Sie deshalb Werner Küsters, den Präsidenten des Bundesverbands der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) und ehemaligen BGL-Präsidenten, stärker für Ihre Interessen ein“, forderte Forster Präsidium und Auditorium auf.
Im Ergebnis der Versammlung wurde die schrittweise Anhebung des BGL-Grundbetrags von 90 auf 100 % festgelegt, sodass nun auch die sächsischen Betriebe den vollen Jahresbeitrag von 560 Euro an den BGL zahlen. Während der sächsische Antrag auf Aussetzung der jährlichen Dynamisierung der Beiträge abgelehnt wurde, gewährte der BGL eine Aussetzung der jährlichen Anhebung, wenn in zwei aufeinander folgenden Jahren die Bruttolohnsumme der Betriebe um jeweils 2,5 % in den negativen Bereich geriet. Forster ermunterte die Betriebe, sich in eigenem Interesse an der Image- und PR-Kampagne zu beteiligen.
Michael Hübner, Leipzig
(c) DEGA online, 21. März 2007
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