Konjunkturumfragen: Gute Laune in BaWü und NRW
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Der Vorlauf ist im Neubau von zehn auf elf und in der Pflege von sieben auf acht Wochen gestiegen. Auch die Preise sind besser geworden, besonders bei Aufträger privater Auftraggeber. Hier konnten 42 % (2010: 27 %) der Firmen höhere Preise erzielen. Gleichzeitig sank in allen Bereichen die Zahl der Betriebe, die sich mit schlechteren Preisen zufrieden geben mussten (öffentlich: von 37 auf 32 %, Gewerbe 29 auf 6 %, Privat 9 auf 2 %). Positiv außerdem: 87 % der Unternehmer wurden pünktlich bezahlt (2010: 77 %).
Insgesamt bewerteten 60 % der Befragten die Zukunftsaussichten für die nächsten Jahre „gut“ bis „sehr gut“. Auch hier gab es gegenüber 2010 noch mal eine Steigerung um vier Punkte.
Ziemlich unverändert geht es im Submisionsgeschäft zu. Auf jeden Zuschlag kommen Elf Angebote (2010:10) auf öffentliche Ausschreibungen.
Auch in NRW hat der Optimismus deutlich zugenommen
Der positive Trend aus 2010 hat sich im Frühjahr 2011 noch verstärkt. Die Auftragsvorläufe sind mit zwölf Wochen im Bereich der Pflege und zehn Wochen im Bereich der Bautätigkeit auf hohem Niveau. „Dabei zeigt sich, dass sich die Auftragslage gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich verbessert hat“, kommentiert Dr. Karl Schürmann, Geschäftsführer des GaLaBau NRW in Oberhausen, die Ergebnisse der Frühjahrs-Konjunkturumfrage des Verbandes. So meldete rund die Hälfte der Fachunternehmen eine gute Auftragslage. Mit 44 % um 10 % gegenüber Herbst 2010 größer geworden ist die Gruppe der Betriebe, die eine bessere Auftragslage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen können. Und nur noch 5 % der befragten Unternehmen stellen für sich eine schlechtere Auftragslage fest. Vor einem Jahr verzeichneten noch knapp ein Fünftel der Unternehmen Auftragsrückgänge und im Oktober 2010 immerhin noch fast ein Drittel der Betriebe.
„Die gute Auslastung der Betriebe hat sich bislang allerdings nur teilweise auf die berechneten Preise durchschlagen können“, erläutert Dr. Schürmann. „So ist die Situation im Bereich der öffentlichen Auftraggeber weiterhin schwierig.“ Nur bei 7 % der befragten Betriebe lag das Preisniveau bei den öffentlichen Auftraggebern gegenüber dem Vorjahreszeitraum höher. Bei fast 70 % blieb es dagegen gleich. Immerhin mussten aber auch noch 24 % ein geringeres Preisniveau feststellen. Zugleich bleibt es schwierig, insbesondere bei öffentlichen Submissionen den Zuschlag für Arbeiten zu erhalten. Im Schnitt müssen die Fachunternehmen 19 Angebote erstellen, um einen öffentlichen Auftrag zu erhalten.
Im Bereich der gewerblich und insbesondere im Bereich der privaten Auftraggeber müssen sich die Unternehmen zwar auch um Aufträge bemühen, doch sieht hier das Preis-Leistungsverhältnis völlig anders aus: Gerade im Bereich der privaten Auftraggeber ist es gelungen, höhere Preise durchzusetzen. Gegenüber April 2010 hat sich der Anteil der Fachunternehmen, die höhere Preise geltend machen konnten, mehr als verdoppelt. „Dies ist zweifellos ein gutes und notwendiges Zeichen, nachdem auch auf diesem Marktsektor seit Jahren ein erheblichem Preiskampf herrscht“, so Dr. Schürmann.
Wichtig ist dem GaLaBau NRW aber vor allem, was seine Mitgliedsunternehmen für die Zukunft erwarten. Hier ist festzustellen, dass sich der Optimismus gegenüber dem letzten Jahr nochmals deutlich verbessert hat. So schätzen neun von zehn Unternehmen die Zukunftsaussichten der Branche als sehr gut oder befriedigend ein. Im Vorjahr waren es noch knapp acht von zehn Betrieben.
„Für die nächsten fünf Jahre sehen rund 92 % der Fachunternehmen für sich eine sehr gute bis befriedigende Entwicklung. Dies zeigt, dass der Konjunkturaufschwung auch im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus Einzug gehalten hat“, sagte Dr. Schürmann. Aus Sicht des Verbandes ist es ein gutes Zeichen, dass die Mitgliedsbetriebe gut ausgelastet sind und dadurch Arbeitsplätze sichern und vermehrt auch neue schaffen können.
Auf wenig Verständnis stößt vor diesem Hintergrund aber der starke Preisdruck im Bereich der öffentlichen Auftraggeber. „Wir kennen die angespannte finanzielle Situation in den Städten und Gemeinden, sehen aber auch, dass es auf haushaltspolitischer Seite häufig an einer zeitgemäßen Wertschätzung für Grünanlagen fehlt.“ Laut Dr. Schürmann belegen Umfragen, dass die Bürger gut gepflegte und attraktiv gestaltete öffentliche Anlagen wollen. „Qualität hat aber ihren Preis – minimiert dafür aber erfahrungsgemäß die Folgekosten.“
(c) VGL Baden-Württemberg und VGL NRW für DEGA GALABAU/campos online, 24.05.2011
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